Über die Freundschaftsbrücke nach Laos

Wir fahren morgens mit dem Taxi von Chiang Rai zu der 7 km außerhalb liegenden Busstation. Von dort startet der Bus, der uns direkt über die Freundschaftsbrücke nach Laos bringt und dort auf uns wartet, bis wir unser Visum at Arrival erhalten. Ohne Probleme kaufen wir ein Ticket für 660 Baht (17 €).

Die Fahrt geht gut vorbei. In der Grenzstadt Chiang Khong erhalten wir unseren Ausreisestempel. Ein Mann am Tisch fragt, ob wir Baht in Dollar tauschen wollen. Sein Kurs wäre sehr gut. Wir bekämen bei ihm für 4500 Baht 90$. Drüben in Laos hätten wir einen sehr viel schlechteren Wechselkurs. Ich traue der Sache nicht. Auch hatten wir vorher gelesen, dass man versuchen wird, uns Geldtauschgeschäfte aufzuschwätzen. Wir lehnen dankend ab und gehen auf Risiko.

Der Bus fährt uns über die Freundschaftsbrücke, welche den Mekong überspannt, nach Laos. An der Grenzstation müssen alle Leute wieder aussteigen. Wir gehen zuerst zum Exchange Schalter, um uns Dollar zu besorgen. Und siehe da, es gibt 90 $ für nur 3100 Baht, allerdings dauert es eine Ewigkeit, bis wir in Besitz der Scheine sind. Also alles Blödsinn, was uns der Typ drüben in Thailand erzählt hat.

Am Visum Schalter legen wir unsere Reisepässe und Passfotos vor, bezahlen in Dollar und erhalten zügig Visum und Einreisestempel. Ich überlege, ob es nicht besser ist unsere restlichen Baht gleich in Kip zu wechseln, aber Stefan hat gelesen, dass man hier überall noch mit thailändischem Geld zahlen kann. Unsere Verluste wären auf diese Weise geringer. Gut, so machen wir es.

Als alle wieder in den Bus geklettert sind, geht die Fahrt weiter bis zu einer Busstation im Nirgendwo. Von den dort wartenden Tuk Tuk-Fahrern werden wir freudig in Empfang genommen. Sie werden uns das letzte kurze Stück nach Huay Xai transportieren. Seltsam, der Bus hätte uns locker ebenfalls dahin fahren können. Sind es nun gesetzliche Vorschriften, die ein Umsteigen vorsehen oder Geschäftstüchtigkeit, da so jeder was verdienen kann. Ich tippe auf Letzteres.

Wir teilen uns ein Tuk Tuk mit drei anderen Mitfahrern und handeln einen Preis von 20.000 Kip (2 €) pro Person aus, wobei Kinder voll zahlen. Ich habe noch überhaupt kein Verhältnis zu dieser neuen Währung, da stehen wir gleich vor dem nächsten Problem: Wir haben keine Kip. Ein Stein fällt uns vom Herzen, als der Fahrer sagt, dass er auch Baht nimmt. Die Erleichterung schwindet, als er uns mitteilt, dass er nicht wechseln kann und wir ihm den passenden Betrag geben müssen, den wir natürlich nicht haben. Einer der Mitfahrer hilft uns aus der Patsche und legt uns die Kip aus, sonst hätten wir wieder aussteigen dürfen. Ich ärgere mich, dass ich nicht einfach die Baht gewechselt habe, aber man lernt ja jedes Mal dazu.

In Huay Xai angekommen, besorgen wir uns Kip, wechseln die Baht um und begleichen unsere Schulden. Der Ort ist Ausgangspunkt für Mekongfahrten, eine lang gezogene Ansiedlung ohne Besonderheiten. Man trifft viele Backpacker. Alle bleiben gezwungenermaßen eine Nacht hier, weil sie erst am nächsten Tag mit dem Schiff weiterreisen können. Wir holen uns ein Ticket für das Slow Boat und gehen schnell schlafen, damit wir am nächsten Tag fit sind.

Hier haben wir übernachtet:

Riverside Hotel für teure 23€/DZ.
Ausstattung und Service des Etablissements stimmen mit dem romantisch klingenden Namen nicht überein. Vom Balkon können wir auf den Mekong blicken. Das rechtfertigt noch lange nicht den hohen Preis. Wir hatten leider schon vorher gebucht, sonst hätten wir uns evtl. was Günstigeres suchen können. Aber macht ja nichts, es ist nur für eine Nacht.

Im Krankenhaus von Chiang Rai

Bevor wir Chiang Rai verlassen, wollen wir noch ins Krankenhaus, um schnell die Fäden aus Sophias Fuß ziehen zu lassen. Sie hat jetzt schon wieder große Angst, doch ich erkläre ihr, dass das nur ein bisschen kitzelt und ratzfatz erledigt ist.

Im Krankenhaus angekommen, werden zuerst unsere Personalien aufgenommen. Gut, Ordnung muss sein, wird bei uns in Deutschland ebenso gemacht. Danach erhalten wir eine Nummer und werden weitergeschickt. Bei Sophia werden einige Messungen durchgeführt (RR, Puls, Gewicht). Was soll das denn? Das ist doch völliger Blödsinn.

Wir werden auf einer Bank platziert und warten. Plötzlich ist die Frau neben uns sehr aufgeregt. Was will sie denn? Oh, wir müssen weiterrutschen auf die nächste Bank. Gut, wir passen uns an. Dann heißt es weiter warten und warten und warten. Nach einer Ewigkeit dürfen wir endlich in Raum 7. „Gleich ist alles geschafft“, ermuntere ich Sophia.

Aber Nein! Dort sitzt die Nächste, die uns Fragen stellt. Wann, Wo und Wie der Unfall passiert ist? Langsam nervt es. Sie sollen doch nur diese blöden drei Fädchen rausziehen. Wenn sie mir die Materialien geben, mache ich das schnell selbst. Leicht gereizt versuche ich ihr klarzumachen, warum wir hier sind. Sie nickt als Zeichen ihres Verständnisses, füllt einen weiteren Zettel aus und schickt uns damit in den nächsten Raum.

Ein hilfsbereiter Mann eilt gleich herbei, wir kennen ihn von Raum 1 und sagt, dass wir mit dem Zettel erst zum Schalter gehen müssen. Aber wir . . . Kein Einwand! Nachdrücklich schiebt er uns zum Schalter. Dann kapieren wir es: erst die Bezahlung, dann die Behandlung. Alles klar. Die Kassiererin legt uns die Rechnung vor, 150 Baht (3,80 €) kostet die Aktion, fast geschenkt. Nach dem Bezahlen sagt sie uns, dass wir jetzt nach Hause gehen können.

Was????? Wir zahlen dafür, dass Nichts gemacht wird????? Mein Geduldsfaden reißt. Mit Nachdruck erkläre ich ihr, unterstützt von Stefan, dass wir hier seit Stunden herumirren, dass Nichts, aber auch gar nichts gemacht worden ist, und dass die Fäden immer noch drin sind. Inzwischen ist eine zweite Person zu ihrer Verstärkung herbeigeeilt. Es dauert ziemlich lang, bis die Beiden kapieren, was wir wollen. Irgendwann klappt es. Hinein in Raum 18, wo schwuppdiwupp nach 3 Stunden 3 winzige Fädchen gezogen werden. Herzlichen Glückwunsch, das hat super gut funktioniert. Egal, Sophia ist jedenfalls sehr erleichtert, dass ihre Krankenhauszeit damit endet. Gut gelaunt springt sie durch die Gegend.

Auf dem Rückweg lassen wir noch eine Khom Fai (Laternenheißluftballon) zusammen aufsteigen. Das soll Glück bringen. Jeder darf sich dabei heimlich was wünschen. Das war sehr schön. Leider ist dieser Brauch in Deutschland verboten. In Thailand gibt es zur Vollmondnacht im November das Lichterfest, Loi Krathong. Dazu lässt man kunstvoll gebastelte Lichterboote auf den Flüssen schwimmen. In Chiang Mai dagegen heißt das Fest Yi Peng. Tausende Menschen lassen dann ihre Laterne in den dunklen Nachthimmel aufsteigen. Schade, dass wir es nicht mehr mitbekommen, doch unsere Zeit in Thailand ist rum. Ohne Fäden oder andere Beeinträchtigungen können wir nun die Weiterreise antreten. Laos, wir kommen.

Hier seht ihr ein kurzes Video von Yi Peng. Es ist sehr eindrucksvoll.

Der Weiße Tempel von Chiang Rai

Der Tag beginnt sehr gut. Sophia freut sich über das reichhaltige Frühstücksbuffet mit Reisgerichten, Reissuppe, Nudelgerichten, Toast, überaus süßer Marmelade und salziger Butter. Und wir träumen inzwischen von einem „richtigen Frühstück“ mit leckeren Brot, Wurst und Käse.

Gegen Kaution leihen wir uns Fahrräder aus und sausen damit nach Chiang Rai hinein. Die sehr schöne kleine Stadt liegt malerisch am Ufer des Kok. Umgeben von Reisfeldern und inmitten einer grandiosen Bergwelt wird sie auch als Tor zum berühmt berüchtigten „Goldenen Dreieck“ bezeichnet, welches Thailand, Laos und Myanmar bilden.
Wir besichtigen den Tempel Wat Phra Kaew mit dem Nachbau des Smaragdbuddha. Im Original ist er im alten Kaiserpalast in Bangkok untergebracht. Dort herrscht aber immer großer Andrang und man kann ihn nicht fotografieren. Das ist hier viel besser.

Smaragdbuddha im Wat Phra Kaew, Chiang Rai
Smaragdbuddha im Wat Phra Kaew, Chiang Rai
Der Smaragdbuddha (Nachbildung)
Der Smaragdbuddha (Nachbildung)

Danach bestaunen wir den Clocktower in seiner goldenen Pracht. An einem anderen Tag haben wir ihn abends angesehen. Da wird er zu jeder vollen Stunde in verschieden Farben angestrahlt. Dazu spielt thailändische Musik. Das sieht sehr schön aus, wie er so glitzert und funkelt. Ein tolles Erlebnis.

Der Uhrenturm bei Nacht im goldenen Licht
Der Uhrenturm bei Nacht im goldenen Licht

Stefan hat sich dann eine dicke Erkältung eingefangen und hütet das Bett. Sophia und ich sind alleine losgezogen, aber selten weiter als bis zum Spielplatz gekommen. Sophias Augen glitzern mit dem Uhrenturm um die Wette, wenn abends die Hüpfburg aufgebaut wird.

Natürlich haben wir die Hauptattraktion von Chiang Rai noch besichtigt. Mit dem blauen Bus (40 Baht/Person) fahren wir zum Wat Rong Khun, besser bekannt als „Weißer Tempel“. Weiß, eigentlich die Farbe der Trauer in Thailand, doch hier repräsentiert sie die Reinheit Buddhas und die vielen Glassplitter sollen seine Weisheit darstellen. Von allen bisher gesehenen Tempeln ist er der Schönste und Beeindruckendste. Wir wissen kaum, wohin wir zuerst sehen sollen. Andächtig stehen wir vor diesem Wunderwerk des exzentrischen Künstlers Chalermchai Kositpipat, der seit 1997 daran baut. Im Jahr 2014 wurde die Anlage durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Jetzt wird alles wieder aufgebaut. Der Eintritt ist kostenlos, aber Spenden werden aus diesem Grund sehr gern genommen. Absolut sehenswert und Jedem zu empfehlen, der dort in der Nähe ist. Man muss ihn sich anschauen. Er ist einfach umwerfend wie die Bilder beweisen.

Weißer Tempel
Ubosot, die weiße Kapelle
Blick auf die Höllenhände vor der Brücke zur Wiedergeburt
Blick auf die Höllenhände vor der Brücke zur Wiedergeburt
Detailansicht
Detailansicht
Tempeleingang
Tempeleingang
Phantasievolle Figuren
Phantasievolle Figuren
Glücksanhänger, beschriftet mit eigenem Namen und Wünschen verzieren die Anlage
Glücksanhänger, beschriftet mit eigenem Namen und Wünschen verzieren die Anlage
Ein grüner Wächter
Ein grüner Wächter
Das goldene Toilettenhaus im weißen Tempel
Das goldene Toilettenhaus im weißen Tempel

Welcher Bus fährt wann und wo nach Chiang Rai?

Die Sachen sind gepackt und los geht es nach Chiang Rai. Sophia kann weder auftreten noch laufen mit ihrem kaputten Fuß. Also müssen wir unser ganzes Gepäck tragen und das Kind kommt Huckepack. Ein Vergnügen bei der Affenhitze.

Um 11.30 Uhr startet das Taxi, welches uns zum Busterminal bringt. Regelmäßig fahren verschiedene Busse, mal mit, mal ohne Klimaanlage von Chiang Mai nach Chiang Rai. Das sind die Auskünfte, die wir recherchiert und auf Nachfragen erhalten haben. Doch was bedeuten solche Informationen in der Wirklichkeit? Nichts. Weder fahren verschiedene Buslinien dorthin und von Regelmäßigkeit auch keine Spur.

Der einzige Schalter, den wir dort vorfinden, gehört dem Unternehmen Greenbus. Der Preis für die Fahrt ist das Vierfache der uns bekannten Angaben. Inzwischen ist Sophia quengelig, wir sind verschwitzt und alle sind ziemlich genervt. Wir buchen die Fahrt mit dem nächsten Bus zu 349 Baht (9 €) und trösten Sophia, dass es gleich weitergeht. Falsch gedacht. Der nächste Bus mit freien Plätzen fährt erst abends um 17:30 Uhr. Das steigert unsere Stimmung kolossal.

Was soll’s. Wir verfrachten Sophia auf einen Sitz und holen das ganze Gepäck. Der Vorteil ist, dass sie dort bleibt, wo man sie hinsetzt, da sie mit ihrem kaputten Fuß nicht laufen kann. Wir müssen nicht befürchten, dass sie mal wieder mit ihrem imaginären Pferd Sabrina durch die Gegend reitet und nicht da ist, wenn es losgeht. Die Stunden vertreiben wir uns mit UNO spielen.

Als der Bus startet, ist es leider draußen dunkel und von der schönen Landschaft nichts mehr zu sehen. Nach kurzer Fahrzeit fällt Sophia ein, dass sie auf die Toilette muss. Völlige Begeisterung bei der Frau vom Bus. Sie murmelt irgendwas, wahrscheinlich eine Verwünschung, aber nach kurzer Zeit halten wir irgendwo mitten im Dschungel an. Sie zeigt auf ein Häuschen, dass weiter weg ist. Ja, dann wollen wir mal das Kind dahin tragen in stockdunkler Nacht. Als wir ankommen, stellt sich heraus, dass es sich um eine Polizeistation handelt mit einem Bediensteten. Was der wohl für Aufgaben im Dschungel hat? Keine Ahnung. Sehr nett und sehr hilfsbereit zeigt er uns die Toilette. Wir fahren weiter.

Um 21 Uhr erreichen wir Chiang Rai und werden einfach an der Straße rausgelassen. Zum Glück rückt uns sofort ein Tuk Tuk-Fahrer auf die Pelle. Wir handeln einen Preis von 60 Baht (1,50 €) bis zum Hotel aus. Ich denke, das ist ok. Als er uns in unserer Unterkunft abliefert, fragt er gleich, wo wir morgen hinwollen und bietet uns seine Fahrdienste an. Was für ein geschäftstüchtiger Tuk Tuk-Fahrer.

Wat Doi Phrabat in Chiang Rai. Das Titelbild zeigt den "Stehenden Buddha" im Bau mit Bambusgerüst
Wat Doi Phrabat in Chiang Rai. Das Titelbild zeigt den „Stehenden Buddha“ im Bau mit Bambusgerüst

Hier haben wir gewohnt:

Resort Pimann Inn, Chiang Rai, ca. 12,00 €/DZ mit Frühstück
Die Zimmer sind in Ordnung. Die Dusche ist mit einem Vorhang ausgestattet, so bleibt das Bad trocken. Herrlich. Es gibt einen großen Pool, den wir leider wegen Sophias Verletzung nicht nutzen können. Schade. Das Hotel ist etwas weiter vom Zentrum entfernt, doch gleich in der Nähe gibt es einen Spielplatz. Strahlende glückliche Kinderaugen. Was will man mehr.

Im Krankenhaus von Chiang Mai

Wir müssen den Roller abgeben. Es ist ungewohnt, nicht mehr mobil zu sein. Wir schlendern durch die Straßen, gehen Essen und zum Abschluss dieses wunderbaren Tages gibt es einen Iceshake.

Jetzt folgt der lange Weg zu Fuß zurück ins Hotel. Es ist 18 Uhr und dunkel. Die Gehwege sind nicht mit deutschen Standard zu vergleichen. Man freut sich schon, wenn man 5 Meter laufen kann ohne auf ein Hindernis zu stoßen. Sophia ist sehr gut drauf und erzählt viel vom Tag. Plötzlich schreit sie wie am Spieß. Stefan meint, sie ist in eins der Löcher getreten und umgeknickt. Ich nehme ihren Fuß und sehe wie Blut aus der Sandale tropft. Stefan trägt sie zu einer Laterne, damit ich überhaupt etwas sehen kann. Ein Schnitt zieht sich über die Mitte des rechten Außenfußes.

Wir laufen in Richtung Zentrum. Der erste Mann, den wir um Hilfe bitten, lehnt ab. Weiter. Aus dem Schnitt quillt das Blut und meine Klamotten sind von oben bis unten besudelt. Wir sehen sicher gefährlich aus. Da, das Geschäft des freundlichen Friseurs, der uns auf dem Hinweg zuwinkte. Ich klopfe an die Scheibe, frage ihn ob er helfen kann oder wenigstens ein Tuch hat. Sofort holt er welche, dazu Desinfektionsmittel und eine Flasche Trinkwasser. Jetzt kann ich den Fuß säubern und mir das Malheur näher ansehen. Oh je, die Wunde ist sehr tief. Keine Chance, dass sie so heilt. Das muss genäht werden.

Wir gehen zu einem Tempel einige Meter weiter und säubern uns notdürftig. Sophia schluchzt und will nach Hause. Behutsam erkläre ich ihr, dass wir zuerst in ein Krankenhaus gehen, damit ein Arzt sich die Bescherung ansieht. Hysterisches Geschrei, denn Ärzte gehören aus unerklärlichen Gründen nicht zu Sophias besten Freunden. Zum Glück finden wir gleich ein Krankenhaus.
Dort angekommen gibt es die übliche Zettelwirtschaft, also Aufnahme der Personalien und Ausfüllen von Fragebögen. Sophia hülle ich in meinen Schal, da sie zitternd und mit klappernden Zähnen neben mir sitzt. Sie ist völlig fertig und hat Angst.

Der herbeigeeilte Arzt sieht sich den Fuß an. Seine Erklärungen verstehen wir nicht, denn er spricht Englisch mit einem starken asiatischen Akzent. Eine Frau übersetzt zum Glück immer. Beide sind sehr nett und Sophia beruhigt sich. Wir sollen zum Emergency Room weitergehen. Er zeigt uns die Richtung.

Kein Problem, denken wir und stehen im Parkhaus. Ok, das war dann wohl falsch. Da eilt die freundliche Übersetzerin herbei und führt uns durch das Parkhaus zu einem einzelnen Raum. Überall fliegen darin Insekten herum. Die Tür zum Parkhaus schließt nicht richtig. Eine Art Tisch wird herangeschoben mit einem Gitter, dass angerostet ist. Gut, andere Länder, andere Hygiene, wird schon werden. Sophia ist sehr tapfer und beißt die Zähne zusammen, als ihr Fuß betäubt und der Schnitt mit 3 Stichen zusammengenäht wird. Jetzt nur noch das Schmerzmittel und Antibiotikum abholen, die Krankenhauskosten zahlen und heim ins Hotel.

Ein paar Meter weiter sehen wir das nächste Unglück. Ein Motorroller ist in zwei Stehende gefahren. Wir fragen, ob wir helfen können. Sie lehnen natürlich ab, obwohl sich Keiner so richtig um den stark Verletzten kümmert. Passanten haben ihn nur aufgeholfen und an sein Mofa gestellt, wo er wieder zusammensackt. Stefan geht zu ihm. Der Mann hat das ganze Gesicht aufgeschürft und bestimmt Kopfverletzungen, da er ja wie alle hier, keinen Helm trägt. Er hindert ihn daran, in seinem Zustand wieder auf das Mofa zu steigen und weiterzufahren. Zum Glück kommt sehr schnell der Krankenwagen und die Polizei. Wir haben oft Unfälle gesehen, was mich bei diesem Fahrstil nicht wundert.

Wir erreichen unser Hotel. Ein aufregender Tag geht zu Ende. Am nächsten Tag reisen wir weiter mit dem Bus nach Chiang Rai.

Endlich mobil unterwegs mit dem eigenem Roller

Wir entscheiden uns, einen Roller zu mieten, eine Investition von 23 € für 5 Tage. Für uns ist das ein Mehr an Flexibilität, für mich ein Mehr an Aufregung, da es keine richtigen Regeln im Straßenverkehr gibt. Jeder fährt wie es ihm in den Kram passt, Hauptsache wild durcheinander und chaotisch. Du darfst rechts und links überholen oder wo immer sich eine Lücke ergibt. Schaltet eine Ampel auf Rot, so ist es deine Pflicht, sich durch die ganzen Autos hindurch bis nach vorne zu schlängeln und einen Platz in den ersten Reihen zu ergattern. Dort stehst du dann in einem Pulk mit hundert Rollerfahrern, die mehr als ungeduldig auf ihr Startzeichen warten. Grün! Jetzt rasen alle auf einmal los. Natürlich besitzt Niemand einen Helm, wozu auch, denn es geht sehr gut oben ohne. So ein Ding ist nur was für Weicheier oder für ordentliche Deutsche. Wir besitzen natürlich einen Helm. Die Passform lässt zwar zu wünschen übrig, doch sicher ist sicher.

Unterwegs in Chiang Mai
Passende Helme, rot für Frauen, blau für Männer

Als Erstes fahren wir zum Wat Phra That Doi Suthep, der 15 km außerhalb der Stadt liegt. Die Fahrt dorthin ist sehr aufregend für mich. Stefan fährt, Sophia hat ihre Freude und ich mache einfach die Augen zu, damit ich das Drama rings um mich herum nicht sehe.

Ganz klare Anweisung
Ganz klare Anweisung

Das Kloster auf dem Berg Doi-Suthep ist das Wahrzeichen von Chiang Mai. Nachdem wir heile dort angekommen sind, gehen wir über eine mit Schlangen verzierte Treppe hinauf zum Tempel. 305 Stufen zählen wir.

Oben empfängt uns ein nettes Schild mit der freundlichen Aufforderung “ Foreigners this way –> please buy the ticket“. Ich fühle mich geehrt, weil ich als „Ausländer“ mit einem höheren Preis zum Erhalt dieser wirklich sehr schönen Tempelanlage beitragen darf.

Oben empfängt uns die ganz aus Gold bestehende Chedi. Diese achteckige Kuppel soll eine Reliquie des Buddha enthalten. Ein Wandelgang führt um das Heiligtum herum.
Es gibt in der Anlage so viele Tempel, dass man sich gar nicht alle anschauen kann. Wir haben uns einfach drei für eine Besichtigung herausgesucht. Alle sind prächtig ausgeschmückt.

Wat Phra That Doi Suthep in Chiang Mai
Die Chedi im Wat Phra That Doi Suthep
Chiang Mai
Wat Phra That Doi Suthep, kunstvoll verzierte Tempel
Im prachtvollen Tempelinneren
Im prachtvollen Tempelinneren

Sophia ist begeistert von der Statue des weißen Elefanten im Vorhof. Dort gibt es noch ein Marmorhäuschen mit einer großen Glocke und Unmengen von kleinen Glocken. Von hier haben wir eine super Aussicht auf Chiang Mai.

Heute ist Kindertag und wir besuchen den Zoo. Sophia freut sich und füttert voller Begeisterung die Elefanten.

An unserem vorletzten Tag als stolze Rollerbesitzer, wollen wir das Gefährt noch einmal so richtig nutzen und zum Canyon fahren. Das ist ein See, der laut Prospekt wunderbare Bademöglichkeiten zum Abkühlen an heißen Sonnentagen bietet.

Rollerfahrstunde bei den Tuang Thong Canyon, Hang Dong bei Chiang Mai
Rollerfahrstunde bei den Tuang Thong Canyon, Hang Dong bei Chiang Mai

Nach unserer Landkarte und den Beschreibungen von Leuten, ist er babyleicht zu finden. Das Gegenteil ist der Fall. Ständig halten wir an und fragen Jeden, der uns begegnet nach dem Weg. Trotzdem verfahren wir uns immer wieder.

Stunden später kommen wir an. Das Abkühlen entfällt, denn inzwischen ist das Wasser warm, aber das Baden ist dennoch herrlich. Dann möchte ich mal Roller fahren. Ganz alleine kurve ich damit auf dem Weg herum. Sicher ist sicher.

Der Spielplatz aus Bambus
Der Spielplatz aus Bambus

Weiter geht es, denn Stefan hat gelesen, dass es in der Nähe einen Spielplatz plus Restaurant geben soll. Sophia ist völlig begeistert. Sie tobt sich aus an den Spielgeräten, die aus Bambushölzern hergestellt sind. Wunderschön. Der erste Spielplatz, den wir in Thailand gefunden haben. Normal braucht es auch keinen, denn wie ich es bisher gesehen habe, sind Kinder mit ihren Eltern bei der Arbeit. Dort müssen sie sich selbst beschäftigen oder schauen Fernsehen. Andere wiederum werden in der Familie betreut, gehen in die Schule und helfen zuhause mit.

Hier haben wir gewohnt:

Drei Tage im Bupatara für 12 €/DZ mit Frühstück und Pool
Unser Zimmer ist sehr sehr einfach. Die Holzmöbel sind unten abgesplittert und haben schon bessere Zeiten gesehen. Das Bett ist alles andere als einladend und wir entscheiden, in unseren Seidenschlafsäcken zu nächtigen.

Umzug in das Noble Guesthouse 2 für 14 €/DZ
Leider war es etwas weiter entfernt vom Zentrum und wir müssen ein schönes Stück laufen, doch die Zimmer sind in Ordnung.

Chiang Mai und der Walking Street Market

Wir starten um 18.00 Uhr mit dem Nachtbus von Kanchanaburi nach Chiang Mai. An Schlaf ist kaum zu denken, denn manche Straßenabschnitte sind grottenschlecht. Unendlich ist die Zahl der großen Schlaglöcher, durch die der Bus durchbrettert. Gerade bin ich etwas eingenickt, als das Licht angeschaltet wird begleitet von der Durchsage, dass jetzt hier die Essensgutscheine eingelöst werden können. Es ist 23.30 Uhr und wir haben eigentlich keinen Hunger, doch verfallen lassen wollen wir sie auch nicht. Wer weiß, wann es wieder was gibt. Sophia ist die Einzige, die tief und fest schläft und von der kurzen Pause nichts mitbekommt. Um 6.00 Uhr erreichen wir Chiang Mai. Stefan und ich sehen aus wie die Zombies. Sophia dagegen ist hellwach und strahlt wie eine Prinzessin.

Zum Glück können wir in unserem Hotel „Bupatara“ gleich das Zimmer beziehen. Einladend ist anders und wir entscheiden, dass heute die Seidenschlafsäcke eingeweiht werden. Wir ziehen dann um ins Noble Guesthouse. Viel besser, trotzdem es weiter vom Zentrum entfernt liegt und wir ein ganz schönes Stück dorthin laufen müssen.

Ein Muss in Chiang Mai ist der Besuch des überaus beliebten Marktes in der Walking Street. Er ist sehr schön und erstreckt sich riesengroß über viele Straßen. Hier gibt es Alles, was das Herz begehrt: jede Menge tolle selbstgemachte Sachen, eine Fülle von Souvenirs und Kunsthandwerk, Straßenkünstler und Imbissstände mit zum Teil sehr ungewöhnlichen Leckereien. Man weiß gar nicht, was man zuerst kaufen und wohin man zuerst sehen soll. Das Angebot macht uns sprachlos. Nach und nach füllt sich der Markt. Es wird immer voller und das Durchkommen schwerer bis fast unmöglich. Alles abzulaufen schaffen wir niemals, doch es ist ein phantastisches trubeliges Erlebnis.

Farbenprächtige Vorführungen
Farbenprächtige Vorführungen
Ungewöhnliche Leckereien
Ungewöhnliche Leckereien
Alphornblasen in Thailand?
Alphornbläser in Thailand?

Der Erawan Nationalpark und knabbernde Fische

Wir besuchen als nächstes den Erawan Nationalpark mit seinen sieben Wasserfällen. Morgens um acht Uhr geht es los. Ganz luxuriös fahren wir mit im VIP-Bus des Hotels. Sie haben noch Plätze frei für uns und wir ersparen uns den Stress mit der Suche einer passenden Fahrgelegenheit auf dem Busbahnhof. Das Wetter ist mal nicht so drückend heiß und es scheint ein herrlicher Ausflug zu werden.

Waran
Ein Waran im Erawan Nationalpark

Im Park angekommen, beeindrucken uns riesige Bambussträucher, wahnsinnig große Bäume mit ihren Megawurzeln und die Tierwelt: Fische, Warane, Affen, Schmetterlinge und unsere Lieblinge, die Spinnen.

Beim ersten Wasserfall ist Sophia hochmotiviert und will sofort ins Wasser. Stefan freut sich darüber und hinein gehen die Beiden ins kühle Nass. Plötzlich lautes Geschrei und Geheule. Die Fische sind pflichtbewusst herbeigeeilt und haben begonnen, ihre Füße anzuknabbern. Das ist nun einmal die Aufgabe der Kangals, auch Doktorfische genannt. Gut, das mit dem Wasser und Sophia hat sich damit wohl erledigt.

Kangalfische
Doktorfische bei der Arbeit

Über Wurzeln, Treppen und Brücken steigen wir hinauf zum dritten Wasserfall. Ich bin neugierig und halte meine Füße ins Wasser, weil ich mich auch mal von den kleinen Fischen anknabbert lassen will. Boah, an dieses Gefühl muss man sich wirklich erst einmal gewöhnen. Ich verstehe Sophia, dass sie nicht mehr ins Wasser will. Schnell gefällt mir diese wunderbare Spa-Behandlung. Stefan will ebenfalls feine Füße. Sorgfältig knabbern uns die Fischchen jede lose Hautschuppe und jede verhornte Stelle ab. Als wir nach einer Weile unsere Füße herausziehen, sehen sie aus wie neu. Normal muss man selbst in Thailand viel Geld für eine solche Behandlung bezahlen, wir haben es hier umsonst. Darüber freuen wir uns.

Erawan Nationalpark Thailand
Steinrutsche im Erawan Nationalpark

Dann lässt mich meine Feinmotorik im Stich. Meine ungeschickten Füße rutschen auf einem Stein aus und ich falle mitsamt meinen Sachen ins Wasser. Am vierten Wasserfall wollen wir baden. Da alle Thailänderinnen mit samt ihren Sachen ins Wasser gehen, passe ich mich, klitschnass wie ich nun schon einmal bin, den hiesigen Sitten an. Über einen großen Felsen kann man in das sehr klare warme Wasser rutschen. Das hat total Spaß gemacht.

Am fünften Wasserfall, den wir ziemlich spät erreichen, beenden wir unseren Ausflug und laufen zurück zum Parkplatz. Unser VIP-Bus ist natürlich weg, denn das normale Touristen-Sightseeing-Programm wird zügig abgearbeitet. Wir fahren also wieder einmal mit einem alten Klapperbus. Durch faustgroße Rostlöcher können wir direkt hinunter auf die Straße sehen. Hoffentlich hält das Bodenblech bis nach Kanchanaburi durch und wir müssen nicht mitlaufen. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen hier in Thailand die Fahrzeuge so lange fahren wie sie durchhalten. Der allgemeine Zustand spielt keine Rolle.

Insgesamt ist der Erawan Nationalpark sehr schön und ich kann eine Besichtigung nur Jedem empfehlen. Wir sind froh, dass wir ihn auf eigene Faust besucht haben, den ganzen Tag dort verbringen und genießen konnten und uns keinem Zeitdiktat unterwerfen mussten.

Damit endet unser Aufenthalt in Kanchanaburi. Wir setzen unsere Reise fort in Richtung Thailands Norden.

Hier haben wir gewohnt:
Tara, Bed & Breakfast für 16,90 €/Doppelzimmer

Tara Kanchanaburi
Unser wunderschönes Hotelzimmer im Tara bed&breakfast in Kanchanaburi

Das Zimmer war einfach super schön und das Hotel liegt direkt im Zentrum an der Touristenmeile in der Nähe des Nachtmarktes. Große Empfehlung.
Im Garten gibt es einen Swimmingpool. Leider bestand das Wasser aus einem seltsamen Chlor/Salzgemisch, welches ziemlich aggressiv auf unsere Haut einwirkte und zu Ausschlag führte. Erfrischend war das Baden trotzdem.

Kanchanaburi und die Brücke am Kwai

Wir brechen auf in Samut Songkhram und nehmen den Bus nach Ratchanaburi für 50 Baht/Person (1,20 €), 1,5 Stunden Fahrtzeit. Es war ein älteres Model und die

Der bunte Bus
Der bunte Bus von Samut Songkhram nach Ratchanaburi

Ausstattung war herrlich kitschig bunt. Statt einer Klimaanlage gibt es nur Ventilatoren. Eine weitere Besonderheiten ist, dass während der ganzen Fahrt die Türen offen bleiben. Das sorgt für Durchzug und frische Luft. Egal, ob wir uns auf der Schnellstraße befinden oder durch eine Stadt fahren, die Türen stehen weit auf.

In Ratchanaburi müssen wir umsteigen in den Bus nach Kanchanaburi. Dort schauen wir uns erst einmal um und wollen uns ordnen. Schon hält direkt vor unserer Nase ein Bus und der Mann fragt nur : „Kanchanaburi?“ Wir freuen uns, nicken und springen, zack, rein in den Bus mit Sack und Pack. Sofort fährt er los. Fahrpreis: 210 Baht für alle (5,30€) bei 3 Std. Fahrtzeit. Wenn das doch immer so einfach ginge, wäre es super. Angekommen in Kanchanaburi handeln wir mit den Taxifahrern wieder mal den Preis aus und einigen uns auf 100 Baht (2,50€) für die Fahrt. Natürlich wieder einmal zu teuer, doch wir stehen am Busterminal, da gibt es wenig Verhandlungsspielraum.

Die ersten Tage haben wir nur die umliegende Umgebung ausgekundschaftet wie wir es immer tun, wenn wir in einen neuen Ort ankommen.

Als nächstes haben wir uns die River Kwai Bridge angeschaut. Zuerst haben wir nicht verstanden, weshalb so viele Leute da sind und was an der Brücke so spektakulär sein soll, denn ihre Schönheit kann es nicht sein. Nun gut, wenn wir schon mal hier sind, dann machen wir es den anderen Besuchern nach und gehen eben auch mal drauf. Plötzlich ertönt ein lautes Pfeifen. Alle Menschen drängen sich in die vorhandenen Nischen am Geländer.

Ein großer Zug rollt heran. Das ist echt sehr aufregend. Die ganze Brücke vibriert. Wir wissen gar nicht, wo wir uns hinquetschen sollen, denn wir stehen natürlich mal wieder in der Nische mit den meisten Leuten. Der Zug fährt uns fast über die Füße. Hautnah stehen wir an dem vorbeifahrenden Ungetüm. Undenkbar in Deutschland, niemals möglich, da es viel zu unsicher und gefährlich ist. Doch hier ist das kein Problem, bildet sozusagen die Attraktion und wir wissen nun, weshalb die Brücke Massen von Besuchern anzieht.

Wir stehen auf der berühmten Brücke über dem Kwai
Wir stehen auf der berühmten Brücke über dem Kwai

Später erfahren wir, dass dieses Bauwerk die Vorlage für den Roman und den berühmten 1957 gedrehten Film „Die Brücke am Kwai“ ist, welcher mit 8 Oscars und weiteren Preisen ausgezeichnet wurde.

Zu Fuß laufen wir zum Nachtmarkt, welcher in der Nähe unseres Hotels stattfindet. Auf dem Rückweg geht es an der Kneipenmeile vorbei. Dort sehen wir einige der schönen Ladyboys, die hier reichlich vertreten sind.

Stille Tage und ein „Schwimmender Markt“

Der Tag beginnt, indem der Shrimpsfischer wieder mit seinem Boot vorbeiknattert. Von uns ist es nicht weit zur Mündung des Flusses ins Meer. Dort ist seine Arbeitsstelle. Unseren Vermieter fragen wir, weshalb der Fluss bei uns immer wieder seine Fließrichtung ändert. Er erzählt, dass das durch Ebbe und Flut kommt. Diese enormen Auswirkungen der Gezeiten finde ich sehr interessant. Woanders hatte ich diese Veränderungen bisher nie festgestellt.

Samut Songkhram am FlussWir relaxen auf der Terrasse, waschen Wäsche, bummeln durch den Ort. Nachmittags geht es in den Supermarkt zum Einkaufen. „10 Minuten zu Fuß“, lautet die Auskunft unseres Vermieters. Prima. Wir laufen los und laufen und laufen. Außer Unmengen freilaufender Hunde und vieler Rollerfahrer, die uns komisch anschauen, kommt nichts. Es passiert hier selten, dass Menschen zu Fuß am Straßenrand gehen, deshalb die Blicke. Egal wie wenig ein Thai besitzt, einen Roller hat er bestimmt.

Irgendwann an einem kleinen Laden fragen wir eine Frau, wie weit es noch zum Supermarkt ist. Sie kann kein Englisch und holt ihren Mann. „Noch 5 km“, erklärt er fröhlich, und dass er sich anziehen wird, um uns mit seinem Auto hinzufahren. Doch da braust bereits unser Vermieter heran, sammelt uns ein und fährt uns in die City. Sicher hat er sich gedacht, dass man diese Touris nie allein lassen kann. Zu Fuß an der Straße entlang zum Supermarkt, wie bekloppt ist das denn. Wir haben dann eingekauft und er hat uns wieder mit zurückgenommen.

Die Attraktion des Ortes, den „Schwimmenden Markt“ möchten wir natürlich sehen. Es gibt sie nur noch selten in Thailand.

Samut MarktbootAls wir ankommen, betrachten wir eine Weile das lebhafte Treiben. Viele Boote befahren dicht gedrängt den Klong (Wasserkanal) und die Händler bieten Früchte, Gemüse und andere Waren zum Verkauf an.

Samut FlussmarktUm zu den Ständen zu kommen, brauchen wir ein Boot. Sophia findet diese Art einkaufen sehr aufregend. Der Markt ist wirklich wunderhübsch anzusehen. Alles ist ziemlich teuer und jeder versucht mal wieder, uns was aufzuschwätzen. Das nervt ganz schön und so suchen wir bald das Weite, hinaus aus dem Getümmel und hinein in die Stille unseres idyllischen Dörfchens, das sich seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Dort bleiben wir noch ein paar Tage bevor es weiter nach Kanchanaburi im Westen Thailands geht.

Hier haben wir vom 6. bis 10.10.2015 gewohnt:
Naming Resort, 17,60 € /Doppelzimmer
Es liegt wunderschön am Fluss und drumherum pure Natur. Das ist sehr idyllisch, doch mir war es ein ein bisschen zu abseits vom Geschehen. Es fährt zwar regelmäßig ein Minibus für 20 Baht/Person, jedoch der Letzte schon um 18 Uhr. Das Zimmer war ok. Wir freuten uns über unsere Terrasse, die Mücken freuten sich mit. Das Bad leidet unter der großen Luftfeuchtigkeit.
Der Vermieter ist ausgesprochen nett und hilfsbereit genauso wie alle anderen Menschen im Dorf.