Kuta: auf Wiedersehen Bali

Sophia ist krank. Sie hat nachts schon schlecht geschlafen, dann kam Fieber und Übelkeit dazu und heute Morgen Erbrechen. Mit quengelndem, kranken Kind versuche ich nebenbei zu packen. Sophia behält nichts in sich und mir ist schleierhaft wie wir die lange Taxifahrt überstehen sollen. Doch unser Flieger ist gebucht, wir müssen zurück.

Um 12 Uhr ist das Taxi da. Stefan lädt alles in Auto und ich trage Sophia. Der Junge auf dem Rücksitz muss seinen Platz räumen und setzt sich zwischen das Gepäck in den Kofferraum. Sophia liegt nun auf der Rückbank und schläft zum Glück sofort ein.

Die Strecke ist sehr kurvenreich, der Verkehrs enorm und chaotisch, entsprechend lange dauert die Fahrt. Beim Tanken erwacht Sophia, würgt, und wir rennen zu den Toiletten. Die sind übelst dreckig, also wieder raus und einen Platz draußen gesucht. Passt. Perfektes Timing. Der Taxifahrer denkt, dass es Sophia wegen seiner Fahrweise schlecht ist und wirkt sehr unglücklich. Leider versteht er unserer Erklärungen nicht und so bleibt er in seinem Glauben.

Wir kommen ohne weitere Zwischenfälle in Kuta an, beziehen unser gebuchtes Zimmer und kaufen im gegenüber liegenden Supermarkt ausnahmsweise Fertigsuppen, weil Stefan und ich Riesenhunger haben.

Am nächsten Tag ist Sophias Krankheit wie weggewischt und sie hopst wieder fröhlich herum. Wahrscheinlich ist ihr die Aufregung um unsere Abreise auf den Magen geschlagen. Wir schlendern durch Kuta und wollen neue Eiskönigin-Flip Flops für Sophia kaufen, da ihre in Nusa Lembongan irgendwie unter die Räder gekommen sind. Schade, keine zu finden. Wir werden jedoch von einem Ladenbesitzer gefunden, der denkt, er könne uns ein T-Shirt zum überteuerten Preis verkaufen. Eigentlich will Stefan kein Shirt und so wenden wir uns ab und gehen weiter. Der Verkäufer gibt nicht auf und rennt uns hinterher. Er lässt nicht locker und als sein Angebot bei 2,40 € statt 23,- € liegt, hat er Stefan überzeugt. Er kauft das Shirt, wobei der Verkäufer ziemlich sauer wirkt, da das Geschäft nicht so lief wie er es sich dachte. Wir freuen uns total über unseren besten Handel seit wir in Asien sind.

Wir essen noch was und laufen dann zum Flughafen. Alles geht gut. Unser Gate hat sich zwar geändert, jedoch waren andere Leute so nett es uns mitzuteilen, da es nirgends angeschrieben steht. Nach der großen Sicherheitskontrolle werden wir ein zweites Mal durchgecheckt auf Getränke- und Proviant im Handgepäck. Einige Leute sind sauer, denn sie müssen ihr im Transitbereich teuer gekauftes Wasser nun wieder abgeben. Dann startet unser Flug von Denpasar über Sydney nach Christchurch. Neuseeland wir kommen.

Hier haben wir gewohnt:

Gong Segara Homestay, Übernachtung mit Frühstück 11,29 €
Es liegt in der Nähe des Flughafens und wir konnten zu Fuß zum Airport laufen. Das Zimmer war ok für eine Nacht. Beim Benutzen des Wasserhahns lief das ganze Wasser auf den Fußboden im Bad statt in den Abfluss. Na, dann braucht man nur noch Putzmittel dazuschütten und einen Wischmop holen zum Saubermachen. Praktisch.

Zusammenfassung:
Unser Aufenthalt in Bali ist vorbei. Er verging wie im Flug. Wir haben nicht soviel gemacht, da wir die Zeit hauptsächlich nutzen wollten, um uns auszuruhen und Kraft für Neuseeland zu tanken. Uns hat es hier sehr gut gefallen. Preislich ist alles ok und wir konnten entscheiden, ob wir Party haben oder lieber die Ruhe abseits vom Touristentrubel genießen wollten. Wenn man sich traut einen Roller zu leihen und abseits der Hauptstraßen fährt, lernt man noch ein ursprüngliches Bali kennen.
Wir empfehlen auf jeden Fall ein Moskitonetz einzupacken. Wir haben es oft benötigt und waren froh, es dabei zu haben. Und wenn es nur um die Sicherheit ging, dass nachts im Schlaf kein ungebetener tierischer Besuch über uns krabbelt.

Uns gefiel es ausgesprochen gut in Südostasien?
Nachdem wir uns in Bangkok von unseren ersten Kulturschock erholt hatten, haben wir uns in den Ländern Südostasiens sehr wohl gefühlt. Wir hatten wundervolle Erlebnisse, denen wir mal erstaunt, mal belustigt und dann wieder völlig fassungslos gegenüber standen. Vieles wirkt im ersten Moment chaotisch, doch zu unserer Verblüffung ordnet es sich wie von Zauberhand, weil alle Rücksicht aufeinander nehmen. Die Menschen sind überaus freundlich, hilfsbereit und entspannt. Wenn man sich auf die uns manchmal merkwürdig erscheinende Kultur einlässt und sie annimmt, dazu noch locker und gelassen bleibt und die Dinge so akzeptiert wie sie sind, kommt man hier prima zurecht.

Entspannte Tage in Amed

Mit dem Speedboot geht es zurück nach Sanur auf Bali. Das Wasser ist heute ruhig und wir kommen schnell voran. Das bestellte Taxi wartet am Hafen und über die romantische Küstenstraße erreichen wir den Fischerort Bunutan/Amed. Nachdem wir uns in unserem Bungalow mit zauberhaften Meerblick eingerichtet haben, erkunden wir die Gegend und laufen nach Lipah. Wir mieten uns einen Roller, denn zu Fuß ist die Gegend ist zu weitläufig.

Entlang der Küste gibt es zahlreiche idyllische Badestrände und die Gewässer sind fantastisch zum Schnorcheln geeignet. Wir fahren nach Liga und Jemeluk und in der Bucht von Banjuning sehen wir beim Schnorcheln sogar ein Schiffswrack. Es ist ein 20 Meter langes japanisches Patrouillenboot, welches ziemlich nah am Strand in 2 – 12 Meter Tiefe liegt. Sophia ist außer sich vor Freude über dieses Abenteuer.

Wir sind jeden Tag an irgendeinem Strand. Das Meer ist türkisblau und warm, ideale Schnorchelbedingungen. Das Korallenriff beginnt bereits im hüfthohen Wasser. Ein paar Schritte und du stehst mittendrin zwischen kunterbunten Fischen. Sophia ist kaum noch aus dem Wasser heraus zu bekommen. Sie fühlt sich wie Arielle, die Meerjungfrau.

Nach Amed kommen wenige Touristen. Dass es hier noch relativ ursprünglich zugeht, erkennt man sofort an den Preisen in den Supermärkten. Es gibt auch mal einen teureren Markt, aber generell sind die Waren günstig.

Mittags essen wir an der Straße bei einem Baxostand. Für 10.000 Rp. (0,70 €) gibt es total leckere Suppe mit Nudeln, Salat, frittierte Chips, Schweinefleischbällchen und Tofu. Fast täglich kehren wir hier ein und so kannte uns die sehr nette Frau schnell. Verständigt haben wir uns mit Händen und Füßen. Auf dem Weg entlang der Küste nach Norden entdecken wir kurz vor Amed ein Warung namens „Lari“. Natürlich kehren wir dort ein. Das Essen schmeckt ausgezeichnet, ist preisgünstig und die Besitzer ausgesprochen freundlich. Sehr gut ist in dieser Region Mahi-Mahi (gemeine Goldmakrele), eine Fischspezialität.

Frischer Fisch an der Straße
Frischer Fisch an der Straße für die Spezialität „Mahi-Mahi“

Damit wir nicht nur am Strand herumlungern sondern auch was von der Gegend sehen, gibt es eine Tour entlang der Küste nach Süden. Wir fahren durch viele kleine Dörfer, die Berge hoch und wieder hinunter und wollen schließlich zu einem Aussichtspunkt, den wir auf unserer Karte entdeckt haben. Die „Straße“, falls man das so bezeichnen kann, ist eine totale Katastrophe: entweder riesige Schlaglöcher oder übersät mit Steinen. Mühsam kommen wir voran.

Die Einheimischen sind völlig von den Socken als sie uns entdecken. Sie winken, rufen uns Begrüßungen zu und starren uns an wie Außerirdische. Besonders die Kinder ziehen wir an wie Motten das Licht und als wir endlich an dem besagten Aussichtspunkt ankommen, rennt schon ein ganzer Haufen hinter uns her. Eine Frau und ein älterer Junge versuchen sich mit uns zu unterhalten. Wir sind eindeutig die Attraktion hier und eine willkommene Abwechslung in ihrem harten Alltag. Abseits vom Tourismus sehen wir wie die Leute wirklich leben, wie arm sie sind, trotzdem wirken sie zufrieden und glücklich. Dieses Erlebnis macht uns wieder einmal bewusst, in welchem Reichtum und Luxus wir in Deutschland leben. Besonders die Kinder, barfuß, in dreckigen Sachen, mit Rotznasen und Wunden, in denen unzählige Fliegen sitzen, werden uns noch sehr lange im Gedächtnis haften bleiben.

Wenn man Entspannung, Ruhe, eine abwechslungsreiche Landschaft, Meer und Sand sucht, ist man in Amed richtig. Wenn man gerne schnorchelt und sich selbst beschäftigen kann (besonders abends) ist man in Amed richtig. Wenn man Bars, Party und Unterhaltung sucht, ist man in Amed falsch.

Wir haben jetzt ein privates Taxi für 500.000 Rp (34,00€) gebucht, das uns nach Kuta bringt.

Hier haben wir gewohnt:

Bos Bungalows, 5 Nächte für 49,67 € mit Frühstück
Die Bungalows sind mit Meerblick und sehr schön. Die Angestellte war sehr nett und hilfsbereit. Es gibt nur eine Kaltwasserdusche, doch bei der Hitze ist das eine willkommene Abkühlung. Du brauchst auf jeden Fall ein Moskitonetz, da du sonst völlig zerstochen wirst. Es ist nur Barzahlung möglich. Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Prädikat: empfehlenswert


Wir hatten zwar mit der Rechnung einige Probleme, da wir wieder mehr zahlen sollten als von Agoda angegeben, doch da die Angestellte ihren Chef nicht erreichte, blieb es beim geringeren Preis. Glück für uns.

Silvester auf der Trauminsel

Nusa Lembongan ist wirklich eine Trauminsel und es gelten zwei besondere Regeln:

  1. Helme beim Rollerfahren sind totaler Unsinn, denn hier gibt es keine Polizei
  2. Kinder (schätzungsweise 10 Jahre) dürfen Roller fahren, denn sie müssen ja irgendwie von A nach B kommen

Wahrscheinlich ist das sicherer als bei uns, wenn 10jährige mit dem Fahrrad unterwegs sind. Hier wird sehr viel Rücksicht aufeinander genommen.

Zum Essen gehen wir in die Warungs, welche in den Seitenstraßen abseits des Strandes liegen. Am besten und günstigsten ist es dort, wo auch die Einheimischen essen. Wenn wir die Hygiene mal außen vor lassen, war das leckerste Essen in der Lembongan Stadt. Ein Warung, total dreckig, besetzt mit hunderten von Fliegen, servierte köstliche Gerichte. Es gab auch eine kraftvolle Suppe. Wir konnten uns persönlich davon überzeugen, denn das halbe Huhn lag noch in der Brühe. Hier brauchst du keine Angst vor seltsamen undefinierbaren Zusatzstoffen haben. Hier ist alles echt. Außer dem sehr guten Essen gibt es in der Stadt noch einen Strand, doch wegen der hohen Wellen können wir nicht baden.

Ein Algenboot beim Mangrovenwald
Ein Algenboot beim Mangrovenwald

Sophia besteht auf eine zweite Paddeltour durch die Mangroven. Bei Ebbe kann man in flachen Wasser hervorragend total große bunte Seesterne sehen, Krabben, Seegurken und andere Meeresbewohner. Der Mann vom letzten Mal sitzt wieder da, aber noch bevor er sein Eintrittsgeld-Seemannsgarn spinnen kann, winken wir fröhlich, rufen ihm ein „Hello, nice to see you“, entgegen und paddeln ohne Stopp weiter. Er winkt lachend zurück und wartet geduldig auf die nächsten Touristen. Mit Sicherheit wird einer Eintritt zahlen oder seine Dienste in Anspruch nehmen. Wir haben unsere Freude an ihm.

Algensammlerinnen am Meer
Algensammlerinnen am Meer

Die nächste Herausforderung ist, woher Geld bekommen ohne zu stehlen. Es gibt nur einen Automaten auf der Insel in Jungut Batu und der ist defekt und bleibt es auch bis zu unserer Abfahrt. Doch es gibt eine Wechselstube. Beim ersten Tausch berechnen sie uns 6% Gebühren, beim Zweiten wollen sie 8%. Diese Flausen reden wir der Dame schnell wieder aus. Kurzes Palaver und am Ende bleibt es beim niedrigen Gebührensatz.

Nachdem wir um die Insel gerollert sind besuchen wir die kleine Nachbarinsel Nusa Ceningan, die über eine einspurig zu befahrene Brücke zu erreichen ist. Später findet der Umzug in den anderen Bungalow statt. Der ist neu, hat Klimaanlage und sieht innen toll aus. Alles ist in weiß gehalten, dadurch wirkt er hell und freundlich. Und weil Sophia gerne in der Hängematte schaukelt, hängt der Besitzer gleich eine neue auf, neben den zwei riesigen stylischen Sitzsäcken. Sophia ist begeistert und legt sich gleich hinein.

Die Algen werden ausgebreitet und getrocknet
Die Algen werden ausgebreitet und getrocknet

Silvester wird in Indonesien drei Mal gefeiert. Je nach ethnischer Zugehörigkeit der Einwohner finden die Neujahrsfeierlichkeiten zwischen Januar und März statt, mal laut und mal sehr sehr leise. Der Besitzer der Bungalow Anlage feiert mit seiner Familie und Freunden und lädt uns dazu ein. Das Essen vom Büffet ist umsonst, die Getränke müssen wir zahlen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Balinesen feiern dürfen. Am Silvesternachmittag wird fleißig gewerkelt, die Fische ausgenommen und gekocht diovan 160 mg. Die Feier beginnt verspätet, da mal wieder Stromausfall ist. Das passiert fast jeden 2. Tag, wir sind schon daran gewöhnt. Sophia schaufelt sich hingebungsvoll Essen auf ihren Teller. Büffet mag sie besonders, denn dann kann sie sich was aussuchen. Es gibt Rippchen, Thunfisch, Schweinespieße, Gemüse mit Kokosraspeln und Reis. Alles schmeckt superlecker und wir schlemmen voller Wonne. Die Leute sind nett und wir fühlen uns sehr wohl. Um 21.00 Uhr sind jedoch alle Leute verschwunden, die Party ist zu Ende.

Und nun? Das haben wir uns etwas anders vorgestellt. Wir gehen zur Hauptstraße, wo einige junge Leute ihre eigene Party feiern, kaufen erneut Knaller und Wunderkerzen, da unsere nichts taugten und tuckern zum Strand. Sophia ist müde und quengelig, deshalb lenken wir sie mit vorgezogenem Feuerwerk ab. Kurz vor unserem Bungalow erklingt aus einer Bar Livemusik. Ich frage Sophia, ob wir hineingehen und noch ein bisschen tanzen wollen. Sofort ist sie hellwach. Tanzen ist ein Zauberwort, welches Müdigkeit und schlechte Laune sofort vertreibt. Wir lernen zwei Engländer und eine Österreicherin kennen. Sie alle tanzen mit Sophia. Irgendwann später geht einer der Engländer zum Gitarristen auf die Bühne. Er singt wirklich sehr gut und ein Lied ist nur für Sophia, deren Augen strahlen und funkeln. Der Abend ist gerettet und schon ist es 0 Uhr. Alle Leute sitzen am Strand und schauen sich das Feuerwerk auf der Insel und drüben auf Bali an. Mit einer völlig fix und fertigen Sophia gehen wir zum Bungalow und schnell ins Bett. Es war ein sehr schöner Silvesterabend.

Unsere Zeit auf Nusa Lembongan verging wie im Flug. Die Insel ist einfach supertoll, ein Postkartenidyll. Wir haben das Strandleben und die Ruhe sehr genossen. Ich lege jedem ans Herz, hierher einen Abstecher zu machen, wenn er mal auf Bali ist.
Wir kaufen noch ein Boot/Taxi-Ticket bei unserem Bungalowbesitzer für 900.000 Rp (61,00€) und werden weiter nach Amed fahren.

Wir haben wir gewohnt:

Suka Beach Bungalow, 7 Nächte für 163,80 € incl. Frühstück
Die Anlage liegt direkt am Strand und der Besitzer ist sehr herzlich und hilfsbereit. Im Standard Bungalow hatten wir nur eine Kaltwasser Dusche, im zweiten dann Warmwasser. Leider gibt es nur Salzwasser, doch die Schönheit der Insel lässt mich darüber hinwegsehen, dass Haut und Haare etwas leiden. Prädikat: Absolut empfehlenswert.

Inseltraum Nusa Lembongan

Wir laufen von unserem Homestay zur Perama Station, wo wir abgeholt (mit Verspätung) und nach Sanur gefahren werden. Dort wartet das Speed Boot auf uns. Sophia wird getragen, da man bis zu den Knien ins Wasser hinein muss, um ins Boot zu gelangen. Es geht los. Wir haben etwas Wellengang und zeitweise springt das Boot ganz schön übers Wasser. Stefan und mir gefällt das, anderen Leuten eher weniger.

Angekommen in der Stadt Jungut Batu, sind wir sofort begeistert von der Insel Nusa Lembongan. Das Wasser ist glasklar und ein weißer Sandstrand schmiegt sich an türkisblaues Wasser. Weit und breit sehen wir kein Taxi. Seltsam ungewohnt. Also laufen wir los. Die Sonne knallt vom Himmel und wir sind froh, als nach kurzer Zeit ein Roller neben uns anhält. Der Fahrer fragt, wohin wir wollen und bietet an, uns für 50.000 Rp (3,40€) zu fahren. Gerne nehmen wir sein Angebot an. Zuerst bringt er Sophia und mich zu der Bungalowanlage und dann holt er Stefan ab.

Es ist herrlich. Unser Bungalow liegt direkt am Strand. Sophia beschlagnahmt gleich eine der zwei Hängematten und beschließt, darin zu übernachten. Und wir beschließen, unseren Aufenthalt auf dieser wunderschönen Insel zu verlängern. Unser Bungalow ist besetzt, doch ein anderer ist frei. Dann wechseln wir eben, kein Problem.

Nun fehlt uns nur noch ein Roller zum Glück. Wir mieten einen für 7 Tage (pro Tag 50.000 Rp = 3,40€), denn ohne einen fahrbaren Untersatz kommen wir auf dieser Insel nirgends hin. Als wir nach Helmen fragen, schaut der Vermieter erst leicht irritiert und antwortet dann mit schallenden Lachen: „Ihr braucht keine Helme, hier gibt es keine Polizei.“ Stefan und ich sind völlig sprachlos. Mit einer solchen Erklärung haben wir nicht gerechnet. Wir wollten die Helme wegen der Sicherheit unserer Köpfe und nicht wegen der Polizei. Dann sind wir wohl gezwungen, uns den örtlichen Sicherheitsstandard anzupassen.

Zurück vom Strand beginnt Sophias Projekt „Schlafen in der Hängematte“. Die Aktion endet bereits nach 2 Stunden. Um Mitternacht steht sie vor unserem Bett, denn hier ist es bequemer als in der Hängematte. Wieder was gelernt.

Wir leihen uns ein Kajak und paddeln zum Korallenriff. Abwechselnd gehen Stefan und ich schnorcheln, da Sophia lieber im Boot bleiben möchte. Sie ist zwar seit 4 Monaten stolze Besitzerin des Seepferdchen-Abzeichens, doch so mitten im Meer zu schwimmen ist ihr suspekt. Das ist völlig okay. Wir dagegen bestaunen eine fantastische Unterwasserwelt mit unzähligen bunten Fischen, die um uns herum huschen. Wunderschön.

Mangroven überleben im Salzwasser
Mangroven überleben im Salzwasser

Als wir in den Mangrovenwald paddeln wollen, werden wir von einem Mann angehalten. Er verlangt einen horrenden Eintritt von uns. Wir verweigern die Zahlung, denn wir sehen, dass andere Touristen einfach durchfahren. Nach kurzer Diskussion bedeutet er uns, dass wir einfach weiterpaddeln sollen.

Mangroven sind Bäume, die im Küstenbereich wachsen. Sie schützen vor Sturmfluten und bieten zahlreichen Muscheln, Krustentieren und Fischen Lebensraum. Sie sind wahre Überlebenskünstler, denn sie können Salzwasser aufnehmen und in Süßwasser umwandeln. Leider sind diese Wälder gefährdet. Sie werden großflächig zerstört, um Platz für Shrimpsfarmen zu schaffen.

Verwirrend: Wasserspiegelungen im Mangrovenwald
Verwirrend: Wasserspiegelungen im Mangrovenwald

Im Mangrovenwald ist es wie in einem Labyrinth. Alles sieht gleich aus und die Spiegelungen der Bäume im Wasser sind ganz schön verwirrend. Wir sehen dann auch den Mann, der uns Eintritt abknöpfen wollte. Dieses Mal fungiert er als Bootsführer für andere Touristen. Wieviel Jobs er wohl noch so hat.

Abends gehen wir in ein Warung, das auf dem Rückweg liegt. Ganz alleine sitzen wir am Tisch direkt am Meer bei Kerzenschein und genießen andächtig unser Essen, während die Sonne im Meer versinkt. Welch ein wunderschöner zauberhafter Abend.

Sonnenuntergang am Strand auf Nusa Lemborgan
Sonnenuntergang am Strand auf Nusa Lembongan

Weihnachten am Strand von Legian

Weihnachten naht mit großen Schritten. Damit Sophia wenigstens etwas Vorweihnachtszeit hat, haben Stefan und ich ihr einen Adventskalender gebastelt. Sie freut sich riesig, dass sie jeden Morgen etwas auspacken darf ganz wie zuhause. In tropischer Hitze singen wir Weihnachtslieder und stellen bunte Anhänger her für unseren „Weihnachtsbaum“.

Doch bevor das Christkind an die Tür klopft, hat Sophia Geburtstag. Sie ist wahnsinnig aufgeregt, denn sie darf ganz alleine entscheiden, was wir den ganzen Tag unternehmen. Zuerst gibt es einen Geburtstagstisch mit Luftballons, Kerzen, Kuchen und Geschenken. Danach geht es zum Strand und hinterher Eisschokolade trinken. Zum Abendessen mag sie Pizza, aber in einem schicken Restaurant. Der Wunsch der Geburtstagsprinzessin ist uns Befehl und wir suchen das Four Points by Sheraton Bali aus. Sophia ist völlig geschafft und noch bevor die Pizza aus dem Steinofen kommt, schläft sie am Tisch ein. Stefan und ich lassen es uns schmecken.

Heilig Abend: Sophia und ich schmücken zusammen unseren supertollen Weihnachtsbaum. Danach wollen wir zum Feiern an den Strand gehen. Für Sophia waren die Aufregungen der letzten Tage wohl zuviel und sie ist gar nicht gut drauf. Wir beschließen, Heilig Abend zu verschieben und verbringen einen ruhigen Tag in unserem Homestay mit Spielen, Vorlesen und Singen. Bis zum Abend hat sich das kleine Energiebündel regeneriert und wir gehen zum zweiten Mal in das Four Points. Sophia strahlt als ihre Pizza serviert wird, denn dieses Mal ist sie ja ganz wach. Zu Dritt genießen wir einen wunderschönen Heilig Abend.

Am Morgen des 1. Weihnachtstages erwischt uns die Regenzeit in Bali mit voller Wucht als wir auf dem Weg zum Strand sind. Wir haben die Hälfte der Strecke hinter uns, als sich plötzlich der Himmel öffnet und es wie aus Eimern schüttet. Es gewittert hier fast jeden Abend, doch oft ohne Regen. Schnell stellen wir uns bei irgendeiner Warenannahme unter. Sophia bekommt einen leeren Karton zum Spielen. Phantasievoll erfindet sie alle möglichen Funktionen für diese Pappschachtel, hat viel Spaß und ist beschäftigt. Nach einer Weile hört es auf zu regnen. Viele Straßen sind überflutet. Als wir weitergehen, waten wir im Wasser, dass uns bis über die Fußknöchel steht. Sophia hat ein neues Spiel: Wasserpatschen. Sie jauchzt vor Freude.

Weihnachten wie es sich gehört.
Weihnachten wie es sich gehört.

Am Strand suchen wir uns einen schönes Plätzchen. Ich buddele den balinesischen Weihnachtsbaum in den Sand ein, dann ziehen wir unsere coolen Weihnachtsmützen auf und sind startklar zur Bescherung. Sophia findet es toll „Weihnachten im Sandkasten“ zu feiern. Sie pempelt ausgiebig mit Wasser und Sand, backt Kuchen und Torten, gräbt Kuhlen und baut Burgen. Wir sind das Highlight am Strand und viele wollen Fotos mit uns haben. Jeder ruft uns „Merry Christmas“ zu. Gekrönt wird das Fest von den Lifeguards, die geschickt einen Weihnachtsmann als Sandfigur gestalten. Grandios. Und wieder gibt es Unmengen von Fotos. Wir fühlen uns wie Stars.

Weihnachten am Strand war eine ganz neue Erfahrung für uns und ein herrliches Erlebnis. Absolut empfehlens- und nachahmenswert.

Unsere nächster Aufenthalt ist die kleine Nachbarinsel Nusa Lemborgan. Wir buchen bei Perama ein Bus/Boot-Ticket für 500.000 Rp (32,90 €).

Hier haben wir gewohnt:

Asri Homestay – 8 Nächte für 134,73 € mit Frühstück
Es liegt sehr ruhig in einer Seitenstraße mit kurzen Wegen zu den Warungs, den Imbissständen mit dem leckeren und günstigen Essen. Die Zimmer sind in Ordnung und die Besitzer äußerst nett und sehr hilfsbereit. Prädikat: Empfehlenswert.

Legian – Touristenhochburg auf Bali

Wegen des dichten Verkehrs dauert es einige Zeit bis wir mit dem Bus in Legian in der Nähe von Kuta ankommen. Wir laufen zu unserem Homestay und müssen fürchterlich aufpassen, um nicht von einem der unzähligen Roller umgefahren zu werden.

Legian ist nicht sehr beeindruckend. Alles ist auf Tourismus ausgelegt und überteuert. Die Straßen sind dauerhaft rammelvoll und es ist immer Stau in der Hauptverkehrsstraße. Die Gegend ist mehr für Partyvolk geeignet. Warum wir in Legian gelandet sind? Wir brauchten noch ein paar Sachen für Weihnachten und dachten, hier haben wir die größte Chance welche zu bekommen. Hat geklappt.

Auf dem Weg zum Strand suchen wir uns ein Warung, wo wir die nächsten Tage essen wollen. Dort isst die einheimische Bevölkerung, dass bürgt für Qualität und die Leute dort sind ausgesprochen freundlich. Die Balinesen, die sich hier verpflegen, benutzen äußerst geschickt ihre Hände zum Essen. Nachdem wir mehrere Male in unserem Warung aufgetaucht sind, grüßen die Leute und winken, wenn wir vorbeigehen. Man kennt sich eben.

Am Strand ist es sehr windig, blauer Himmel Fehlanzeige, statt dessen viel Müll. Schwimmen soll man hier besser lassen wegen der gefährlichen Strömungen, für Surfanfänger ist er jedoch optimal geeignet. Es gibt sehr viele Surfschulen, die uns permanent ihre Dienste anbieten. Da bald Weihnachten ist, schenke ich Stefan einen dreitägigen Surfkurs. Sophia und ich schauen zu und finden, dass er das sehr gut macht. Er schafft es sogar, eine kurze Zeit auf dem Brett zu stehen. Super.

Dann schiebe ich eine kurze Zwangspause ein. Ich habe hohes Fieber, aber ansonsten nichts weiter und so mache ich mir deswegen keinen Kopf, hüte einfach das Bett und trinke viel. Es wird schon wieder weggehen. Stefan beschäftigt derweil Sophia. Bald geht es mir auch schon besser, nur etwas schlapp bin ich noch.

Bei einem Rundgang entdecken wir einen großen Mangobaum und möchten gerne ein paar Früchte haben. Sich selbst eine Mango zu pflücken, diese Gelegenheit muss man einfach nutzen. Aber wie kommen wir dran? Stefan sucht eine lange Bambusstange. Gleich eilt ein Balinese aus seinem Geschäft herbei, um uns zu helfen. Am Ende haben wir drei frische reife Mangos geerntet. Der Saft trieft bereits beim Schälen aus den Früchten heraus. Mmmh, welch eine Wonne. Sie sind zuckersüß und sagenhaft gut. Jetzt wissen wir endlich wie Mangos schmecken sollen. Selbst Sophia stopft sich voller Begeisterung Stück für Stück in den Mund. Zuhause lehnt sie Mangos kategorisch ab.

Elefantenhöhle und ein Wald voller Affen

Der Roller ist das Fortbewegungsmittel Nr.1 in Asien und so leihen wir uns wieder mal einen aus für 50.000 Rp (3,30 €).

Endlich fahren wir zur Elephant Cave (Goa Gajah). Die Anlage ist eine heilige Stätte, wahrscheinlich um das 11. Jahrhundert gebaut, jedoch erst 1923 von einem Niederländer entdeckt und zieht viele Touristen magisch an. Und wo es viele Besucher gibt, gibt es auch viele tüchtige Verkäufer, die uns gleich wieder belagern. Sie wollen uns Sarongs verkaufen, da das Betreten des Tempels mit kurzen Sachen verboten ist. Manchmal geht einen das echt auf die Nerven. Wir üben uns in Gelassenheit, schenken ihnen keine Beachtung, kaufen uns Eintrittskarten 37.500 Rp (2,47€) und werden am Eingang mit Leih-Sarongs ausgestattet.

Bäume mit riesigen Wurzeln
Bäume mit riesigen Wurzeln

Die Magie des Ortes ergreift auch uns. Fast ehrfürchtig stehen wir vor den uralte Bäumen mit ihren riesigen Wurzeln. Eine Quelle speist das Wasserbecken vor der Höhle. Sie soll Heilkraft besitzen, weshalb hier früher die Einheimischen gebadet haben. Wir blicken auf das Dämonengesicht aus Stein, welches den Eingang zur Höhle bewacht. Drinnen ist die Höhle schlicht. Sie ist in einer T-Form gebaut, wobei der vordere Raum exakt in Nord/Süd-Richtung liegt, was in diesem Fall der in Bali sehr wichtigen Berg/Meer Achse entspricht. Zurück in Ubud besuchen wir die Seitenstraße Jalan Gootama. Dort gibt es einige günstige Warungs mit sehr leckerem Essen.

Eine der größten Attraktion, wenn du Ubud besuchst, ist der Monkey Forest. Und so machen wir uns zu Fuß auf den Weg, da er nicht weit von unserem Hotel entfernt ist. Noch vor dem Eingang laufen viele Affen auf der Straße herum und klettern auf die Verkaufsstände. Sophia freut sich darüber, hat aber dennoch Respekt vor den Affen. Den sollte man auch haben, da Affen nicht ganz ohne sind. Wir bezahlen 80.000 Rp. (5,30 €) Eintritt.

Soll er sich mit uns beschäftigen? Interessanter ist die Reisegruppe.
Soll er sich mit uns beschäftigen? Interessanter ist die Reisegruppe.

Gleich am Anfang kann man Bananen kaufen. Die Affen werden dann von einem Mitarbeiter angefüttert, so dass man mit ihnen Fotos machen kann. Sie klettern auf die Leute und es ist sehr lustig wie die dann kreischen und noch lustiger, wenn die Affen ihnen die Bananen in die Haare schmieren. Auf unseren Weg durch den Wald sehen wir Affen, die versuchen einem zugeklappten Regenschirm oder Wasserflaschen aufzubeißen. Diese frechen Äffchen grapschen nach allem, was irgendwo lose herum baumelt oder glitzert.

Wir haben alles zuhause gelassen außer unseren Fotoapparat und haben keine Probleme mit den aufdringlichen Tieren. Vielleicht lag es aber auch an der asiatischen Reisegruppe, mit der die Affen vollauf beschäftigt waren. So zerren sie an den Taschen der Touristen und versuchen Reißverschlüsse zu öffnen oder ziehen an deren Beinen herum. Wir finden es sehr witzig. Egal wo sie auftauchen, asiatische Reisegruppen sorgen immer für Unterhaltung und wenn es nur ist, dass sie einen ins Foto laufen. Außer den vielen Affen sieht man noch Tempelanlagen und gigantische Bäume. Eine witzige schöne Attraktion. Wir hatten unseren Spaß.

Am letzten Tag holen wir noch Stefans Handy ab. Es geht zum Glück wieder, und er ist sehr erleichtert. Dann buchen wir bei Perama Bustickets nach Legian für 150.000 Rp (9,90€), da wir annehmen, dass wir dort am besten Sachen für Weihnachten und Sophia’s Geburtstag bekommen.

Ubud hat uns sehr gut gefallen. Es war ein gelungener Auftakt unserer Zeit auf Bali. Die Balinesen sind sehr freundlich, entspannt und hilfsbereit. Wir hätten hier noch mehr anschauen können, aber wir sind auf Bali um uns auszuruhen.

Da wir jetzt wissen wie weit es vom Hotel zur Perama-Station ist, fahren wir mit einem Taxi. Der Fahrer ist sehr nett und klärt uns auf, dass es eine festgesetzte Preisgrenze pro Fahrt gibt, die bei 40.000 Rp liegt. Darunter geht nichts. Ich freue mich, dass wir bisher gut gehandelt haben.

Hier haben wir gewohnt:

Swan Inn Hotel, 6 Nächte für 85,60 € mit Frühstück
Wir sind absolut begeistert und empfehlen dieses Hotel gerne weiter. Es ist sehr gepflegt und sauber, hat einen Pool, liegt sehr nah an der Innenstadt und ist trotzdem ruhig.

Schöne Tage in Ubud

Auch auf Bali haben die Busse Verspätung. Nach Ubud sind es nur ca. 40 km, jedoch dauert die Fahrt 2 Stunden. Es ist viel Verkehr und da Jeder fährt wie es im gerade in den Sinn kommt, gibt es oft Stau. Überholt wird überall, auch direkt vor Kurven nach dem Motto „es wird schon keiner kommen“. Ist das mutig oder völlig verrückt?

In Ubud laufen wir zu unserem Hotel, da der Weg sehr kurz ist und lernen bei der Gelegenheit gleich die am häufigsten gestellte Frage kennen: „How are you? Transport?“ Mir kommt es so vor, dass Jeder, der hier wohnt, seine Fahrdienste anbietet. Die Transporte sind hier teurer, als in unseren zuletzt bereisten Ländern. Perama ist sehr günstig, deshalb nutzen viele Backpacker und Touristen diese Busse.

Der Weg zu unserem Hotel entpuppt sich weiter als gedacht, deshalb gibt es einen Zwischenstopp mit Essen und Trinken an einem Warnung (Essenstand). Und dann freuen wir uns im Hotel über ein upgrade. Wir erhalten ein Deluxe-Zimmer, da die Besitzerin gerade kein anderes frei hat. Beim Sprung in den Pool sind wir endlich auch gefühlsmäßig in Bali angekommen.

Am nächsten Morgen wird uns das Frühstück direkt auf unserer Terrasse serviert. Das finden wir Drei ganz großartig. Danach laufen wir durch Ubuds Straßen. Es gibt viele tolle und schöne Geschäfte. Wir finden auch ein Coconut Café. Wir lieben Kokosnusseis und dieses hier ist ein Traum – selbstgemacht mit Karamellstückchen drauf. Lecker!!!

Wenn man schon in Bali ist, sollte man sich den berühmten Legong Dance ansehen. Wir kaufen uns 2 Tickets (160.000 Rp = 10,55€) und haben so gute Plätze, dass wir jede Bewegung genau sehen können. Die Tänzer müssen sehr lange üben um diesen Tanz zu können, denn die Gesichtsmimik muss genau mit den Bewegungen übereinstimmen. Stefan und mir gefällt es sehr und Sophia ist hingerissen, denn sie liebt Tanz und Musik über alles. Ein wunderschöner Abend geht zu Ende.

Und dann passiert es: Stefan lässt sein Handy in einen Bach fallen als wir uns die Elephant Cave ansehen wollen. So ein Pech. Statt Höhle laufen wir einmal quer durch Ubud zum Apple Shop. Es dauert eine kleine Ewigkeit bis der nette Mensch uns sagen kann, ob eine Trocknung möglich ist und das Ding anschließend wieder funktioniert samt Datenerhalt. Schließlich dauert die Spezialbehandlung drei Tage in denen Stefan die Ungewissheit quält, ob alles klappt. Wir verlängern unseren Aufenthalt und können unser Deluxe Zimmer zum Glück behalten. Die Zimmervergabe der Besitzerin ist derart chaotisch, dass die Gäste teilweise sehr oft ihre Zimmer wechseln müssen. Es ist mir ein Rätsel, warum sie so unorganisiert vorgeht, denn es kostet sie im Endeffekt viel mehr Arbeit und Zeit. Aber gut, ich muss nicht alles verstehen.

Stefans Wunsch ist es, mal eine Tasse des berühmten Kopi Luwak (Kopi=Kaffee, Luwak=Musang) zu trinken. Es ist der teuerste Kaffee der Welt, da die Gewinnung sehr aufwendig ist. Die Fleckenmusangs (eine Schleichkatzenart) fressen die Kaffeekirschen und scheiden die Kerne wieder aus. Die Qualität dieses Kaffees ist unterschiedlich, da sie von vielen unberechenbaren Faktoren abhängt, z.B. wie reif und alt die Kirschen sind, ob es viel geregnet hat . . . Da niemand mehr Lust hat, den Luwaks hinterher zu laufen und Kaffeekerne einzusammeln, werden die Katzen in sehr engen Käfigen gehalten und nur noch mit den Kirschen gefüttert. Das ist die traurige Seite dieses Kaffees, denn die Tiere weisen einen hohen Nährstoffmangel auf und sind stark verhaltensgestört. Ich finde es bescheuert, dass man Tiere wegen unnützen Kaffee quält. Stefan jedenfalls hat ihn probiert, er hat ihm ganz gut geschmeckt, aber er braucht keinen zweiten.

Ankunft auf Bali

Mit dem Flug klappt alles reibungslos. Bei der Ankunft am Flughafen in Denpasar/Bali erhalten wir gleich unseren Einreisestempel für 30 Tage. In der Ankunftshalle ist es menschenleer, doch draußen empfangen uns eine Menge eifriger Taxifahrer. Es herrscht totale tropische Hitze und der Schweiß läuft uns am Körper herunter.

Wir haben für eine Nacht ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht. Wir nähern uns der Traube wartender Taxifahrer und wappnen uns für zähe Verhandlungen. Der Erste möchte 100.000 Rp (6,65 €) abkassieren und erzählt: „This is a good price“. Inzwischen haben wir einen guten Asien-Durchblick und wissen, das erste Angebot ist immer zu hoch. Wir lehnen dankend ab und bieten 40.000 Rp. Nun beginnen die Argumente, welch schönes Taxi er hat, dass unser Vorschlag noch nicht einmal seine Kosten des Parkplatzes decken usw. Wir gehen weiter und finden einen Fahrer, der uns für 50.000 Rp. (3,30 €) zum Hotel bringt. Na also, man muss nur hartnäckig bleiben.

Am nächsten Morgen wollen wir weiter nach Ubud. Wir haben uns im Internet informiert, jedoch sind die Angaben sehr unterschiedlich, deshalb fragen wir an der Rezeption nach wie das hier mit Bussen ist. Die Antwort der freundlichen Dame ist, dass keine fahren und wir ein Taxi nehmen müssen. Wir klären sie auf, dass es sehr wohl Busverbindungen gibt mit Namen „Perama“ und siehe da, prompt fällt es ihr wieder ein. Ich denke sie hatte einfach keine Lust, sich zu kümmern oder erhält eine kleine Provision vom Taxiunternehmen. Wie auch immer, jedenfalls ruft sie bei der Perama-Station an und wir haben Glück, denn um 13 Uhr fährt ein Bus nach Ubud und es sind noch Plätze frei. Wir bezahlen 150.000 Rp (9,90 €) für die Tickets und 43.000 Rp (2,85 €) für das Taxi Bus-Station. Laufen mögen wir nicht, denn es ist zu weit und auch zu warm.

Hier haben wir geschlafen:

Next Tuban Hotel, eine Nacht ohne Frühstück
Leider roch unser Zimmer sehr muffig und es war feucht. Das Waschbecken war total verstopft und die Freude auf den Pool war uns gleich vergangen, als wir sahen wie verdreckt er war.