Luang Prabang

Es ist heiß und die Sonne knallt vom Himmel. Wir gehen in die Innenstadt und besuchen spontan den Phou Si, Luang Prabangs Hausberg. Um zum That Comsi (Die goldene Spitze) zu kommen, müssen wir 329 Stufen erklimmen. Unten am Eingang will uns ein Vogelhändler zwei Piepmätze in einem geflochtenen Käfig verkaufen. Es soll Glück bringen, wenn man sie oben fliegen lässt. Da ich den Fang und das Eingesperrtsein der Vögel als Quälerei betrachte, haben wir das nicht gemacht. Ich denke mir, wenn es keine Käufer gibt, gibt es kein lohnendes Geschäft für den Händler und als Folge davon keinen Vogelfang. Vom Berg haben wir eine sagenhafte Aussicht über einen Teil von Luang Prabang. Überall blitzen die goldenen Spitzen der Tempel hervor, die es hier in großer Zahl gibt.

Royal Palace Luang Prabang
Tempel Haw Pha Bang im Royal Palace

Stefan fühlt sich dann ab mittags nicht mehr gut und geht zurück ins Hotel. Sophia und ich spielen eine Zeit lang im Schatten Verstecken. Später schauen wir uns den Tempel Haw Pha Bang im Royal Palace an. Leider darf man ihn nicht betreten und nur von außen in das komplett goldverzierte Innere schauen. Anschließend bummeln wir durch die Altstadt. Mit ihren Häusern im französischen Stil gehört sie zum Weltkulturerbe. Auf Sophias Wunsch gibt es wieder Essen vom Buffet auf dem Nachtmarkt. Sie ist immer wieder begeistert, dass sie sich selbst was aussuchen kann. Zurück im Zimmer stellen wir fest, dass es Stefan nicht gut geht. Die Erkältung hat sich zum grippalen Infekt ausgeweitet, und er hat Fieber bekommen.

Blick in die Küche von unserem Straßenstand "Favourit", Luang Prabang
Blick in die Küche von unserem Straßenstand „Favourit“, Luang Prabang
Absolut leckeres Essen von unserem Straßenstand
Absolut leckeres Essen von unserem Straßenstand

Am nächsten Morgen sind wir zwei allein unterwegs, denn Stefan will lieber im Hotel bleiben. Wo können wir frühstücken? Wir finden einen Stand an der Straße mit Namen „Favourite“ und weil das Essen fantastisch schmeckt, werden wir die nächsten Tage Dauergäste. Nachdem wir uns mit Fried Noodles with Vegetable and Porc gestärkt haben, wollen wir uns die Bamboo Bridge anschauen. Wir laufen am Fluss entlang und laufen und laufen und laufen. Keine da. Weit und breit ist nichts von einer Brücke zu sehen.

Sophia ist enttäuscht und hat keine Lust mehr weiterzugehen. Statt der Brücke sehen wir Mönche in ihren orangefarbenen Gewändern. Sophia nennt sie „Molch“ und in der Mehrzahl „Mölche“. Es gibt hier so viele von ihnen, dass man sagt, Luang Prabang erstrahlt in Orange. Jeden Morgen um 6 Uhr verlassen die Mönche ihre Klöster zum traditionellen religiösen Almosengang. Es soll ein beeindruckendes Erlebnis sein, doch da Stefan krank und wir nicht gerade die Frühaufsteher sind, haben wir dieses Ritual nicht gesehen.

Lieblingstempel Wat Xieng Thong, Luang Prabang
Lieblingstempel Wat Xieng Thong, Luang Prabang

Nach einer Weile kommen wir am Wat Xieng Thong an, dem ältesten und schönsten Tempel. Wir schmeißen uns beide einen Schal über die Schultern, damit sie bedeckt sind, zahlen 20.000 Kip (2 €/Person) Eintritt und stehen andächtig vor dem Haupt- und kleineren Nebentempeln. Alles ist mit Mosaiken und Gold verziert. Sophia ist fasziniert. Völlig aus dem Häuschen geht sie gleich drei Mal in den Haupttempel. Mit einem wohlverdienten Fruchtshake beenden wir das heutige Sightseeing.

Wat Xieng Thong Tempel
Wat Xieng Thong Tempel

Im Hotel angekommen stelle ich fest, dass Stefan inzwischen mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Ohrenschmerzen im Bett liegt. Ich mache mir Sorgen, denn bisher zeigt das eingenommene Antibiotikum keine Wirkung.

Eine Schule in Luang Prabang
Eine Schule in Luang Prabang
Arbeiten am Strommast mit vollem Körpereinsatz
Arbeiten am Strommast mit vollem Körpereinsatz

Auf dem Mekong von Pak Beng nach Luang Prabang

Auch auf einer Weltreise klingelt manchmal morgens um 7.00 Uhr der Wecker. Es war eine kurze Nacht, aber es hilft alles nichts, wir müssen aufstehen, da wir zeitig beim Slowboat sein wollen. Es gibt keine festen Sitzplätze, und wenn wir nicht hinten beim Motor sitzen wollen, wird es Zeit für den Aufbruch. Unterwegs kaufen wir noch Proviant für die Fahrt und stellen beim Boot fest, dass bereits viele Leute dort sind, um sich die besten Plätze zu sichern. Wann mögen die wohl aufgestanden sein? Wir finden noch 3 Plätze nebeneinander, sehr eng und ungemütlich.

Am Mekong in Laos
Am Mekong in Laos
Schiffe auf dem Mekong
Hausboote auf dem Mekong

Um 10.00 Uhr starten das Boot nach Luang Prabang. Wir sehen die gleichen Leute wie gestern, die sich die Zeit mit Gesang, Gitarre spielen und lautstarker Unterhaltung vertreiben. Und auch der junge Mann ist wieder da, der fröhlich am frühen Morgen ein Bier nach dem anderen in sich hineinkippt und sehr kontaktfreudig ist. Ich nenne ihn hier mal „Die Bierdrossel“.

Ohne Zwischenfälle legt das Boot um 16 Uhr an, jedoch nicht wie früher direkt in Luang Prabang sondern ca. 10 km vorher. Tuk Tuks werden uns den Rest der Strecke in die Stadt fahren. Unser Gepäck wird aus dem Boot geworfen und wir steigen den Berg hinauf, um ein Ticket für 20.000 Kip/Person (2 €) zu kaufen. Sophia spielt derweil am Ufer im Sand und backt uns mit großer Begeisterung viele Kuchen.

Ein Tempel in den Berg hinein gebaut
Ein Tempel in den Berg hinein gebaut

Auch „die Bierdrossel“ stolpert aus dem Boot heraus. Er hat inzwischen eine komplett nasse Hose, keine Ahnung wovon, ob er schwimmen war? Ein Bootsmann erkundigt sich besorgt, wo er denn schläft? Daraufhin schmeißt er sich neben seinen Rucksack ins Ufergras und nuschelt: „Hier.“ Sprach’s und schläft gleich ein. Gute Nacht.

Man verfrachtet uns zusammen mit vier älteren Leuten aus Frankreich in ein Tuk Tuk. Sie sind für 3 Wochen in Laos unterwegs. Nach einer Weile hält der Fahrer irgendwo an und sagt, dass es hier Zimmer gibt. Alle, außer Sophia, einem Franzosen und mir, steigen aus zur Besichtigung. Dabei fällt uns auf, dass es viel zu weit vom Zentrum entfernt ist und wir lehnen das Angebot dankend ab. Nach kurzer Weiterfahrt werden wir vom Fahrer endgültig rausgeworfen.

Wo sind wir denn jetzt gelandet? Im Zentrum? Keine Ahnung. Also, zuerst einen groben Überblick verschaffen. Als nächstes die zwei notierten Hotels unserer Liste finden, begutachten und hoffen, dass uns eins davon gefällt. Die Wahl fällt auf die Villa Aphay. Zum Essen gehen wir zum Nachtmarkt und Sophia wünscht sich „Buffet“. Die Portion gibt es dort für sage und schreibe 15.000 Kip, das sind 1,50 €.

Zurück in unserer Villa gibt es eine lange ausgiebige Diskussion mit Sophia, wer in welchem Bett schläft. Sie findet es doof und ungerecht, immer ein Extrabett für sich zu haben, wo sie alleine schlafen muss. Nachdem das geklärt ist, alles bleibt wie gehabt, geht ein langer anstrengender Reisetag zu Ende.

Auf dem Mekong von Huay Xai nach Pak Beng

Wir packen unsere Sachen, denn gleich startet unsere Zweitagesfahrt auf dem Mekong. Das Bootunternehmen will uns um 9.00 Uhr pünktlich vom Hotel abholen. Das war wohl mehr eine grobe Zeitangabe, denn wir sitzen nun hier wie bestellt und nicht abgeholt. Eine halbe Stunde später kommt Leben in die Bude, das Tuk Tuk ist da. Auf dem Weg zum Boot holen wir noch einige Leute ab. Es wird eng und kuschelig in dem kleinen Gefährt.

Am Anlieger kaufen wir Proviant und gehen an Bord. Die Plätze auf dem Boot sind Holzbänke oder alte Autositze, mit etwas Glück erwischt man einen mit Kopfstütze. Wir richten uns gemütlich ein, denn pünktlich um 10.00 Uhr soll das Boot ablegen.

10.30 Uhr: nichts passiert.
11.00 Uhr: es passiert immer noch nichts. In Deutschland wäre in der gleichen Situation gerade die erste Beschwerdewelle über diese unverschämte Verspätung vorbeigerauscht.
11.30 Uhr: Haben wir das falsche Boot erwischt?
12.00 Uhr: Es tut sich was, „Leinen los“.

Wir erfahren, dass die Schiffe erst fahren, wenn sie voll besetzt sind. Ich finde das sehr sinnvoll unter Energiesparaspekten.

Wir haben eine lange Bootsfahrt vor uns. Die Sonne scheint vom wolkenlosen blauen Himmel. Unsere Aufgabe ist es jetzt, Sophia zu beschäftigen. Es wird wie immer UNO gespielt, Pantomime vorgeführt, Fotos von der Landschaft gemacht und auch mal mit dem Handy gespielt. Dann entdeckt Sophia, dass hinter uns ein Mädchen sitzt, das Deutsch kann, da sie aus den Niederlanden kommt. Damit ist sie jetzt als Freundin von ihr auserkoren. Sie freut sich sehr, denn endlich ist da Jemand, mit der sie Reden kann. Sie erzählt der neuen Freundin ihre ganzen Lebensgeschichten und dann spielen die Zwei zusammen.

Die Landschaft ist sehr schön. Überall ringsherum sind hohe, dicht bewachsene Berge. Über die Bäume wuchern Kletterpflanzen. Der Fluss wird zeitweise von sandigen Ablagerungen am Ufer eingeengt, dazu schauen überall Felsbrocken und große Steine aus dem braunen Wasser heraus. Durch die sehr starke Strömung geht es flott voran.

Wenn wir an Dörfern vorbei fahren oder dort anhalten, rennen die Kinder den Berg herunter und winken uns zu. Eine willkommene Abwechslung im täglich gleichen Ablauf des Dorflebens. Es fasziniert mich wieder wie einfach die Menschen hier leben. Die Hütten sind aus Bambus, es gibt nur einen Raum und die Matratzen liegen auf dem Boden. Fließendes Wasser? Fehlanzeige. Gekocht wird draußen auf einer Feuerstelle und die Wäsche wird im Fluss mit der Hand gewaschen. Wenn ich dieses Leben hier betrachte, weiß ich, wie gut es mir in Deutschland geht und bin dankbar dafür. Welch ein Luxus bei uns und trotzdem jammern wir. Ganz anders die Menschen hier. Sie leben von dem was sie anbauen, haben ein paar Tiere, wirken gelassen, glücklich und mit ihrem Leben zufrieden.

So sehen die Dörfer aus an denen wir vorbei gefahren sind
So sehen die Dörfer aus an denen wir vorbei gefahren sind
Ein Wasserbüffel
Ein Wasserbüffel

Ganz versunken in meine Betrachtungen, lehnt sich Sophia an meinen Autositz. Ich kippe um, stürze fast auf die Leute hinter mir. Die Sitze sind nicht befestigt. Gut, nun habe ich es unsanft mitbekommen.

Auf dem Boot beschäftigen sich die Leute alle irgendwie, um die lange Fahrzeit zu überbrücken. Viele Lesen, spielen Karten oder unterhalten sich. Manche trinken Bier und dösen vor sich hin. Eine Gruppe von jungen Leuten schaut „König der Löwen“ auf Englisch. Diese Zeichentrickfilme gehen immer, auch wenn man schon Ende 20 ist. Nach einiger Zeit fangen drei Leute an, auf ihren mitgebrachten Gitarren zu spielen und zwei Mädels singen dazu. Das ist wunderschön und die Zeit vergeht wie im Flug. Nach 6 Stunden Fahrt kommen wir abends um 18.00 Uhr im kleinen Dörfchen Pak Beng an.

Wir erhalten unser Gepäck, laufen an den Leuten vorbei, die ihre Unterkünfte anpreisen und werden von einer Frau angesprochen, die uns ein Zimmer mit Blick auf den Mekong in ihrem Haus anbietet. Wir sehen es uns an, finden es ganz ok für eine Nacht und bezahlen ihr die 13,30 €/DZ. Beim Waschen im Bad wundere ich mich, warum der ganze Boden auf einmal nass ist und erzähle es Stefan. Der sieht nach und entdeckt die Ursache versteckt im Schränkchen unter dem Waschbecken. Dort fehlt der Siphon und das ganze Wasser plätschert ungehindert ins Bad. Mir fehlen die Worte.

In Pak Beng legen die Slowboote einen Zwischenstopp für eine Nacht ein. Das Dorf lebt fast ausschließlich von den Mekong-Touristen. Man erzählt uns, dass die Preise für Essen und Trinken tüchtig angezogen haben in den letzten Jahren. Wir finden ein gemütliches, idyllisch gelegenes Restaurant, lauschen den Geräuschen der Natur und hören weiter entfernt die Affen kreischen.
Wir sind alle müde und schlafen schnell ein, denn am nächsten Morgen heißt es wieder früh aufstehen und Weiterfahrt nach Luang Prabang.

Über die Freundschaftsbrücke nach Laos

Wir fahren morgens mit dem Taxi von Chiang Rai zu der 7 km außerhalb liegenden Busstation. Von dort startet der Bus, der uns direkt über die Freundschaftsbrücke nach Laos bringt und dort auf uns wartet, bis wir unser Visum at Arrival erhalten. Ohne Probleme kaufen wir ein Ticket für 660 Baht (17 €).

Die Fahrt geht gut vorbei. In der Grenzstadt Chiang Khong erhalten wir unseren Ausreisestempel. Ein Mann am Tisch fragt, ob wir Baht in Dollar tauschen wollen. Sein Kurs wäre sehr gut. Wir bekämen bei ihm für 4500 Baht 90$. Drüben in Laos hätten wir einen sehr viel schlechteren Wechselkurs. Ich traue der Sache nicht. Auch hatten wir vorher gelesen, dass man versuchen wird, uns Geldtauschgeschäfte aufzuschwätzen. Wir lehnen dankend ab und gehen auf Risiko.

Der Bus fährt uns über die Freundschaftsbrücke, welche den Mekong überspannt, nach Laos. An der Grenzstation müssen alle Leute wieder aussteigen. Wir gehen zuerst zum Exchange Schalter, um uns Dollar zu besorgen. Und siehe da, es gibt 90 $ für nur 3100 Baht, allerdings dauert es eine Ewigkeit, bis wir in Besitz der Scheine sind. Also alles Blödsinn, was uns der Typ drüben in Thailand erzählt hat.

Am Visum Schalter legen wir unsere Reisepässe und Passfotos vor, bezahlen in Dollar und erhalten zügig Visum und Einreisestempel. Ich überlege, ob es nicht besser ist unsere restlichen Baht gleich in Kip zu wechseln, aber Stefan hat gelesen, dass man hier überall noch mit thailändischem Geld zahlen kann. Unsere Verluste wären auf diese Weise geringer. Gut, so machen wir es.

Als alle wieder in den Bus geklettert sind, geht die Fahrt weiter bis zu einer Busstation im Nirgendwo. Von den dort wartenden Tuk Tuk-Fahrern werden wir freudig in Empfang genommen. Sie werden uns das letzte kurze Stück nach Huay Xai transportieren. Seltsam, der Bus hätte uns locker ebenfalls dahin fahren können. Sind es nun gesetzliche Vorschriften, die ein Umsteigen vorsehen oder Geschäftstüchtigkeit, da so jeder was verdienen kann. Ich tippe auf Letzteres.

Wir teilen uns ein Tuk Tuk mit drei anderen Mitfahrern und handeln einen Preis von 20.000 Kip (2 €) pro Person aus, wobei Kinder voll zahlen. Ich habe noch überhaupt kein Verhältnis zu dieser neuen Währung, da stehen wir gleich vor dem nächsten Problem: Wir haben keine Kip. Ein Stein fällt uns vom Herzen, als der Fahrer sagt, dass er auch Baht nimmt. Die Erleichterung schwindet, als er uns mitteilt, dass er nicht wechseln kann und wir ihm den passenden Betrag geben müssen, den wir natürlich nicht haben. Einer der Mitfahrer hilft uns aus der Patsche und legt uns die Kip aus, sonst hätten wir wieder aussteigen dürfen. Ich ärgere mich, dass ich nicht einfach die Baht gewechselt habe, aber man lernt ja jedes Mal dazu.

In Huay Xai angekommen, besorgen wir uns Kip, wechseln die Baht um und begleichen unsere Schulden. Der Ort ist Ausgangspunkt für Mekongfahrten, eine lang gezogene Ansiedlung ohne Besonderheiten. Man trifft viele Backpacker. Alle bleiben gezwungenermaßen eine Nacht hier, weil sie erst am nächsten Tag mit dem Schiff weiterreisen können. Wir holen uns ein Ticket für das Slow Boat und gehen schnell schlafen, damit wir am nächsten Tag fit sind.

Hier haben wir übernachtet:

Riverside Hotel für teure 23€/DZ.
Ausstattung und Service des Etablissements stimmen mit dem romantisch klingenden Namen nicht überein. Vom Balkon können wir auf den Mekong blicken. Das rechtfertigt noch lange nicht den hohen Preis. Wir hatten leider schon vorher gebucht, sonst hätten wir uns evtl. was Günstigeres suchen können. Aber macht ja nichts, es ist nur für eine Nacht.

Im Krankenhaus von Chiang Rai

Bevor wir Chiang Rai verlassen, wollen wir noch ins Krankenhaus, um schnell die Fäden aus Sophias Fuß ziehen zu lassen. Sie hat jetzt schon wieder große Angst, doch ich erkläre ihr, dass das nur ein bisschen kitzelt und ratzfatz erledigt ist.

Im Krankenhaus angekommen, werden zuerst unsere Personalien aufgenommen. Gut, Ordnung muss sein, wird bei uns in Deutschland ebenso gemacht. Danach erhalten wir eine Nummer und werden weitergeschickt. Bei Sophia werden einige Messungen durchgeführt (RR, Puls, Gewicht). Was soll das denn? Das ist doch völliger Blödsinn.

Wir werden auf einer Bank platziert und warten. Plötzlich ist die Frau neben uns sehr aufgeregt. Was will sie denn? Oh, wir müssen weiterrutschen auf die nächste Bank. Gut, wir passen uns an. Dann heißt es weiter warten und warten und warten. Nach einer Ewigkeit dürfen wir endlich in Raum 7. „Gleich ist alles geschafft“, ermuntere ich Sophia.

Aber Nein! Dort sitzt die Nächste, die uns Fragen stellt. Wann, Wo und Wie der Unfall passiert ist? Langsam nervt es. Sie sollen doch nur diese blöden drei Fädchen rausziehen. Wenn sie mir die Materialien geben, mache ich das schnell selbst. Leicht gereizt versuche ich ihr klarzumachen, warum wir hier sind. Sie nickt als Zeichen ihres Verständnisses, füllt einen weiteren Zettel aus und schickt uns damit in den nächsten Raum.

Ein hilfsbereiter Mann eilt gleich herbei, wir kennen ihn von Raum 1 und sagt, dass wir mit dem Zettel erst zum Schalter gehen müssen. Aber wir . . . Kein Einwand! Nachdrücklich schiebt er uns zum Schalter. Dann kapieren wir es: erst die Bezahlung, dann die Behandlung. Alles klar. Die Kassiererin legt uns die Rechnung vor, 150 Baht (3,80 €) kostet die Aktion, fast geschenkt. Nach dem Bezahlen sagt sie uns, dass wir jetzt nach Hause gehen können.

Was????? Wir zahlen dafür, dass Nichts gemacht wird????? Mein Geduldsfaden reißt. Mit Nachdruck erkläre ich ihr, unterstützt von Stefan, dass wir hier seit Stunden herumirren, dass Nichts, aber auch gar nichts gemacht worden ist, und dass die Fäden immer noch drin sind. Inzwischen ist eine zweite Person zu ihrer Verstärkung herbeigeeilt. Es dauert ziemlich lang, bis die Beiden kapieren, was wir wollen. Irgendwann klappt es. Hinein in Raum 18, wo schwuppdiwupp nach 3 Stunden 3 winzige Fädchen gezogen werden. Herzlichen Glückwunsch, das hat super gut funktioniert. Egal, Sophia ist jedenfalls sehr erleichtert, dass ihre Krankenhauszeit damit endet. Gut gelaunt springt sie durch die Gegend.

Auf dem Rückweg lassen wir noch eine Khom Fai (Laternenheißluftballon) zusammen aufsteigen. Das soll Glück bringen. Jeder darf sich dabei heimlich was wünschen. Das war sehr schön. Leider ist dieser Brauch in Deutschland verboten. In Thailand gibt es zur Vollmondnacht im November das Lichterfest, Loi Krathong. Dazu lässt man kunstvoll gebastelte Lichterboote auf den Flüssen schwimmen. In Chiang Mai dagegen heißt das Fest Yi Peng. Tausende Menschen lassen dann ihre Laterne in den dunklen Nachthimmel aufsteigen. Schade, dass wir es nicht mehr mitbekommen, doch unsere Zeit in Thailand ist rum. Ohne Fäden oder andere Beeinträchtigungen können wir nun die Weiterreise antreten. Laos, wir kommen.

Hier seht ihr ein kurzes Video von Yi Peng. Es ist sehr eindrucksvoll.

Der Weiße Tempel von Chiang Rai

Der Tag beginnt sehr gut. Sophia freut sich über das reichhaltige Frühstücksbuffet mit Reisgerichten, Reissuppe, Nudelgerichten, Toast, überaus süßer Marmelade und salziger Butter. Und wir träumen inzwischen von einem „richtigen Frühstück“ mit leckeren Brot, Wurst und Käse.

Gegen Kaution leihen wir uns Fahrräder aus und sausen damit nach Chiang Rai hinein. Die sehr schöne kleine Stadt liegt malerisch am Ufer des Kok. Umgeben von Reisfeldern und inmitten einer grandiosen Bergwelt wird sie auch als Tor zum berühmt berüchtigten „Goldenen Dreieck“ bezeichnet, welches Thailand, Laos und Myanmar bilden.
Wir besichtigen den Tempel Wat Phra Kaew mit dem Nachbau des Smaragdbuddha. Im Original ist er im alten Kaiserpalast in Bangkok untergebracht. Dort herrscht aber immer großer Andrang und man kann ihn nicht fotografieren. Das ist hier viel besser.

Smaragdbuddha im Wat Phra Kaew, Chiang Rai
Smaragdbuddha im Wat Phra Kaew, Chiang Rai
Der Smaragdbuddha (Nachbildung)
Der Smaragdbuddha (Nachbildung)

Danach bestaunen wir den Clocktower in seiner goldenen Pracht. An einem anderen Tag haben wir ihn abends angesehen. Da wird er zu jeder vollen Stunde in verschieden Farben angestrahlt. Dazu spielt thailändische Musik. Das sieht sehr schön aus, wie er so glitzert und funkelt. Ein tolles Erlebnis.

Der Uhrenturm bei Nacht im goldenen Licht
Der Uhrenturm bei Nacht im goldenen Licht

Stefan hat sich dann eine dicke Erkältung eingefangen und hütet das Bett. Sophia und ich sind alleine losgezogen, aber selten weiter als bis zum Spielplatz gekommen. Sophias Augen glitzern mit dem Uhrenturm um die Wette, wenn abends die Hüpfburg aufgebaut wird.

Natürlich haben wir die Hauptattraktion von Chiang Rai noch besichtigt. Mit dem blauen Bus (40 Baht/Person) fahren wir zum Wat Rong Khun, besser bekannt als „Weißer Tempel“. Weiß, eigentlich die Farbe der Trauer in Thailand, doch hier repräsentiert sie die Reinheit Buddhas und die vielen Glassplitter sollen seine Weisheit darstellen. Von allen bisher gesehenen Tempeln ist er der Schönste und Beeindruckendste. Wir wissen kaum, wohin wir zuerst sehen sollen. Andächtig stehen wir vor diesem Wunderwerk des exzentrischen Künstlers Chalermchai Kositpipat, der seit 1997 daran baut. Im Jahr 2014 wurde die Anlage durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Jetzt wird alles wieder aufgebaut. Der Eintritt ist kostenlos, aber Spenden werden aus diesem Grund sehr gern genommen. Absolut sehenswert und Jedem zu empfehlen, der dort in der Nähe ist. Man muss ihn sich anschauen. Er ist einfach umwerfend wie die Bilder beweisen.

Weißer Tempel
Ubosot, die weiße Kapelle
Blick auf die Höllenhände vor der Brücke zur Wiedergeburt
Blick auf die Höllenhände vor der Brücke zur Wiedergeburt
Detailansicht
Detailansicht
Tempeleingang
Tempeleingang
Phantasievolle Figuren
Phantasievolle Figuren
Glücksanhänger, beschriftet mit eigenem Namen und Wünschen verzieren die Anlage
Glücksanhänger, beschriftet mit eigenem Namen und Wünschen verzieren die Anlage
Ein grüner Wächter
Ein grüner Wächter
Das goldene Toilettenhaus im weißen Tempel
Das goldene Toilettenhaus im weißen Tempel

Welcher Bus fährt wann und wo nach Chiang Rai?

Die Sachen sind gepackt und los geht es nach Chiang Rai. Sophia kann weder auftreten noch laufen mit ihrem kaputten Fuß. Also müssen wir unser ganzes Gepäck tragen und das Kind kommt Huckepack. Ein Vergnügen bei der Affenhitze.

Um 11.30 Uhr startet das Taxi, welches uns zum Busterminal bringt. Regelmäßig fahren verschiedene Busse, mal mit, mal ohne Klimaanlage von Chiang Mai nach Chiang Rai. Das sind die Auskünfte, die wir recherchiert und auf Nachfragen erhalten haben. Doch was bedeuten solche Informationen in der Wirklichkeit? Nichts. Weder fahren verschiedene Buslinien dorthin und von Regelmäßigkeit auch keine Spur.

Der einzige Schalter, den wir dort vorfinden, gehört dem Unternehmen Greenbus. Der Preis für die Fahrt ist das Vierfache der uns bekannten Angaben. Inzwischen ist Sophia quengelig, wir sind verschwitzt und alle sind ziemlich genervt. Wir buchen die Fahrt mit dem nächsten Bus zu 349 Baht (9 €) und trösten Sophia, dass es gleich weitergeht. Falsch gedacht. Der nächste Bus mit freien Plätzen fährt erst abends um 17:30 Uhr. Das steigert unsere Stimmung kolossal.

Was soll’s. Wir verfrachten Sophia auf einen Sitz und holen das ganze Gepäck. Der Vorteil ist, dass sie dort bleibt, wo man sie hinsetzt, da sie mit ihrem kaputten Fuß nicht laufen kann. Wir müssen nicht befürchten, dass sie mal wieder mit ihrem imaginären Pferd Sabrina durch die Gegend reitet und nicht da ist, wenn es losgeht. Die Stunden vertreiben wir uns mit UNO spielen.

Als der Bus startet, ist es leider draußen dunkel und von der schönen Landschaft nichts mehr zu sehen. Nach kurzer Fahrzeit fällt Sophia ein, dass sie auf die Toilette muss. Völlige Begeisterung bei der Frau vom Bus. Sie murmelt irgendwas, wahrscheinlich eine Verwünschung, aber nach kurzer Zeit halten wir irgendwo mitten im Dschungel an. Sie zeigt auf ein Häuschen, dass weiter weg ist. Ja, dann wollen wir mal das Kind dahin tragen in stockdunkler Nacht. Als wir ankommen, stellt sich heraus, dass es sich um eine Polizeistation handelt mit einem Bediensteten. Was der wohl für Aufgaben im Dschungel hat? Keine Ahnung. Sehr nett und sehr hilfsbereit zeigt er uns die Toilette. Wir fahren weiter.

Um 21 Uhr erreichen wir Chiang Rai und werden einfach an der Straße rausgelassen. Zum Glück rückt uns sofort ein Tuk Tuk-Fahrer auf die Pelle. Wir handeln einen Preis von 60 Baht (1,50 €) bis zum Hotel aus. Ich denke, das ist ok. Als er uns in unserer Unterkunft abliefert, fragt er gleich, wo wir morgen hinwollen und bietet uns seine Fahrdienste an. Was für ein geschäftstüchtiger Tuk Tuk-Fahrer.

Wat Doi Phrabat in Chiang Rai. Das Titelbild zeigt den "Stehenden Buddha" im Bau mit Bambusgerüst
Wat Doi Phrabat in Chiang Rai. Das Titelbild zeigt den „Stehenden Buddha“ im Bau mit Bambusgerüst

Hier haben wir gewohnt:

Resort Pimann Inn, Chiang Rai, ca. 12,00 €/DZ mit Frühstück
Die Zimmer sind in Ordnung. Die Dusche ist mit einem Vorhang ausgestattet, so bleibt das Bad trocken. Herrlich. Es gibt einen großen Pool, den wir leider wegen Sophias Verletzung nicht nutzen können. Schade. Das Hotel ist etwas weiter vom Zentrum entfernt, doch gleich in der Nähe gibt es einen Spielplatz. Strahlende glückliche Kinderaugen. Was will man mehr.

Im Krankenhaus von Chiang Mai

Wir müssen den Roller abgeben. Es ist ungewohnt, nicht mehr mobil zu sein. Wir schlendern durch die Straßen, gehen Essen und zum Abschluss dieses wunderbaren Tages gibt es einen Iceshake.

Jetzt folgt der lange Weg zu Fuß zurück ins Hotel. Es ist 18 Uhr und dunkel. Die Gehwege sind nicht mit deutschen Standard zu vergleichen. Man freut sich schon, wenn man 5 Meter laufen kann ohne auf ein Hindernis zu stoßen. Sophia ist sehr gut drauf und erzählt viel vom Tag. Plötzlich schreit sie wie am Spieß. Stefan meint, sie ist in eins der Löcher getreten und umgeknickt. Ich nehme ihren Fuß und sehe wie Blut aus der Sandale tropft. Stefan trägt sie zu einer Laterne, damit ich überhaupt etwas sehen kann. Ein Schnitt zieht sich über die Mitte des rechten Außenfußes.

Wir laufen in Richtung Zentrum. Der erste Mann, den wir um Hilfe bitten, lehnt ab. Weiter. Aus dem Schnitt quillt das Blut und meine Klamotten sind von oben bis unten besudelt. Wir sehen sicher gefährlich aus. Da, das Geschäft des freundlichen Friseurs, der uns auf dem Hinweg zuwinkte. Ich klopfe an die Scheibe, frage ihn ob er helfen kann oder wenigstens ein Tuch hat. Sofort holt er welche, dazu Desinfektionsmittel und eine Flasche Trinkwasser. Jetzt kann ich den Fuß säubern und mir das Malheur näher ansehen. Oh je, die Wunde ist sehr tief. Keine Chance, dass sie so heilt. Das muss genäht werden.

Wir gehen zu einem Tempel einige Meter weiter und säubern uns notdürftig. Sophia schluchzt und will nach Hause. Behutsam erkläre ich ihr, dass wir zuerst in ein Krankenhaus gehen, damit ein Arzt sich die Bescherung ansieht. Hysterisches Geschrei, denn Ärzte gehören aus unerklärlichen Gründen nicht zu Sophias besten Freunden. Zum Glück finden wir gleich ein Krankenhaus.
Dort angekommen gibt es die übliche Zettelwirtschaft, also Aufnahme der Personalien und Ausfüllen von Fragebögen. Sophia hülle ich in meinen Schal, da sie zitternd und mit klappernden Zähnen neben mir sitzt. Sie ist völlig fertig und hat Angst.

Der herbeigeeilte Arzt sieht sich den Fuß an. Seine Erklärungen verstehen wir nicht, denn er spricht Englisch mit einem starken asiatischen Akzent. Eine Frau übersetzt zum Glück immer. Beide sind sehr nett und Sophia beruhigt sich. Wir sollen zum Emergency Room weitergehen. Er zeigt uns die Richtung.

Kein Problem, denken wir und stehen im Parkhaus. Ok, das war dann wohl falsch. Da eilt die freundliche Übersetzerin herbei und führt uns durch das Parkhaus zu einem einzelnen Raum. Überall fliegen darin Insekten herum. Die Tür zum Parkhaus schließt nicht richtig. Eine Art Tisch wird herangeschoben mit einem Gitter, dass angerostet ist. Gut, andere Länder, andere Hygiene, wird schon werden. Sophia ist sehr tapfer und beißt die Zähne zusammen, als ihr Fuß betäubt und der Schnitt mit 3 Stichen zusammengenäht wird. Jetzt nur noch das Schmerzmittel und Antibiotikum abholen, die Krankenhauskosten zahlen und heim ins Hotel.

Ein paar Meter weiter sehen wir das nächste Unglück. Ein Motorroller ist in zwei Stehende gefahren. Wir fragen, ob wir helfen können. Sie lehnen natürlich ab, obwohl sich Keiner so richtig um den stark Verletzten kümmert. Passanten haben ihn nur aufgeholfen und an sein Mofa gestellt, wo er wieder zusammensackt. Stefan geht zu ihm. Der Mann hat das ganze Gesicht aufgeschürft und bestimmt Kopfverletzungen, da er ja wie alle hier, keinen Helm trägt. Er hindert ihn daran, in seinem Zustand wieder auf das Mofa zu steigen und weiterzufahren. Zum Glück kommt sehr schnell der Krankenwagen und die Polizei. Wir haben oft Unfälle gesehen, was mich bei diesem Fahrstil nicht wundert.

Wir erreichen unser Hotel. Ein aufregender Tag geht zu Ende. Am nächsten Tag reisen wir weiter mit dem Bus nach Chiang Rai.

Endlich mobil unterwegs mit dem eigenem Roller

Wir entscheiden uns, einen Roller zu mieten, eine Investition von 23 € für 5 Tage. Für uns ist das ein Mehr an Flexibilität, für mich ein Mehr an Aufregung, da es keine richtigen Regeln im Straßenverkehr gibt. Jeder fährt wie es ihm in den Kram passt, Hauptsache wild durcheinander und chaotisch. Du darfst rechts und links überholen oder wo immer sich eine Lücke ergibt. Schaltet eine Ampel auf Rot, so ist es deine Pflicht, sich durch die ganzen Autos hindurch bis nach vorne zu schlängeln und einen Platz in den ersten Reihen zu ergattern. Dort stehst du dann in einem Pulk mit hundert Rollerfahrern, die mehr als ungeduldig auf ihr Startzeichen warten. Grün! Jetzt rasen alle auf einmal los. Natürlich besitzt Niemand einen Helm, wozu auch, denn es geht sehr gut oben ohne. So ein Ding ist nur was für Weicheier oder für ordentliche Deutsche. Wir besitzen natürlich einen Helm. Die Passform lässt zwar zu wünschen übrig, doch sicher ist sicher.

Unterwegs in Chiang Mai
Passende Helme, rot für Frauen, blau für Männer

Als Erstes fahren wir zum Wat Phra That Doi Suthep, der 15 km außerhalb der Stadt liegt. Die Fahrt dorthin ist sehr aufregend für mich. Stefan fährt, Sophia hat ihre Freude und ich mache einfach die Augen zu, damit ich das Drama rings um mich herum nicht sehe.

Ganz klare Anweisung
Ganz klare Anweisung

Das Kloster auf dem Berg Doi-Suthep ist das Wahrzeichen von Chiang Mai. Nachdem wir heile dort angekommen sind, gehen wir über eine mit Schlangen verzierte Treppe hinauf zum Tempel. 305 Stufen zählen wir.

Oben empfängt uns ein nettes Schild mit der freundlichen Aufforderung “ Foreigners this way –> please buy the ticket“. Ich fühle mich geehrt, weil ich als „Ausländer“ mit einem höheren Preis zum Erhalt dieser wirklich sehr schönen Tempelanlage beitragen darf.

Oben empfängt uns die ganz aus Gold bestehende Chedi. Diese achteckige Kuppel soll eine Reliquie des Buddha enthalten. Ein Wandelgang führt um das Heiligtum herum.
Es gibt in der Anlage so viele Tempel, dass man sich gar nicht alle anschauen kann. Wir haben uns einfach drei für eine Besichtigung herausgesucht. Alle sind prächtig ausgeschmückt.

Wat Phra That Doi Suthep in Chiang Mai
Die Chedi im Wat Phra That Doi Suthep
Chiang Mai
Wat Phra That Doi Suthep, kunstvoll verzierte Tempel
Im prachtvollen Tempelinneren
Im prachtvollen Tempelinneren

Sophia ist begeistert von der Statue des weißen Elefanten im Vorhof. Dort gibt es noch ein Marmorhäuschen mit einer großen Glocke und Unmengen von kleinen Glocken. Von hier haben wir eine super Aussicht auf Chiang Mai.

Heute ist Kindertag und wir besuchen den Zoo. Sophia freut sich und füttert voller Begeisterung die Elefanten.

An unserem vorletzten Tag als stolze Rollerbesitzer, wollen wir das Gefährt noch einmal so richtig nutzen und zum Canyon fahren. Das ist ein See, der laut Prospekt wunderbare Bademöglichkeiten zum Abkühlen an heißen Sonnentagen bietet.

Rollerfahrstunde bei den Tuang Thong Canyon, Hang Dong bei Chiang Mai
Rollerfahrstunde bei den Tuang Thong Canyon, Hang Dong bei Chiang Mai

Nach unserer Landkarte und den Beschreibungen von Leuten, ist er babyleicht zu finden. Das Gegenteil ist der Fall. Ständig halten wir an und fragen Jeden, der uns begegnet nach dem Weg. Trotzdem verfahren wir uns immer wieder.

Stunden später kommen wir an. Das Abkühlen entfällt, denn inzwischen ist das Wasser warm, aber das Baden ist dennoch herrlich. Dann möchte ich mal Roller fahren. Ganz alleine kurve ich damit auf dem Weg herum. Sicher ist sicher.

Der Spielplatz aus Bambus
Der Spielplatz aus Bambus

Weiter geht es, denn Stefan hat gelesen, dass es in der Nähe einen Spielplatz plus Restaurant geben soll. Sophia ist völlig begeistert. Sie tobt sich aus an den Spielgeräten, die aus Bambushölzern hergestellt sind. Wunderschön. Der erste Spielplatz, den wir in Thailand gefunden haben. Normal braucht es auch keinen, denn wie ich es bisher gesehen habe, sind Kinder mit ihren Eltern bei der Arbeit. Dort müssen sie sich selbst beschäftigen oder schauen Fernsehen. Andere wiederum werden in der Familie betreut, gehen in die Schule und helfen zuhause mit.

Hier haben wir gewohnt:

Drei Tage im Bupatara für 12 €/DZ mit Frühstück und Pool
Unser Zimmer ist sehr sehr einfach. Die Holzmöbel sind unten abgesplittert und haben schon bessere Zeiten gesehen. Das Bett ist alles andere als einladend und wir entscheiden, in unseren Seidenschlafsäcken zu nächtigen.

Umzug in das Noble Guesthouse 2 für 14 €/DZ
Leider war es etwas weiter entfernt vom Zentrum und wir müssen ein schönes Stück laufen, doch die Zimmer sind in Ordnung.

Chiang Mai und der Walking Street Market

Wir starten um 18.00 Uhr mit dem Nachtbus von Kanchanaburi nach Chiang Mai. An Schlaf ist kaum zu denken, denn manche Straßenabschnitte sind grottenschlecht. Unendlich ist die Zahl der großen Schlaglöcher, durch die der Bus durchbrettert. Gerade bin ich etwas eingenickt, als das Licht angeschaltet wird begleitet von der Durchsage, dass jetzt hier die Essensgutscheine eingelöst werden können. Es ist 23.30 Uhr und wir haben eigentlich keinen Hunger, doch verfallen lassen wollen wir sie auch nicht. Wer weiß, wann es wieder was gibt. Sophia ist die Einzige, die tief und fest schläft und von der kurzen Pause nichts mitbekommt. Um 6.00 Uhr erreichen wir Chiang Mai. Stefan und ich sehen aus wie die Zombies. Sophia dagegen ist hellwach und strahlt wie eine Prinzessin.

Zum Glück können wir in unserem Hotel „Bupatara“ gleich das Zimmer beziehen. Einladend ist anders und wir entscheiden, dass heute die Seidenschlafsäcke eingeweiht werden. Wir ziehen dann um ins Noble Guesthouse. Viel besser, trotzdem es weiter vom Zentrum entfernt liegt und wir ein ganz schönes Stück dorthin laufen müssen.

Ein Muss in Chiang Mai ist der Besuch des überaus beliebten Marktes in der Walking Street. Er ist sehr schön und erstreckt sich riesengroß über viele Straßen. Hier gibt es Alles, was das Herz begehrt: jede Menge tolle selbstgemachte Sachen, eine Fülle von Souvenirs und Kunsthandwerk, Straßenkünstler und Imbissstände mit zum Teil sehr ungewöhnlichen Leckereien. Man weiß gar nicht, was man zuerst kaufen und wohin man zuerst sehen soll. Das Angebot macht uns sprachlos. Nach und nach füllt sich der Markt. Es wird immer voller und das Durchkommen schwerer bis fast unmöglich. Alles abzulaufen schaffen wir niemals, doch es ist ein phantastisches trubeliges Erlebnis.

Farbenprächtige Vorführungen
Farbenprächtige Vorführungen
Ungewöhnliche Leckereien
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Alphornblasen in Thailand?
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