Bangkok mit Hindernissen

Der erste Tag in Bangkok. Wir wollen das nähere Umfeld unserer Unterkunft erkunden. Man merkt, dass die Stadt sehr vom Tourismus geprägt ist. Kaum kommen wir aus dem Hotel, da umringen uns diese ganzen Tuk Tuk-Fahrer, halten uns ihre Visitenkarte unter die Nase und wollen uns eine Fahrt in ihrem Gefährt aufschwätzen. Aber ich ignoriere so etwas einfach und gehe weiter.

Wir wollen eigentlich zum Fluss, doch es sollte anders kommen als geplant. Irgendwann wissen wir nicht mehr, wo wir eigentlich sind. Unsere Karte ist Bangkokwohl zu ungenau und somit haben wir uns eingereiht in die Unmengen anderer Menschen, die sich in Bangkok verlaufen, selbst wenn sie schon mehrfach dort waren. Wir stehen nicht lange, da kommt ein Mann aus seinem Laden und erklärt uns netterweise den Weg. Ein Stück weiter sprach uns der Nächste an. Er fuchtelt auf unserer Karte herum und erläutert uns ein paar Sachen. Dann meint er, dass es besser ist, mit einem Tuk Tuk dorthin zu fahren. Wir bedanken uns für seine Hilfe, sagen dass wir das morgen machen und wir jetzt nur an den Fluss wollen.

Von wegen, so schnell können wir gar nicht gucken wie er einen Tuk Tuk-Fahrer heranwinkt, ihm zeigt, wohin er fahren soll, uns in das Gefährt schiebt und einen Preis von 50 Baht aushandelt. Bevor wir reagieren können, saust das Tuk Tuk los. Nur Sophia ist hellauf begeistert, wir beide sehen wohl ein bisschen belämmert aus.

Er fährt mit uns zum Tempel des Goldenen Berges, Wat Saket. Dort nötigt er uns zum Aussteigen und die 318 Stufen zu erklimmen, während er auf uns wartet. Wo wir schon mal hier sind, tun wir das dann auch. Der Königliche Tempel 2. Klasse ist eine der Attraktionen Bangkoks. Von oben haben wir einen wunderbaren Blick über einen Teil der Stadt und der Tempel selbst ist ebenfalls sehenswert. Alles ist vergoldet und es riecht überall nach Räucherstäbchen.

Nach kurzer Zeit öffnAufstieg zum Wat Sakretet der Himmel seine Schleusen und ein ordentlicher Monsunregen geht hernieder. Wie ein Bach fließt das Wasser die Treppen hinunter. Durchnässt bis auf die Haut kommen wir unten an und sind erstaunt, denn unser Tuk Tuk-Fahrer wartet tatsächlich auf uns. Schließlich zieht noch ein Gewitter herauf. Ich habe noch nie einen so lauten Donner gehört. Wir sagen unseren Fahrer, er soll uns doch bitte wieder ins Hotel fahren. Er nickt fröhlich, lacht freundlich und fährt los. Na, klappt alles prima.

Nach kurzer Zeit hält er an und sagt, dass hier eine Tourist-Information ist und wir hineingehen sollen. Da stehen wir nun und wissen gar nicht warum. Also haben wir uns bei einer der Damen hingesetzt und sie einfach gefragt wie wir zum Wat Pho kommen. Als sie uns endlich ihre kostbare Zeit schenkt, versucht sie, uns eine Stadttour aufzudrücken, wozu wir keine Lust haben. Also wendet sie sich ab und spielt an ihrem PC weiter Solitär. Mission erfüllt, wir stehen auf und gehen raus zu unserem Tuk Tuk. Nun können wir endlich ins Hotel fahren.

Tuk TukDem Fahrer ist das Lächeln vergangen. Leicht verärgert fährt er los, hält nach kurzer Strecke wieder an und informiert uns, dass er irgendwelche Coupons im Geschäft holen will, damit er tanken kann. Kein Problem. Dann wird es doch ein Problem, denn er schiebt uns regelrecht aus dem Gefährt mit der Bemerkung, dass wir die Coupons für ihn besorgen sollen. Ich bin jetzt echt sauer und sage ihm, dass ich da weder reingehe, noch was kaufen werde. Wir haben 50 Baht ausgemacht, sonst nichts! Stefan meint: „Leg dich nicht mit ihm an. Wir gehen jetzt da hinein, kommen wieder heraus und dann wird er uns sicher ins Hotel fahren.“ Ganz einfach.

Wir also hinein in das Geschäft. Ein Verkäufer kommt mit strahlenden Lächeln auf uns zu, führt uns zu einer Vitrine mit Seidenstoffen und bemerkt, dass wir einen Coupon erhalten, wenn wir was kaufen. Jetzt reicht es endgültig. Stefan erklärt, dass wir keine Kaufabsichten haben. Das Lächeln des netten Mannes erlischt. Wir raus aus dem Laden, schauen den Tuk Tuk-Fahrer grimmig an, erklären, dass wir nichts gekauft haben, es also keine Coupons für ihn gibt und er uns umgehend ins Hotel fahren soll.

Stefan ist genervt, ich bin stinksauer, der Fahrer ziemlich sauer. Mit Karacho brettert er durch den dichten Verkehr Bangkoks auf direkten Weg ins Hotel. Geht doch. Statt 50 mussten wir dann 100 Baht (2,50 €) zahlen, doch das war mir egal, denn immerhin hat er uns trotz der ungeplanten Zwischenstopps fast den ganzen Tag umher gefahren und auf uns gewartet. Eine aufregende Stadtbesichtigung geht zu Ende.

Street Food BangkokInzwischen haben wir festgestellt, dass das Essen an den Straßenständen viel besser schmeckt und wesentlich günstiger ist als in den Restaurants. Nudeln mit Ei und Gemüse kosten im Restaurant 130-150 Baht ( 3,50 € ) und am Straßenstand 40 Baht ( 0,90 € ). Der erste Tag ist geschafft und wir mit ihm.

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