Der Erawan Nationalpark und knabbernde Fische

Wir besuchen als nächstes den Erawan Nationalpark mit seinen sieben Wasserfällen. Morgens um acht Uhr geht es los. Ganz luxuriös fahren wir mit im VIP-Bus des Hotels. Sie haben noch Plätze frei für uns und wir ersparen uns den Stress mit der Suche einer passenden Fahrgelegenheit auf dem Busbahnhof. Das Wetter ist mal nicht so drückend heiß und es scheint ein herrlicher Ausflug zu werden.

Waran
Ein Waran im Erawan Nationalpark

Im Park angekommen, beeindrucken uns riesige Bambussträucher, wahnsinnig große Bäume mit ihren Megawurzeln und die Tierwelt: Fische, Warane, Affen, Schmetterlinge und unsere Lieblinge, die Spinnen.

Beim ersten Wasserfall ist Sophia hochmotiviert und will sofort ins Wasser. Stefan freut sich darüber und hinein gehen die Beiden ins kühle Nass. Plötzlich lautes Geschrei und Geheule. Die Fische sind pflichtbewusst herbeigeeilt und haben begonnen, ihre Füße anzuknabbern. Das ist nun einmal die Aufgabe der Kangals, auch Doktorfische genannt. Gut, das mit dem Wasser und Sophia hat sich damit wohl erledigt.

Kangalfische
Doktorfische bei der Arbeit

Über Wurzeln, Treppen und Brücken steigen wir hinauf zum dritten Wasserfall. Ich bin neugierig und halte meine Füße ins Wasser, weil ich mich auch mal von den kleinen Fischen anknabbert lassen will. Boah, an dieses Gefühl muss man sich wirklich erst einmal gewöhnen. Ich verstehe Sophia, dass sie nicht mehr ins Wasser will. Schnell gefällt mir diese wunderbare Spa-Behandlung. Stefan will ebenfalls feine Füße. Sorgfältig knabbern uns die Fischchen jede lose Hautschuppe und jede verhornte Stelle ab. Als wir nach einer Weile unsere Füße herausziehen, sehen sie aus wie neu. Normal muss man selbst in Thailand viel Geld für eine solche Behandlung bezahlen, wir haben es hier umsonst. Darüber freuen wir uns.

Erawan Nationalpark Thailand
Steinrutsche im Erawan Nationalpark

Dann lässt mich meine Feinmotorik im Stich. Meine ungeschickten Füße rutschen auf einem Stein aus und ich falle mitsamt meinen Sachen ins Wasser. Am vierten Wasserfall wollen wir baden. Da alle Thailänderinnen mit samt ihren Sachen ins Wasser gehen, passe ich mich, klitschnass wie ich nun schon einmal bin, den hiesigen Sitten an. Über einen großen Felsen kann man in das sehr klare warme Wasser rutschen. Das hat total Spaß gemacht.

Am fünften Wasserfall, den wir ziemlich spät erreichen, beenden wir unseren Ausflug und laufen zurück zum Parkplatz. Unser VIP-Bus ist natürlich weg, denn das normale Touristen-Sightseeing-Programm wird zügig abgearbeitet. Wir fahren also wieder einmal mit einem alten Klapperbus. Durch faustgroße Rostlöcher können wir direkt hinunter auf die Straße sehen. Hoffentlich hält das Bodenblech bis nach Kanchanaburi durch und wir müssen nicht mitlaufen. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen hier in Thailand die Fahrzeuge so lange fahren wie sie durchhalten. Der allgemeine Zustand spielt keine Rolle.

Insgesamt ist der Erawan Nationalpark sehr schön und ich kann eine Besichtigung nur Jedem empfehlen. Wir sind froh, dass wir ihn auf eigene Faust besucht haben, den ganzen Tag dort verbringen und genießen konnten und uns keinem Zeitdiktat unterwerfen mussten.

Damit endet unser Aufenthalt in Kanchanaburi. Wir setzen unsere Reise fort in Richtung Thailands Norden.

Hier haben wir gewohnt:
Tara, Bed & Breakfast für 16,90 €/Doppelzimmer

Tara Kanchanaburi
Unser wunderschönes Hotelzimmer im Tara bed&breakfast in Kanchanaburi

Das Zimmer war einfach super schön und das Hotel liegt direkt im Zentrum an der Touristenmeile in der Nähe des Nachtmarktes. Große Empfehlung.
Im Garten gibt es einen Swimmingpool. Leider bestand das Wasser aus einem seltsamen Chlor/Salzgemisch, welches ziemlich aggressiv auf unsere Haut einwirkte und zu Ausschlag führte. Erfrischend war das Baden trotzdem.

Kanchanaburi und die Brücke am Kwai

Wir brechen auf in Samut Songkhram und nehmen den Bus nach Ratchanaburi für 50 Baht/Person (1,20 €), 1,5 Stunden Fahrtzeit. Es war ein älteres Model und die

Der bunte Bus
Der bunte Bus von Samut Songkhram nach Ratchanaburi

Ausstattung war herrlich kitschig bunt. Statt einer Klimaanlage gibt es nur Ventilatoren. Eine weitere Besonderheiten ist, dass während der ganzen Fahrt die Türen offen bleiben. Das sorgt für Durchzug und frische Luft. Egal, ob wir uns auf der Schnellstraße befinden oder durch eine Stadt fahren, die Türen stehen weit auf.

In Ratchanaburi müssen wir umsteigen in den Bus nach Kanchanaburi. Dort schauen wir uns erst einmal um und wollen uns ordnen. Schon hält direkt vor unserer Nase ein Bus und der Mann fragt nur : „Kanchanaburi?“ Wir freuen uns, nicken und springen, zack, rein in den Bus mit Sack und Pack. Sofort fährt er los. Fahrpreis: 210 Baht für alle (5,30€) bei 3 Std. Fahrtzeit. Wenn das doch immer so einfach ginge, wäre es super. Angekommen in Kanchanaburi handeln wir mit den Taxifahrern wieder mal den Preis aus und einigen uns auf 100 Baht (2,50€) für die Fahrt. Natürlich wieder einmal zu teuer, doch wir stehen am Busterminal, da gibt es wenig Verhandlungsspielraum.

Die ersten Tage haben wir nur die umliegende Umgebung ausgekundschaftet wie wir es immer tun, wenn wir in einen neuen Ort ankommen.

Als nächstes haben wir uns die River Kwai Bridge angeschaut. Zuerst haben wir nicht verstanden, weshalb so viele Leute da sind und was an der Brücke so spektakulär sein soll, denn ihre Schönheit kann es nicht sein. Nun gut, wenn wir schon mal hier sind, dann machen wir es den anderen Besuchern nach und gehen eben auch mal drauf. Plötzlich ertönt ein lautes Pfeifen. Alle Menschen drängen sich in die vorhandenen Nischen am Geländer.

Ein großer Zug rollt heran. Das ist echt sehr aufregend. Die ganze Brücke vibriert. Wir wissen gar nicht, wo wir uns hinquetschen sollen, denn wir stehen natürlich mal wieder in der Nische mit den meisten Leuten. Der Zug fährt uns fast über die Füße. Hautnah stehen wir an dem vorbeifahrenden Ungetüm. Undenkbar in Deutschland, niemals möglich, da es viel zu unsicher und gefährlich ist. Doch hier ist das kein Problem, bildet sozusagen die Attraktion und wir wissen nun, weshalb die Brücke Massen von Besuchern anzieht.

Wir stehen auf der berühmten Brücke über dem Kwai
Wir stehen auf der berühmten Brücke über dem Kwai

Später erfahren wir, dass dieses Bauwerk die Vorlage für den Roman und den berühmten 1957 gedrehten Film „Die Brücke am Kwai“ ist, welcher mit 8 Oscars und weiteren Preisen ausgezeichnet wurde.

Zu Fuß laufen wir zum Nachtmarkt, welcher in der Nähe unseres Hotels stattfindet. Auf dem Rückweg geht es an der Kneipenmeile vorbei. Dort sehen wir einige der schönen Ladyboys, die hier reichlich vertreten sind.

Stille Tage und ein „Schwimmender Markt“

Der Tag beginnt, indem der Shrimpsfischer wieder mit seinem Boot vorbeiknattert. Von uns ist es nicht weit zur Mündung des Flusses ins Meer. Dort ist seine Arbeitsstelle. Unseren Vermieter fragen wir, weshalb der Fluss bei uns immer wieder seine Fließrichtung ändert. Er erzählt, dass das durch Ebbe und Flut kommt. Diese enormen Auswirkungen der Gezeiten finde ich sehr interessant. Woanders hatte ich diese Veränderungen bisher nie festgestellt.

Samut Songkhram am FlussWir relaxen auf der Terrasse, waschen Wäsche, bummeln durch den Ort. Nachmittags geht es in den Supermarkt zum Einkaufen. „10 Minuten zu Fuß“, lautet die Auskunft unseres Vermieters. Prima. Wir laufen los und laufen und laufen. Außer Unmengen freilaufender Hunde und vieler Rollerfahrer, die uns komisch anschauen, kommt nichts. Es passiert hier selten, dass Menschen zu Fuß am Straßenrand gehen, deshalb die Blicke. Egal wie wenig ein Thai besitzt, einen Roller hat er bestimmt.

Irgendwann an einem kleinen Laden fragen wir eine Frau, wie weit es noch zum Supermarkt ist. Sie kann kein Englisch und holt ihren Mann. „Noch 5 km“, erklärt er fröhlich, und dass er sich anziehen wird, um uns mit seinem Auto hinzufahren. Doch da braust bereits unser Vermieter heran, sammelt uns ein und fährt uns in die City. Sicher hat er sich gedacht, dass man diese Touris nie allein lassen kann. Zu Fuß an der Straße entlang zum Supermarkt, wie bekloppt ist das denn. Wir haben dann eingekauft und er hat uns wieder mit zurückgenommen.

Die Attraktion des Ortes, den „Schwimmenden Markt“ möchten wir natürlich sehen. Es gibt sie nur noch selten in Thailand.

Samut MarktbootAls wir ankommen, betrachten wir eine Weile das lebhafte Treiben. Viele Boote befahren dicht gedrängt den Klong (Wasserkanal) und die Händler bieten Früchte, Gemüse und andere Waren zum Verkauf an.

Samut FlussmarktUm zu den Ständen zu kommen, brauchen wir ein Boot. Sophia findet diese Art einkaufen sehr aufregend. Der Markt ist wirklich wunderhübsch anzusehen. Alles ist ziemlich teuer und jeder versucht mal wieder, uns was aufzuschwätzen. Das nervt ganz schön und so suchen wir bald das Weite, hinaus aus dem Getümmel und hinein in die Stille unseres idyllischen Dörfchens, das sich seine Ursprünglichkeit bewahrt hat. Dort bleiben wir noch ein paar Tage bevor es weiter nach Kanchanaburi im Westen Thailands geht.

Hier haben wir vom 6. bis 10.10.2015 gewohnt:
Naming Resort, 17,60 € /Doppelzimmer
Es liegt wunderschön am Fluss und drumherum pure Natur. Das ist sehr idyllisch, doch mir war es ein ein bisschen zu abseits vom Geschehen. Es fährt zwar regelmäßig ein Minibus für 20 Baht/Person, jedoch der Letzte schon um 18 Uhr. Das Zimmer war ok. Wir freuten uns über unsere Terrasse, die Mücken freuten sich mit. Das Bad leidet unter der großen Luftfeuchtigkeit.
Der Vermieter ist ausgesprochen nett und hilfsbereit genauso wie alle anderen Menschen im Dorf.

Samut Songkhram und der Kampf mit dem Monster

Von Bangkok fahren wir mit dem Minibus nach Samut Songkhram. Wir landen in einem Dorf, idyllisch gelegen mitten in der Natur zwischen Kokosnussplantagen und verschiedenen Tierarten. Dass wir fernab der Tourismusgebiete sind, beweisen die Hinweisschilder. Sie sind nun in Thai, die englische Übersetzung fehlt. Die Bewohner freuen sich sehr, uns zu sehen. Sie betrachten uns lang und ausgiebig von allen Seiten als wären wir Außerirdische. So müssen sich Tiere im Zoo fühlen. Besonders Sophia ist das absolute Highlight mit ihren blonden Haaren. Jeder packt sie an und manche möchten Fotos mit ihr. Am Anfang ist sie genervt, mit der Zeit gewöhnt sie sich daran, ein Star zu sein.

Vor Ort werden wir wieder in ein Tuk Tuk verfrachtet, welches uns zur gebuchten Unterkunft bringt. Dort empfängt uns der Vermieter und zeigte uns unseren Bungalow direkt am Fluss. Frage an den Vermieter: “Wo bekommen wir etwas zum Abendessen?“ Antwort: “In the city.“ Schön und gut, dann gleich die nächste Frage: „Wie kommen wir dahin?“ Unser sehr hilfsbereiter Vermieter hat eine Lösung. Er fährt uns in the city.

Dort angekommen zeigt er uns den Minibus mit der Nummer 11 und irgendwelchen thailändischen Zeichen. Mit dem kommen wir wieder zurück. Alles klar, doch Achtung, der Letzte fährt um 18.00 Uhr. Auch in the city sind wir die Attraktion. Die sehr netten Leute wuseln um uns herum, die Unterhaltung wird statt in Englisch mit Händen und Füßen geführt.
Nachdem wir in den richtigen Minibus gestiegen sind (20 Baht/Person) und unser Moskitonetz über unser Bett gebastelt haben, beginnt die erste Nacht „in der Natur“. Wir hören so viele Geräusche, da ist es schwierig mit dem Einschlafen.

Irgendwann in der Nacht muss ich dann mal auf die Toilette, was ja nun nichts Besonderes ist. Doch dann, beim Benutzen der Klospülung kommt blitzartig eine große schwarze Spinne aus dem WC. Schreck, Schrei, dann Flucht aus dem Bad bis in die hintere Ecke unseres Zimmers. Von meinem panischen Kreischen wacht Stefan auf. Ich schildere ihm, dass ein Monster im Bad sitzt. Was tun wir jetzt? Wir haben ein Problem! Die Tür zum Bad lässt sich nicht schließen. Dann die grandiose Idee, einfach ein Band an das Schloss von innen zu binden und den Stadtplan von Bangkok, den wir sowieso nicht mehr benötigten zwischen die Tür klemmen. Genial, die Tür ist zu, wir können beruhigt weiterschlafen.

Kurze Zeit später weckt mich Sophia mit der nächsten tollen Überraschung. „Mama, mein Bett ist ganz nass.“ Ja super, das jetzt auch noch. Schlafen wird ja sowieso überbewertet. Gut, also ziehen wir das ganze Bett samt Schlafsäcken ab und basteln dann aus Sarongs, Handtüchern und Pullis neue Bettwäsche. Die nächste Schlafphase ist extrem kurz. Sophia wandelt ins Bad, setzt sich auf die Toilette. Stefan brüllt: „Zurück, zurück, komm sofort aus dem Bad“, springt auf und schnappt Sophia, während das Untier aus seinem Versteck herauskrabbelt, um nach den Störenfrieden zu glotzen. Ich hatte insgeheim gehofft, dass die Spinne durch die Lüftungsschlitze der Wand wieder hinaus geklettert ist. Wunschdenken.

Railway market in Samut Songkhram
Railway Market in Samut Songkhram

Jetzt gehen wir erst einmal zum Railway Market, der findet auf dem Bahnsteig und den Gleisen statt und jedes Mal, wenn der Zug kommt, werden alle Stände zur Seite geräumt. Leider ist er nicht durchgefahren, da die Schienen repariert werden. Trotzdem ist das Markttreiben sehr interessant und sehr geruchsintensiv, da Fisch und Fleisch ungekühlt auf den Tischen liegen. Auf dem Weg zurück zum Bungalow sehen wir zu unserer Freude einen großen Waran.

Jetzt ist es höchste Zeit sich unserem Spinnenproblem zu stellen, damit wir unser Bad wieder benutzen können. Leider gehören Spinnen nicht zu unseren Lieblingstieren, was die Sache erschwert. Schauen wir erst einmal, was Herr Google zu dem Tierchen sagt. Nach unserer hoffentlich richtigen Einschätzung handelt es sich um ein ungiftiges Exemplar. Auf in den Kampf. Stefan bewaffnet sich mit dem Reisigbesen, ich mit der Duschbrause, Sophia musste sich zu ihrer Freude einen Film anschauen. Hinein ins Bad. Ich spüle die ganze Toilette mit Wasser ein und hoffe, dass die Spinne herauskommt. Nichts. Stille. Ist sie weg? Stefan wurschtelt mit dem Besen am WC herum. Plötzlich schießt sie heraus, krabbelt im wahnsinnigen Tempo auf uns zu. Ich schreie: „Hau drauf, hau doch drauf.“ Ein Schlag und das Monster ist beseitigt. Tiefes Aufatmen.

Um die Monsterwelt draußen zu halten, haben wir dann als Vorsorge die Lüftungsschlitze mit Tüten, Papier sowie Taschentüchern zugestopft und ein Glas falsch herum auf den Abfluss gestellt. Geschafft. Das sollte genügen. Die Sonne geht unter und draußen knattert der Shrimpsfischer mit seinem Boot vorbei.

Die berühmte Tempelanlage Wat Pho

Bereits sehr viel schlauer als am ersten Tag wollen wir es heute zu Fuß zum Wat Pho schaffen. Vorher gibt es eine kleine Shoppingtour. Sophia und ich kaufen uns Pumpelhosen (leichte weite Stoffhosen) und Sarongs, weil man uns in einem anderen Tempel abgewiesen hat, obwohl Knie und Schultern bedeckt waren. Das mindeste sind 3/4 oder ganz lange Hosen und T-Shirts mit halben Ärmel. Kurz bevor wir Wat Pho erreichen, kommt wieder ein netter hilfsbereiter Mensch mit einer Karte in der Hand auf uns zu. Er will uns beraten, zeigen wo wir hin müssen und hat, man glaubt es kaum, eine Empfehlung für ein Tuk Tuk parat. Wir lehnen dankend ab, denn die Masche kennen wir schon, und wo das hinführt wissen wir auch. Wir sehen, dass andere Touristen die Angebote freudestrahlend annehmen. Wir erinnern uns an unser gestriges Zwangs-Sightseeing und können inzwischen darüber schmunzeln. Es passiert Anderen also auch. Wo die wohl landen werden? Hoffentlich da, wo sie hinwollen.

Statue im Wat PhoWat Pho, der Königliche Tempel 1. Klasse liegt im Zentrum der historischen Altstadt, gleich neben dem Königspalast. Die Anlage ist sehr beeindruckend mit Chedis, Prangs, Gärten und vielen weiteren kleinen Tempeln. Alle sind mit Gold und funkelnden Steinen reich geschmückt. Es gibt viele Buddhas zu sehen und Mönche, die ihre Andachten abhalten. Wir ziehen unsere Schuhe aus, denn jetzt folgt die Hauptattraktion, der 46 Meter lange „Liegende Goldene Buddha“. Er ist wirklich gigantisch wie er dort in seinem mit Glitzer und Wandteppichen verzierten Tempel liegt. Wir sind alle Drei sehr beeindruckt von ihm und betrachten ihn ehrfürchtig.

Buddhastatue, Wat PhoWat Pho beherbergt auch die berühmte Schule für „Traditionelle Thai-Massage“. Bei Interesse und entsprechender Zeit kann man dort einen Kurs absolvieren. Schneller und schöner ist es, sich eine Massage zu gönnen.

Später bummeln wir durch die Gassen der Altstadt, essen ganz lecker an einem der Straßenstände und fallen geschafft vom langen Fußmarsch in unsere Betten. So endet die Zeit im lauten unruhigen Bangkok. Sie ist schon beeindruckend, diese große Stadt mit ihrem unglaublichen Verkehr und den vielen vielen Menschen. Trotzdem sind wir froh, dass wir morgen weiterreisen: auf’s Land nach Samut Songkhran.

Hier haben wir gewohnt:
Sawasdee House, 17,40€ /Doppelzimmer
Man ist mitten im Touristenviertel. Direkt vor der Tür beginnt der Trubel, tobt das Leben. Die Zimmer sind sehr klein, also nicht für den Aufenthalt am Tag geeignet sondern nur, um dort zu schlafen. Insgesamt war es völlig ok.

Bangkok mit Hindernissen

Der erste Tag in Bangkok. Wir wollen das nähere Umfeld unserer Unterkunft erkunden. Man merkt, dass die Stadt sehr vom Tourismus geprägt ist. Kaum kommen wir aus dem Hotel, da umringen uns diese ganzen Tuk Tuk-Fahrer, halten uns ihre Visitenkarte unter die Nase und wollen uns eine Fahrt in ihrem Gefährt aufschwätzen. Aber ich ignoriere so etwas einfach und gehe weiter.

Wir wollen eigentlich zum Fluss, doch es sollte anders kommen als geplant. Irgendwann wissen wir nicht mehr, wo wir eigentlich sind. Unsere Karte ist Bangkokwohl zu ungenau und somit haben wir uns eingereiht in die Unmengen anderer Menschen, die sich in Bangkok verlaufen, selbst wenn sie schon mehrfach dort waren. Wir stehen nicht lange, da kommt ein Mann aus seinem Laden und erklärt uns netterweise den Weg. Ein Stück weiter sprach uns der Nächste an. Er fuchtelt auf unserer Karte herum und erläutert uns ein paar Sachen. Dann meint er, dass es besser ist, mit einem Tuk Tuk dorthin zu fahren. Wir bedanken uns für seine Hilfe, sagen dass wir das morgen machen und wir jetzt nur an den Fluss wollen.

Von wegen, so schnell können wir gar nicht gucken wie er einen Tuk Tuk-Fahrer heranwinkt, ihm zeigt, wohin er fahren soll, uns in das Gefährt schiebt und einen Preis von 50 Baht aushandelt. Bevor wir reagieren können, saust das Tuk Tuk los. Nur Sophia ist hellauf begeistert, wir beide sehen wohl ein bisschen belämmert aus.

Er fährt mit uns zum Tempel des Goldenen Berges, Wat Saket. Dort nötigt er uns zum Aussteigen und die 318 Stufen zu erklimmen, während er auf uns wartet. Wo wir schon mal hier sind, tun wir das dann auch. Der Königliche Tempel 2. Klasse ist eine der Attraktionen Bangkoks. Von oben haben wir einen wunderbaren Blick über einen Teil der Stadt und der Tempel selbst ist ebenfalls sehenswert. Alles ist vergoldet und es riecht überall nach Räucherstäbchen.

Nach kurzer Zeit öffnAufstieg zum Wat Sakretet der Himmel seine Schleusen und ein ordentlicher Monsunregen geht hernieder. Wie ein Bach fließt das Wasser die Treppen hinunter. Durchnässt bis auf die Haut kommen wir unten an und sind erstaunt, denn unser Tuk Tuk-Fahrer wartet tatsächlich auf uns. Schließlich zieht noch ein Gewitter herauf. Ich habe noch nie einen so lauten Donner gehört. Wir sagen unseren Fahrer, er soll uns doch bitte wieder ins Hotel fahren. Er nickt fröhlich, lacht freundlich und fährt los. Na, klappt alles prima.

Nach kurzer Zeit hält er an und sagt, dass hier eine Tourist-Information ist und wir hineingehen sollen. Da stehen wir nun und wissen gar nicht warum. Also haben wir uns bei einer der Damen hingesetzt und sie einfach gefragt wie wir zum Wat Pho kommen. Als sie uns endlich ihre kostbare Zeit schenkt, versucht sie, uns eine Stadttour aufzudrücken, wozu wir keine Lust haben. Also wendet sie sich ab und spielt an ihrem PC weiter Solitär. Mission erfüllt, wir stehen auf und gehen raus zu unserem Tuk Tuk. Nun können wir endlich ins Hotel fahren.

Tuk TukDem Fahrer ist das Lächeln vergangen. Leicht verärgert fährt er los, hält nach kurzer Strecke wieder an und informiert uns, dass er irgendwelche Coupons im Geschäft holen will, damit er tanken kann. Kein Problem. Dann wird es doch ein Problem, denn er schiebt uns regelrecht aus dem Gefährt mit der Bemerkung, dass wir die Coupons für ihn besorgen sollen. Ich bin jetzt echt sauer und sage ihm, dass ich da weder reingehe, noch was kaufen werde. Wir haben 50 Baht ausgemacht, sonst nichts! Stefan meint: „Leg dich nicht mit ihm an. Wir gehen jetzt da hinein, kommen wieder heraus und dann wird er uns sicher ins Hotel fahren.“ Ganz einfach.

Wir also hinein in das Geschäft. Ein Verkäufer kommt mit strahlenden Lächeln auf uns zu, führt uns zu einer Vitrine mit Seidenstoffen und bemerkt, dass wir einen Coupon erhalten, wenn wir was kaufen. Jetzt reicht es endgültig. Stefan erklärt, dass wir keine Kaufabsichten haben. Das Lächeln des netten Mannes erlischt. Wir raus aus dem Laden, schauen den Tuk Tuk-Fahrer grimmig an, erklären, dass wir nichts gekauft haben, es also keine Coupons für ihn gibt und er uns umgehend ins Hotel fahren soll.

Stefan ist genervt, ich bin stinksauer, der Fahrer ziemlich sauer. Mit Karacho brettert er durch den dichten Verkehr Bangkoks auf direkten Weg ins Hotel. Geht doch. Statt 50 mussten wir dann 100 Baht (2,50 €) zahlen, doch das war mir egal, denn immerhin hat er uns trotz der ungeplanten Zwischenstopps fast den ganzen Tag umher gefahren und auf uns gewartet. Eine aufregende Stadtbesichtigung geht zu Ende.

Street Food BangkokInzwischen haben wir festgestellt, dass das Essen an den Straßenständen viel besser schmeckt und wesentlich günstiger ist als in den Restaurants. Nudeln mit Ei und Gemüse kosten im Restaurant 130-150 Baht ( 3,50 € ) und am Straßenstand 40 Baht ( 0,90 € ). Der erste Tag ist geschafft und wir mit ihm.

Ankunft in Bangkok

Es ist abartig warm und feucht. Da stehen wir Drei nun mit der großen Frage: „Wie kommen wir vom Flughafen zu unserer Unterkunft?“

Nach einigem Suchen finden wir die registrierten Taxis. Aber wie ergattern wir eins und wenn wir eins haben, was kostet die Fahrt in die Innenstadt von Bangkok?“ Wir stellen uns an den Rand und schauen was passiert. Gleich winkt uns ein Taxifahrer heran. Wir zeigen ihm unsere Adresse, wo wir hinwollen. Er sagt, dass die Fahrt 800 Baht (ca. 20 €) kostet. Dann will er unseren Zettel haben. Wir schauen uns erstaunt an: „Was für einen Zettel?“ Mit Gestikulieren erklärt er, dass ohne Zettel nichts läuft und wir uns da drüben an die lange Menschenschlange anstellen müssen. Dort erhalten wir dann eine Zuweisung mit einer Nummer für ein Taxi. Na super, wie blöd ist das denn.

Nach einer Ewigkeit sind wir endlich im Besitz dieses Wischs und finden sogar das dazugehörige Taxi, zeigen dem Fahrer wieder unsere Adresse und fragen, was die Fahrt kostet. Er sagt 500 Baht (ca. 12 €). Handeln ist sowieso nicht drin, denn wir haben nur für dieses Taxi eine Nummer, aber es war immerhin weniger als der Erste wollte. Außerdem war uns sowieso klar, dass wir zuviel zahlen. Das geht jedem Tourist am Anfang so. Bis zu unserer Unterkunft sind es 34 km. Für deutsche Verhältnisse ist es natürlich ein günstiger Preis, doch als wir später die thailändischen Preise besser kennen lernen, wussten wir, dass es viel zu viel war. Jetzt wollen wir nur noch in die Stadt und Schlafen.

Bangkok Sawasdee House, 1. Unterkunft

Das Zimmer unserer Unterkunft ist ok. Man kann es natürlich nicht mit westlichen Standard vergleichen. Wir haben zwar ein Fenster im Bad, jedoch ohne Rahmen und Scheibe, dafür aber mit „hübschen“ Vorhängen. Beim Duschen steht der ganze Raum unter Wasser, weil der Abfluss praktisch der höchste Punkt ist, welcher nie vom Wasser erreicht wird. Aber wir gewöhnen uns daran. Man darf auch nicht gleich zuviel verlangen. Jetzt nur noch Schlafen, schlafen, schlafen.

Wir fliegen von Frankfurt nach Bangkok

Mit Sophia auf meinem Arm bewältigen wir die ganzen Kontrollen am Flughafen. Es dauert bis man durch ist, obwohl wir in der bevorzugten Schlange stehen, weil wir ein Kind dabei haben.

Endlich sitzen wir im Flieger nach Neu Delhi. Irgendwann gibt es das schmackhafte Flugzeugabendessen à la India, hygienisch einwandfrei verpackt in Plastikfolie. Wie durch ein Wunder schaffen wir es, alles ohne Kleckern aufzuessen. Große Erleichterung. Nach einer Weile schlafen die meisten Leute und wir auch, was man so schlafen nennt im Flieger.

Plötzlich geht – Zack – das Licht an. Ich bekomme kaum meine Augen auf und bin völlig müde generic diovan. Schlaftrunken blicke ich auf die Uhr. Es ist 3 Uhr nachts. Was ist los? Ganz einfach: es gibt Frühstück. Muss das sein? Um diese Zeit? Sophia ist dann auch unausstehlich, doch es hilft alles nichts, also machen wir das Beste daraus und lenken sie ab bis wir um 8.30 Uhr landen. Wir haben 4 Stunden Aufenthalt. Abwechselnd schlafen wir auf den Stühlen, denn einer von uns muss das Kind bespaßen. Wenn Sophia wach ist, ist sie wach, da kennt sie kein Pardon.

Gegen Mittag geht es weiter Richtung Bangkok. Auf den Weg dorthin geraten wir in ein Gewitter. Von oben betrachtet sieht das Zucken der Blitze zwischen sich dunkel auftürmenden Wolken spektakulär aus.

Nach einem ewig langen Flug landen wir abends in Bangkok. Ich höre auf dem rechten Ohr nichts mehr, da ich durch meine Erkältung ziemliche Schwierigkeiten mit den Druckausgleich hatte. Wir sind völlig fertig und müde, wissen aber, dass nun der anstrengendste Teil der Strecke ansteht, der Weg in die Stadt.

Abreisetag, das Abenteuer beginnt

 

Es war soweit und der Tag der Abreise war nun da. Ich wollte mit dem Zug nach Frankfurt fahren, da es einfach, bequem und schnell war. Meine Mutter und meine sehr gute Freundin Schniene wollten mich und Sophia begleiten. Am Bahnhof Kassel überraschten mich meine andere sehr gute Freundin Silke mit ihrem Mann und ihrem kleinen 8 Wochen alten Baby und der Freund von Schniene kam dann auch noch mit. Meine Schwester Alexa meldete sich und sagte, sie wäre auf dem Weg zum Bahnhof und würde ebenfalls mitkommen. Ich habe mich riesig darüber gefreut und war echt sprachlos. Insgesamt mit Baby waren wir nun eine kleine Gruppe von 9 Leuten.

Der Zug war ziemlich voll, aber meine Mutter ergatterte vier Plätze in einem Abteil. Der nette Herr, der dort drinnen saß, verabschiedete sich, er wolle einen Kaffee trinken gehen. 5 Plätze. Zwei konnten auf den Ablagen sitzen zwischen den Sitzen. 7 Plätze. Baby auf dem Schoß. 8 Plätze. Später verabschiedete sich die Frau, die noch im Abteil saß, 9 Plätze. Wir waren das lustigste Abteil im ganzen Zug.

Sophia war an dem Tag natürlich nicht so gut drauf gewesen und ziemlich weinerlich. Mit ihren 5 Jahren war ihr klar, dass sie ihre ganzen Lieben nun eine lange Zeit nicht sehen würde. So war sie zwischen der Freude auf die Weltreise und dem Abschiedsschmerz hin und her gerissen. Ich habe mir noch eine schöne dicke Erkältung eingefangen Da hatten wir beide doch super Vorraussetzungen für den Start. Jetzt kann alles nur noch besser werden.

Am Flughafen wartete mein Freund Stefan und seinen Eltern. Mit meiner Tante Dorothee, meiner Freundin Anna plus Freund, alle aus Frankfurt kam dann ein riesiges Abschiedskomitee zusammen. Nach einem Abschiedsdrink fühlten wir Drei uns in der Lage, in die große weite Welt zu starten.

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Wohin geht die Reise?

Sei dir klar, dass die Planung einer Weltreise viel Zeit in Anspruch nimmt, denn man muss ja viel berücksichtigen wie: Wetter zur Reisezeit, Gefährdungen im Land, Einreisebestimmungen und als Wichtigstes, ob das Land für Kinder geeignet ist. Erwachsene können für sich entscheiden, welchen Gefahren sie sich aussetzen wollen, ein Kind nicht. Deshalb hatte für mich die Sicherheit meiner Tochter bei der Länderauswahl höchste Priorität.

Das Schönste zu Beginn: Stefan und ich haben aus dem Bauch heraus, ohne Wertung unsere Reisewünsche geäußert. Viele wurden notiert und viele wieder gestrichen. Wir haben sehr lange hin und her überlegt, welche Länder in welcher Reihenfolge. Unsere Reiseroute haben wir gefühlte hundert Mal umgestellt. Zu Anfang wollten wir die Westküste von Kanada und USA hinunterfahren. Gestrichen wegen des erhöhten Krankenkassenbeitrags für ein ganzes Jahr, obwohl wir nur 2 Monate dort bleiben wollten. Dann stand Australien und Neuseeland auf dem Prüfstand. Ein Land davon wurde gestrichen, weil das Budget nicht reichte. Statt dessen kamen Thailand, Laos und Vietnam dazu. Als letztes haben wir die Richtung der Weltumrundung geändert. Statt gen Westen wollten wir nun gen Osten fliegen, weil es wettertechnisch besser ist.

Nach vielen Hin und Her haben wir uns mit dem Reisebüro „Reiss-Aus“ in Verbindung gesetzt, einem Spezialisten für Weltreisen mit Kind. Nach Unmengen von e-mails, nochmaligen Änderungen, Einbau von Zwischenstopps und Landwegen sowie Berücksichtigung der visumfreien Aufenthaltsdauer stand die Route endlich fest.

Thailand
Laos
Vietnam
Bali
Neuseeland
Fidschi Inseln
Costa Rica
Panama

Wir haben uns für ein Round-the-world-Ticket (kurz RTW) entschieden. Damit stehen zwar die Ein-und Ausreisetermine fest, doch wir müssen uns dann nicht mehr mit Flugbuchungen während der Reise beschäftigen.