Tortuguero Nationalpark

Unsere Tour beginnt um 4.00 Uhr morgens mit Weckergeklingel. Für 3.000 Colones (4,95 €) fahren wir mit einem Taxi zum Café Denny. Dort pickt uns ein Kleinbus auf, der eine kleine Ewigkeit durch San José tingelt und weitere Leute einsammelt. Gegen 7 Uhr fahren wir endlich in Richtung Tortuguero. Und dafür mussten wir so früh aufstehen.

Unterwegs halten wir an einem Baum, in dem ein Faultier hängt. Wir sind begeistert. Da es nicht guckt, geht unser Guide zum Baum und rüttelt mal ordentlich dran. Das arme Tier. Ich bin fassungslos, denn hier fährt alle 10 Minuten ein Bus vorbei, und ich befürchte, da wird ständig am Baum gerüttelt.

Nur beim genauen Hinsehen erkennst du das Faultier
Nur beim genauen Hinsehen erkennst du das Faultier

Die Fahrt ist sehr schön. Es geht durch Regen- und Nebelwald sowie an riesigen Ananasfeldern und Bananenplantagen vorbei. Wir erhaschen auch einen Blick auf die Bananenverpackung. Später kommen wir zum Rio Sucio, wo ein brauner mit einem grünblauen Fluss zusammenfließt, welches ein interessantes Farbenspiel ergibt.

Um schöne einheitliche Bananen ohne Druckstellen zu erhalten, werden die oft in Plastiksäcke mit Chemikalien gesteckt.
Um schöne einheitliche Bananen ohne Druckstellen zu erhalten, werden die oft in Plastiksäcke mit Chemikalien gesteckt.
Ein schönes Farbenspiel, wenn der lehmgelbe und der blaugrüne Fluss zusammenfließen
Ein schönes Farbenspiel, wenn der lehmgelbe und der blaugrüne Fluss zusammenfließen

Nun heißt es Umsteigen auf Boote, weil Tortuguero auf einer Landzunge zwischen Karibik und einer Lagune liegt und daher nur auf dem Wasserweg erreichbar ist. In der „Evergreen Lodge“ mit Vollverpflegung wohnen wir im letzten Bungalow auf Stelzen, danach kommt nur noch der Dschungel. So besuchen uns einige Tiere direkt vor der Haustür wie der Pfeilgiftfrosch. Zum Glück ist es ein knallrotes Exemplar und wir sind in Costa Rica, denn das Gift sein quietschgelben Kollegen in Kolumbien ist absolut tödlich. Hier erfährst du mehr. Manches Insekt wagt sich auch bis ins Zimmer hinein.

Wir haben Besuch: knallrot und ziemlich giftig, auf keinen Fall anfassen
Wir haben Besuch: knallrot und ziemlich giftig

Nach der Ankunft holt uns der neue Guide Kevin zur Dorfführung ab, natürlich mit dem Boot. Das Dorf Tortuguero sieht mit seinen bunt angemalten Häusern sehr hübsch aus. Auf dem Hauptweg drängeln sich die Touristen, und deren Anzahl übersteigt sicher die der Einwohner. Von diesem Treiben haben wir schnell genug und gehen an den Strand, wo vor allem die Grüne Meeresschildkröte im Zeitraum von Juni bis September ihre Eier ablegt. Dann ist das Betreten nur noch mit Führern gestattet.

Zurück im Resort laufen wir ein Stück auf dem Weg hinter unserem Bungalow. Hier ist es ruhig, wir sind ganz alleine. Von einer Hängebrücke sehen wir einige Schildkröten, tolle riesige Bäume und sogar einen Tukan, der nur 50 m von uns entfernt sitzt. Leider wird die Strecke dann sehr matschig und uns fehlt das passende Schuhwerk. Trotzdem war der kleine Ausflug sehr schön.

Statt leuchtendgelben Schnabel schmücken sich die Tukane hier mit einem bunten Federkleid
Statt leuchtendgelben Schnabel schmücken sich die Tukane hier mit einem bunten Federkleid
Der Anhinga Vogel ist verwandt mit den Kormoranen
Der Anhinga Vogel ist verwandt mit den Kormoranen

Der neue Tag beginnt um 5:45 Uhr mit einer 1 1/2 Stunden dauernden Bootstour. Gesehen haben wir hauptsächlich Vögel, klar, immerhin gibt es hier über 300 Arten, was Sophia jedoch nur mäßig interessiert.

Einer der über 300 Vogelarten in Costa Rica
Einer der über 300 Vogelarten in Costa Rica

Nach dem Frühstück geht es los zum Dschungelwalk, dafür wird extra Eintritt für den Nationalpark fällig von 19.000 Colon (31,30€). Wir bekommen Gummistiefel zum Anziehen wegen der Matschwege. Ich bin froh, dass unsere Gruppe nur aus 6 Personen besteht, da kriegt man mehr mit. Wir sehen verschiedene Vogelarten, Sophia beobachtet fasziniert die Tukane sowie die Woodpecker mit ihren roten Köpfen und als absolutes Highlight des Tages, eine Eye-lash Viper. Danach ist Freizeit und wir vergnügen uns im Swimmingpool des Resorts bevor wir Essen gehen. Es gibt Büffet und Sophia strahlt vor Glück, denn sie liebt es, sich ihre Mahlzeit selbst auszusuchen.

Wieder müssen wir früh aufstehen, wieder gibt es eine Bootstour und wieder zahlen wir 19.000 Colon (31,30€) Eintritt. Es gibt dieses Mal mehr zu sehen, aber so richtig ist das Herumschippern auf den Flüssen nicht mein Ding. Erst als wir uns später ein Kajak ausleihen und durch die Kanäle paddeln, kommt beim Anblick von Kaimanen und Schildkröten wieder Abenteuerstimmung auf.

Um 14 Uhr ist Abreise. Wir wollen weiter nach Cahuita, deswegen werden wir bei Guapiles an der Kreuzung heraus gelassen. Von dort fährt der öffentliche Bus nach Limon. Der Minibus fährt zurück nach San José.

Ankunft in Costa Rica: Alajuela

Wir kommen abends in San José, Costa Rica an. Es ist heiß und wir kaufen uns zuerst ein teures Wasser. Da können wir uns gleich auf die Preise einstimmen.

Wir wollen mit dem Bus nach Alajuela fahren, doch welcher ist es? Niemand spricht auch nur einen Brocken Englisch und wir kein Spanisch. Eine Polizistin zeigt uns die Richtung zu einem Bus. Unterwegs rät uns ein Einheimischer aus San José dringend davon ab, mit unseren Rucksäcken so spät noch mit dem Bus zu fahren. Dann hören wir mal besser auf ihn und nehmen ein Taxi für 6 $.

Die Stadt ist nicht sehr sehenswert und besteht nur aus Einbahnstraßen. Hier kühlt es sich abends schön ab, was sehr angenehm ist. An den Straßen ziehen sich tiefe Wasserrinnen entlang. Was mag hier los sein, wenn Regenzeit ist. Der Hotelbesitzer erzählt uns, dass das Wasser dann bis in die Häuser hinein fließt. Es ist ein nettes Hotel. Der Besitzer Felipé ist sehr hilfsbereit und spricht sogar Deutsch, da er ein Jahr in Deutschland lebte. Er informiert uns, welche Highlights wir in Costa Rica erleben sollten, woraufhin wir bei ihm eine Tour nach Tortuguero buchen, bestehend aus einer Dorfführung, zwei Bootsfahrten und einem Dschungelwalk. Als ich den Preis höre, bekomme ich Schnappatmung. Doch wir sind ja nicht zum Spaß hier sondern wollen was erleben. Langsam entspanne ich mich wieder.

Hier haben wir gewohnt:

2 Nächte im B & B Hotel Pacande für 67,65 € mit Frühstück.
Es liegt sehr zentral und man erreicht schnell die Innenstadt. Wie gesagt, der Hotelbesitzer Felipe spricht Deutsch und ist sehr freundlich. Die Zimmer sind in Ordnung und sauber. Wir hatten ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad. Prädikat: empfehlenswert

Nervenzerreißprobe in Los Angeles

Wir fliegen über Nacht von den Fidschis nach Los Angeles. Der Flug über den Pazifik ist sehr unruhig und an Schlaf nicht zu denken. Selbst die Landung ist holperig. Dagegen ist die Einreise überhaupt kein Problem, sofort bekommen wir ohne Komplikationen unseren Stempel, das ESTA-Formular wollte der Beamte gar nicht sehen. Ich glaube, es hat sich was an den Bestimmungen geändert. Bei Einreise aus einigen Ländern mit anschließendem Kurzaufenthalt braucht man kein ESTA mehr.

Nun stehen wir auf amerikanischen Boden und müssen uns erst einmal orientieren, schließlich liegt der Flugplatz von L.A. in 2015 mit seinem Passagieraufkommen auf dem 7. Platz weltweit und entsprechend wuselig geht es zu. Die Suche nach dem Shuttlebus gerät zur Nervenprobe. Die Dame an der Info hat keine Ahnung, was öffentliche Verkehrsmittel anbelangt und sagt, wir sollen ein Taxi nehmen. Die Taxifahrer verweist uns an den Shuttlebus, der umsonst ist. Wie nett, dass er so um unsere Ausgaben besorgt ist. Nach einer weiteren halben Stunde Herumgefrage geben wir auf, wir wissen jedoch inzwischen, dass es einen Bus gibt, nur nicht von wo er abfährt. Also neuer Versuch mit dem Taxi. Ein äußerst unfreundlicher Fahrer fährt uns für 20 $ in das gebuchte Motel.

Wir kommen uns ziemlich fehl am Platz vor, denn überall sind nur dunkelhäutige Menschen zu sehen. Obwohl wir inzwischen gut gebräunt sind, fallen wir mit unserer hellen Haut auf. Wir können nun nachempfinden, wie sich z.B. ein Afrikaner in Deutschland fühlen muss. Es ist ein komisches Gefühl. Und dann ist hier alles groß. Die kleine Fanta für Sophia kommt in einem riesigen Becher. Jeder will Jeden übertrumpfen. Das Tuning der Fahrzeuge kennt keine Grenzen. Es muss ordentlich röhren und laut sein. Auch nachts ist der Lärmpegel hoch. Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen scheinen im Dauereinsatz zu sein und zwischendurch donnern die Flugzeuge über das Haus.

Santa Monica Beach Walk
Santa Monica Beach Walk

Am nächsten Morgen ist tolles Wetter. Wir beschließen mit dem öffentlichen Bus nach Santa Monica zu fahren. Keine einfache Aufgabe ohne Busfahrpläne an den Haltestellen. Die Dame an der Rezeption gibt uns einen ausgedruckten Plan von Google Map. Prima. Weniger prima ist, dass sich die Vorstellungen von Herrn Google nicht mit denen der Busfahrerin decken, welche uns an einer völlig anderen Stelle als vorgesehen rauslässt. Macht nichts, wir hätten ohnehin aussteigen müssen, da Sophia mal wieder im ungeeigneten Moment auf die Toilette muss. Zu Fuß kommen wir am berühmten Beach Walk an. Der Strand ist sehr voll. Überall Menschen. Sie turnen, joggen, spielen, fahren Fahrrad oder sonnen sich. Menschen, die entweder dünn wie eine Spargelstange oder dick wie eine Tonne sind. Interessant.

Hoch, höher, am Höchsten fliegt Sophia dem Himmel entgegen
Hoch, höher, am Höchsten fliegt Sophia dem Himmel entgegen

Auf den Santa Monica Pier, dort wo der Highway 66 endet, gibt es einen Rummelplatz und Sophia möchte natürlich gern Kinderkarussell fahren. Bescheidene 16 $ (=14,20 €) kostet die Fahrt für uns beide. Mir bleibt die Spucke weg, während sich Sophia freut. Ein grandioser Sonnenuntergang beendet diesen Tag.

Der Rummelplatz am Pier von Santa Monica
Der Rummelplatz am Pier von Santa Monica

Für den Rückweg wollen wir uns wieder den öffentlichen Nahverkehr anvertrauen. Wir finden die Bushaltestelle und dort hängt sogar ein Fahrplan aus. Sophia ist müde und es dauert ewig bis der Bus kommt. Wir steigen ein und wollen bezahlen. 9 $ kostet es, wir legen einen 20 $ Schein hin und dann . . .? Der äußerst „nette, zuvorkommende“ Busfahrer kann oder will nicht wechseln. Wir sollen aussteigen und irgendwo passendes Geld auftreiben. Mir schwillt der Kragen und ich platze gleich vor Zorn. So ein Blödmann, ich bin stinksauer. Eine ganze Weile bemüht sich Stefan, mich zu beruhigen. Bin ich froh, wenn wir diese unfreundlichen Menschen in diesem Moloch L.A. morgen wieder verlassen. Bei Starbucks wechseln sie uns den Schein. Jetzt warten wir wieder bis der nächste Bus kommt. Im Motel schlafen wir ganz schnell ein, denn wir müssen früh am nächsten Tag aufstehen, um unseren Flug nach Costa Rica zu erreichen.

Wenigstens der Sonnenuntergang ist erfreulich in Los Angeles
Wenigstens der Sonnenuntergang ist erfreulich in Los Angeles

Morgens sind wir alle Drei müde und meine Laune sinkt gleich wieder in den Keller, als ich das angebliche Frühstück sehe. 3 abgepackte Stückchen ultrasüßes Gebäck. Immerhin wissen wir jetzt, wo die Haltestelle ist, um mit dem Shuttlebus zum Flughafen zu fahren. Dort angekommen müssen wir noch ein Stück laufen. Nun stehen wir im Terminal 1, finden unseren Flug nicht und auf Nachfragen stellt sich heraus, dass wir völlig falsch sind. Unser Flieger geht ab Terminal 4. Es ist eine endlose Strecke bis dahin und dann trifft uns der Schlag, als wir die Menschenmassen anstehen sehen. Welches ist denn wohl unsere Schlange. Nachfragen kommen zu keinem endgültigen Ergebnis, niemand scheint einen Überblick zu haben. Eine genervte Angestellte erklärt mir, ich müsse selbst einchecken. Super, vor jedem Gerät stehen viele Menschen, die alle Hilfe von einer total überforderten Mitarbeiterin benötigen. Entnervt von meinen ständigen Fragen reißt sie mir das Ticket aus der Hand und checkt uns ein. Na, geht doch.

Dann mal weiter in diesem unorganisierten Chaos. Jetzt kommen die Rucksäcke dran. Wir wuchten sie auf das Band und müssen zahlen, weil das Gepäck angeblich extra geht. Machen wir. Dann die nächste Endlosschlange bei der Kontrolle. Ich bezweifele, dass wir unseren Flieger rechtzeitig erreichen. In Zeitlupe geht es voran, weil alle durch den Ganzkörperscanner müssen. Dann kommt eine nette Dame, die uns durch den normalen Scanner lässt, da wir ein Kind dabei haben. Das geht flott. Wir erreichen locker unseren Flieger und haben sogar noch Zeit, uns was zum trinken zu kaufen. Ein Kind dabeizuhaben, hat doch Vorteile.

Wir fliegen über Dallas. Der Flughafen ist auch sehr groß. Nachdem wir eine Pizza gegessen haben, geht es mit der Schwebebahn zu unserem Gate. Bin ich froh, dass wir diesen weiten Weg nicht laufen müssen. Wir wechseln zwei Mal unser Abfluggate, beim ersten Mal wurden wir zum falschen geschickt und danach erfolgt kurzfristig eine Änderung. Am Ende hat alles geklappt und wir sitzen im richtigen Flieger. Costa Rica, wir kommen.

Fidschi – eine Woche im Paradies

Wir starten von Auckland in Richtung der Fidschi-Inseln. Eine Woche Südseetraum liegt vor uns, auf den wir uns sehr freuen. Ganz flott verabschieden wir uns am Flugplatz von meiner Mutter und Thomas, damit sich der Trennungsschmerz bei Sophia in Grenzen hält.

Angekommen in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu werden wir mit Musik begrüßt und Jeder sagt „Bula“ zu uns. Das heißt „Hallo“ und ist das am meisten gesagte Wort auf Fidschi. Immer und überall hören wir es.

Bula Fidschi, wir sind im Südsee Paradies angekommen
„Bula Fidschi“, wir sind im Südsee Paradies angekommen

Draußen angekommen, ist es sehr heiß, und wir müssen erst einmal schauen, wie wir hier wegkommen. Ich hatte zwar bei der Buchung einen Shuttleservice angegeben, doch das hat wohl nicht funktioniert. Die Taxifahrer lehnen eine Beförderung ab mit dem Hinweis, dass wir ganz bestimmt vom Hotel abgeholt werden. Wir sollen uns einfach beim Ausgang hinstellen. Jetzt stehen wir hier und warten und warten. Ist ja schön, wenn das Hotel einen Shuttle hat, aber wenn er nicht kommt, bringt es nichts.

Südseestrand
Südseestrand

Irgendwann reicht’s. Stefan spricht nochmals einen Taxifahrer an. Und dann läuft es. Wir versuchen gleich mal zu handeln, weil wir das so gewohnt sind und werden dann für 15 $ (6,45 €) zum Wailoaloa Beach Resort in Nadi gefahren. Sophia gefällt es hier, weil sie ein Mädchen kennenlernt und mit ihr spielen kann. Leider liegt das Resort nah am Flughafen und bei jeder Landung befürchten wir, dass die Flieger an das Hausdach stoßen.

Am nächsten Tag fahren wir mit einem indischen Taxi für 80 $ (34,20 €) in die Provinz Sigatoka. Das Witzige ist, dass die indischen Leute über die Fidschianer sagen, dass sie schlecht seien und andersherum ist es genauso. Der Unterschied besteht darin, dass man mit den Indern handeln kann, mit den Fidschianern nicht.

So schmücken die Fidschianer ihre Häuser, wenn ein Fest gefeiert wird
So schmücken die Fidschianer ihre Häuser, wenn ein Fest gefeiert wird

Mit lautem Trommelschlag werden wir in unserem neuen Resort begrüßt und in unseren Bungalow mit Blick aufs Meer geführt. Es ist herrlich und irgendwie fällt man sofort in den Entspannungsmodus. Die Anlage ist sehr gepflegt und es sind nur sehr wenig Gäste da, weil Nebensaison ist. Abends bleiben wir zum Essen im Resort, da sich im Umkreis nichts anderes befindet.

Meine Mutter hat Sophias Puppe mit nach Neuseeland gebracht. Sie ist nun immer dabei und wird am Tisch von der supernetten Bedienung mit Namen „Kini“ in ihren eigenen Hochstuhl gesetzt. Sophia ist begeistert über soviel Aufmerksamkeit. Kini fragt nach dem Namen der Puppe und als ihr Sophia sagt, sie heißt „Pitzi“ erfahren wir, dass Kinis bester Freund ebenso heißt. Wir reißen erstaunt unsere Augen auf. Stefan fragt nochmals nach: „Really?“ Wir fallen völlig vom Glauben ab, denn bisher war „Pitzi“ ein reiner Phantasiename, den sich Sophia im Alter von 3 Jahren für ihre Puppe ausgedacht hatte. Sophia fragt uns mehrfach in den nächsten Tagen, ob es diesen Namen wirklich gibt. Wir sind schnell bekannt im ganzen Resort, vor allem Sophia mit Pitzi, egal ob es sich um den Gärtner oder den Koch handelt.

Pitzi bekommt extra Betreuung und ein eigenes Eis
Pitzi bekommt extra Betreuung und ein eigenes Eis

Überhaupt sind alle Menschen hier einfach super freundlich und ausgesprochen fröhlich. So nette Leute haben wir noch nie getroffen. Sie wirken alle absolut tiefenentspannt. Das Wort Stress scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Wenn du Flip Flops langsam über den Boden schleifen hörst, weißt du sofort, es ist ein Inselbewohner im Anmarsch. Das liegt bestimmt an der „Fiji Time“. Sie lachen noch und machen Späße, wenn sie in der größten Mittagshitze einen riesigen Dreckberg wegschaufeln. In Deutschland fängt spätestens da in der Regel das große Jammern und Klagen an.

Baden, während es wie aus Kübeln schüttet ist herrlich
Baden, während es wie aus Kübeln schüttet ist herrlich

Stefan und ich holen uns gleich am ersten Tag einen ordentlichen Sonnenbrand, trotz 50+ Schutzcreme. Ein kurzer Aufenthalt im Meer hat ausgereicht, uns die Haut zu versengen. Im Gegensatz dazu schüttet es plötzlich ohne Vorwarnung wie aus Eimern. Es ist halt Regenzeit. Das macht uns aber nicht viel aus. Einen Abend hatten wir Sturm. Dann fegt der Wind erbarmungslos vom Meer auf’s Land. Der pure Wahnsinn.

"Fiji Time", das Leben geht langsamer. Relaxen, entspannen, Nichtstun
„Fiji Time“, das Leben geht langsamer. Relaxen, Entspannen, Nichtstun

Wir sind sehr viel am Meer. Das Wasser ist warm, und wir gehen auch mal schnorcheln, obwohl Viti Levu kein Hotspot dafür ist. Besser geht es auf den kleinen Nachbarinseln, doch bei unserem Kurzaufenthalt hätte sich das nicht gelohnt why not find out more. Als Sophia eine tolle große Muschel am Strand findet, läuft sie stolz wie eine Königin damit herum und zeigt sie jeden. Gerne hätten wir noch das Krabbenrennen gesehen, doch leider hat es in dieser Woche nirgends stattgefunden.

Markttreiben in Sigatoka
Markttreiben in Sigatoka

Nachdem uns ein Hotelangestellter geholfen hat, den Bus an der Straße anzuhalten, fahren wir in die nächstgrößere Stadt Sigatoka. Wegen der lauten Musik haben wir das Gefühl, in einem Partybus zu sitzen. Als erstes gehen wir zur Markthalle. Dort lernen wir das Nationalgetränk Kava kennen, das aus der Pfefferwurzel hergestellt wird. Sie wird zerdrückt und mit Wasser ausgequetscht. Wir haben natürlich probiert. Es schmeckt wie würziges Dreckwasser, sieht auch genauso aus und betäubt die Zunge. Stefan fühlt sich danach ein bisschen komisch. Wir gehen noch Lebensmittel einkaufen, denn sich ausschließlich im Resort zu versorgen, strapaziert den Geldbeutel übermäßig. Mit dem Bus geht es zurück, wobei wir rechtzeitig an einer Schnur mit Klingel ziehen müssen, um dem Fahrer zu signalisieren, dass wir aussteigen wollen. Alles läuft prima.

Stefan traut sich und probiert Kava. Danach ist ihm ein bisschen komisch
Stefan traut sich und probiert Kava. Danach ist ihm ein bisschen komisch

Die Woche auf Viti Levu ist schnell herum. Kini erzählt uns, dass morgen ein großer Zyklon erwartet wird. Sie ist froh, dass wir heute abreisen und in Sicherheit sind. 12 Meter hohe Wellen peitschen dann auf den Strand. Alle Gäste des Resorts werden mit dem Auto evakuiert, da es an der Küste zu gefährlich ist, anschließend wird weggeräumt und so gut wie möglich gesichert. Dann heißt es abwarten. Kini meint, dass sie seit einem Monat wissen, das etwas auf die Fidschis zukommt, da die ganzen Vögel bereits ins Landesinnere geflogen sind. Wir fanden das sehr interessant von einer Einheimischen zu hören. Und mit was für einer Ruhe sie das erzählt. Keiner ist wegen des drohenden Zyklons unruhig oder aufgeregt. Diese Stürme gehören zu ihrem Inselleben im Pazifik dazu. Ein Fidschianer hat zu mir gesagt: „Man muss immer lachen und fröhlich sein, auch wenn es manchmal schwer ist, denn dann bleibt man gesund und lebt länger.“

Alle Mitarbeiter des Resorts singen für uns ein Abschiedslied
Alle Mitarbeiter des Resorts singen für uns ein Abschiedslied

Zum Abschluss werden noch die ganzen Mitarbeiter, egal ob Gärtner, Koch, Rezeptionistin oder Bedienung zum Abschlusslied zusammen gerufen. Das ist hier Tradition. Ich fand es total berührend und wunderschön.

Mit dem Taxi geht es zurück nach Nadi zum Flughafen. Auf der Fahrt fragen wir den Fahrer, wohin er geht, wenn der Zyklon kommt? Seine Antwort: „Ich verlasse mein Haus nie“. Ich denke, dass ist das einzig Wertvolle, was sie haben. Es kann sonst was kommen, die meisten Fidschianer verlassen ihr Zuhause nicht.

Das Leben auf den Fidschi-Inseln ist sehr teuer, da viele Waren aus anderen Ländern importiert werden müssen. Schaut man abseits der Hauptverkehrsstraßen bemerkt man, dass es ein sehr armes Land ist. In den Resorts bekommt man es nur nicht mit. Ich kann nur Jedem empfehlen, falls er mal in Neuseeland oder Australien ist, eine Woche vom Urlaub abzuzwacken und auf die Fidschis zu fliegen. Es ist unbeschreiblich toll gewesen und wir werden den Aufenthalt lange in schöner Erinnerung behalten.

Zwischen Himmel und Erde
Zwischen Himmel und Erde

Hier haben wir gewohnt:

Eine Nacht im Wailoaloa Beach Resort für 21,00 € mit Frühstück
Die Leute sind nett und hilfsbereit. Das Zimmer war ok, und es gibt ein Swimmingpool. Wegen der Nähe zum Flughafen ist es zeitweise sehr laut.

6 Nächte im Tambua Sands Beach Resort für 401,30 € incl. Frühstück
Unser Südseetraum mit Swimmingpool. Es war hervorragend und hat uns äußerst gut gefallen. Die Anlage ist sehr gepflegt und die Bungalows hübsch. Es gibt täglichen Zimmerservice und alles wird mit frischen Hibiskusblüten geschmückt. Das Essen war lecker. Die Mitarbeiter sind so lieb und super nett zu uns gewesen, dass wir uns pudelwohl gefühlt haben.

Allgegenwärtige Hibiskusblüten
Allgegenwärtige Hibiskusblüten

Nachtrag:

Am Samstag, 20. Februar 2016 traf der Zyklon „Winston“ mit ungeheurer Wucht auf die Fidschis. Mit einer Geschwindigkeit von über 300 km/h verwüstete er unter anderem die Hauptinsel Viti Levu, zerstörte Häuser und überflutete große Gebiete. Die Menschen saßen tagelang in Notunterkünften ohne Strom, Zugang zu frischem Wasser und Kommunikation mit der Außenwelt. 43 Tote sind angeblich zu beklagen. „Winston“ war der erste Wirbelsturm, der die Kategorie 5 der australischen Intensitätsskala erreicht hat mit katastrophalen Schäden.
Wir hoffen jetzt sehr, dass den ganzen lieben Leuten nichts passiert ist, und sie alle gesund und wohl auf sind.

Bula, ihr Lieben, wir denken an Euch
Bula, ihr Lieben, wir denken an Euch

Auckland

Wir stehen früh auf. Danach machen wir Frauen Frühstück auf der schönen Veranda des Küchenhäuschens, und die Männer packen ihre Sachen. Später ist es umgekehrt, Männer spülen und Frauen packen ihren Kram. Pünktlich um 10.00 Uhr starten wir in Richtung Auckland, da wir heute unser Wohnmobil bei Maui Station abgeben müssen.

Die Küstenstraße windet sich in unzähligen Kurven um die Bucht mit immer wieder neuen wunderbaren Ausblicken. Sophia ist knatschig, weil heute niemand mit ihr spielt, und die Erwachsenen lieber zum Fenster hinausschauen, wo eine bezaubernde Landschaft vorüberzieht. Das gibt sich erst, als sie den kleinen Swimming- und Whirl Pool in unserem Hotel „Manukau Motorlodge“ entdeckt. Am Abend gehen wir in „Broncos Steakhaus“. Die dicken Sirloin Steaks schmecken ausgezeichnet. Die Auswahl der Restaurants in Manukau, einem Vorort von Auckland ist sehr begrenzt, das Fast Food Angebot dagegen unerschöpflich.

Am nächsten Tag statten wir der riesigen Shopping Mall, der Hauptattraktion Manukaus, einen Besuch ab. Den restlichen Tag verbringen wir mit Relaxen, Reisetagebuch schreiben, Lesen und Waschen.

Am Mittwoch geht es mit dem Zug nach Auckland. 45 Minuten dauert die Fahrt bis „Britomat“, dem Transportzentrum am Hafen. Wir haben eine Familycard und 2 Einzelkarten gelöst für 40,00 $ (= 23,60 €). Achtung: Die Fahrkarten nicht wegwerfen, denn beim Durchschreiten der Sperre am Zielort müssen sie nochmals vorgezeigt werden. Der Beamte diskutiert eifrig mit meiner Mutter, die ihren Fahrschein verschlampt hatte.

Auf dem Te Wero Walkway
Zwei Weltreisende auf dem Te Wero Walkway

In Auckland bummeln wir am Ferry Building entlang, dessen frisch lackierter, roter Zaun eine Augenweide ist. Über die Zugbrücke gelangen wir in das neue Hafenzentrum und kriegen große Augen, als wir die feudalen Yachten dort liegen sehen, dahinter die Skyline mit dem Fernsehturm. Am Silo Park endet der Weg. Sophia hüpft dort im Wasserbecken herum. Die anderen Spielgeräte sind aus Metall und damit in der Hitze unbenutzbar. Schade.

Ein Schiff verlässt unter der hochgezogenen Brücke das Viadukt Basin
Ein Schiff verlässt unter der hochgezogenen Brücke das Viadukt Basin

In der Ferne liegt im Dunst die Harbour Bridge. Ob da bei der Hitze heute geklettert wird, ist fraglich. Am Fischmarkt bestaunen wir, was das Meer so alles hergibt und laufen dann weiter zum Aotea Square, kurz „The Edge“ genannt. Sophia hat noch kurz Zeit mit den blauen Schaumstoffteilen zu basteln, bevor um 16.00 Uhr alles weggeräumt wird. Vorbei das schöne Outdoor-Leben, still liegt der Platz in der Hitze. Die meisten Geschäfte schließen um 18.00 Uhr, die Malls spätestens um 20.00 Uhr, auch in Auckland. Über die belebte „Queens Street“, wo alte Fassaden auf moderne Glasbauten treffen, geht es zurück zum Hafen.

Glitzernde Paläste
Glitzernde Paläste

Meine Mutter ist in Spendierlaune und gibt ein Essen aus, weil es unser letzter ruhiger gemeinsamer Abend ist. Wir kehren in „The Crab Shack“ ein und bestellen das Beste, was die Speisenkarte hergibt, eine riesengroße Krabbe, genannt „The King“ für 115,00 NZL $ (= 68,45 €). Der Kellner meint, die Portion reicht für uns alle. Der kannte unseren Hunger nicht. Gut, dass wir eine reichliche Vorspeise hatten. Zurück im Hotel lassen wir uns bei einer Flasche Wein draußen nieder. Endlich ist es noch richtig warm nach Sonnenuntergang. Solche Abende habe ich im neuseeländischen Sommer sehr vermisst.

So wenig? Wie sollen wir da alle satt werden?
So wenig? Wie sollen wir da alle satt werden?

Der letzte Tag in Neuseeland beginnt mit Ausschlafen, ausgiebigem Frühstück und noch ausgiebigeren Shopping-Erlebnis. Die NZL $ müssen weg. Thomas und meine Mutter geben Sophia eine Karussellfahrt nach der anderen aus. Während sie sich so vergnügt, gehen wir einkaufen. Das endet mit einem Streifzug durch alle asiatischen Fast Food Anbieter der Mall. Überhaupt kommt man sich in Auckland ein wenig wie in China vor. Alles ist sowohl in Englisch als auch in chinesischen Schriftzeichen ausgeschildert. Eine Werbung macht auf das chinesische Neujahrsfest aufmerksam und verkündet, dass 2016 das Jahr des Affen ist, welches viel Unruhe mit sich bringt. Schöne Aussichten.

Im Hotel verzehren wir unsere Leckereien. Sophia stecke ich in die Badewanne, damit Stefan und ich mal in Ruhe nach Unterkünften auf Fiji suchen können, unserem nächsten Ziel. Dann packen wir. Meine Mutter und Thomas schimpfen vor sich hin, denn ihre Koffer sind zur Hälfte mit unseren Sachen gefüllt: Steine, Muscheln, Souvenirs, ausrangierte Kleidung. Viereinhalb Monate Weltreise, da kommt Einiges zusammen.

Thomas und Stefan hüpfen nochmal über die Straße zum Essen kaufen. Heute Abend gibt es echt deutsche Küche, nämlich Schweinebraten mit Kartoffeln und Möhren/Erbsengemüse, zubereitet von einem Chinesen. Um 23.00 Uhr geht’s ins Bett, die letzte Nacht in Neuseeland hat begonnen.

Good bye Neuseeland

Die Zeit in Neuseeland ist vorbei. Die 5 Wochen vergingen wie im Flug. Wir haben 4.006 km auf der Süd- und Nordinsel zurückgelegt und viel erlebt, eine Menge interessanter Sehenswürdigkeiten und Landschaftsformen gesehen, doch bei weitem nicht alles geschafft. Dazu fehlte einfach die Zeit. Locker hätten wir noch ein paar Wochen länger hier bleiben können.

Es ist unglaublich und schön durch wieviele verschiedenartige Gebiete man hier fährt. Die Insel hat wirklich alles zu bieten: Gletscher, Regenwald, alpine Gebirge, Trockenzonen, Vulkane, Heide, Fjorde, . . . Ich habe den Eindruck, auf kleinstem Raum versammeln sich alle Landschaftszonen dieser Welt. Das ist fantastisch.

Natürlich wäre es wunderbar gewesen, wenn das Wetter mitgespielt hätte. So kamen oftmals die vielgepriesenen einzigartigen Farben der Natur nicht recht zur Geltung. Ich habe mir den Hochsommer in Neuseeland ein bisschen anders vorgestellt. Vor allem auf der Südinsel war es sehr windig, kühl und regnerisch. Ständig brauchte man warme Sachen zum Überziehen. Schien mal die Sonne, waren auch sofort die Sandflys da und vermiesten den Aufenthalt draußen.

Die Nordinsel hat mich mehr begeistert. Ich denke, weil ich noch nie im Leben Vulkane gesehen habe oder kochende Landschaften und das unglaublich beeindruckend fand. Die Natur auf der Südinsel habe ich bereits in Europa erlebt, das war dann nicht so sehr spannend.

Eine völlig neue Reiseerfahrung war es für mich, im Camper unterwegs zu sein. Nach einigen Tagen habe ich mich mit der Enge da drin arrangiert und mich ins Wohnmobilistenleben eingefuchst.

Wir stehen nun in Auckland auf dem Flugplatz und verabschieden uns von meiner Mutter und Thomas. Sie fliegen über Dubai zurück nach Frankfurt und wir 2 Stunden früher auf die Fijis. Dort wollen wir die anstrengenden Erlebnisse und Eindrücke von Neuseeland verarbeiten und uns erholen. Nichts tun, am Strand liegen, schnorcheln, im türkisblauen Wasser baden, Südseeträume vom Feinsten.

Hot Water Beach und Coromandel

Der Hot Water Campingplatz hat eine Auszeichnung erhalten, trotzdem gefällt er uns irgendwie nicht so gut. Nur Sophia ist begeistert, denn sie ergattert eines der Kettcars. Beim Zurückbringen stellen wir fest, dass die Benutzung gegen Gebühr gewesen wäre. Die halbe Stunde kostet 8,00 NZL $. Gut, dass das Kind noch nicht lesen kann.

Am nächsten Morgen lassen wir es ruhig angehen. Ausschlafen und ausgiebiges Frühstück bevor wir zum Hot Water Beach gehen. Das ist ein Abschnitt am Strand, unter dem sich heiße Thermalquellen befinden. Bei Ebbe kann man sich zu einer bestimmten Zeit dort im Sand seine eigene Warmwasser-Badekuhle buddeln.

Buddeln nach Gold? Nein, auf der Suche nach warmen Wasser
Buddeln nach Gold? Nein, auf der Suche nach warmen Wasser

Doch was wir dann erleben, haben wir so nicht erwartet. Hunderte von Menschen, bewaffnet mit Schaufeln, sind dort am graben. So muss es in Zeiten des Goldrausches zugegangen sein. Es wird gebuddelt, was das Zeug hält ohne Rücksicht darauf, dass man dem Nachbarn fast seinen Spaten um die Ohren haut. Wir finden den Anblick ganz köstlich und kommen teilweise kaum aus dem Lachen heraus. Dann springen wir in einige, bereits verlassene Tümpel hinein, um zu testen wie heiß das Wasser denn nun ist. Von wegen heiß, noch nicht einmal warm ist es sondern kalt, eiskalt. Warum buddeln dann alle Menschen wie verrückt. Sind wir jetzt zur falschen Zeit hier, ist das ganze ein Marketingtrick? Keine Ahnung. Wir haben genug gesehen, spazieren am Sandstrand entlang und genießen das schöne Wetter. Endlich mal Sonnenschein.

Buddeln, was das Zeug hält
Buddeln, was das Zeug hält

Mittags fahren wir auf die andere Seite der Halbinsel nach Coromandel Town, denn dort gibt es eine Schmalspureisenbahn, die Driving Creek Railway mit der Töpferei des bekannten Künstlers Barry Brickell.

Als wir ankommen, sind viele Besucher da und wir sehen, dass alle Fahrten ausgebucht sind. „Bei der Letzten besteht noch der Hauch einer Chance“, teilen uns die Damen am Bahnschalter mit. Es empfiehlt sich also, rechtzeitig zu reservieren, was wir Spontis natürlich versäumt haben. Wir kommen auf die Warteliste. Vielleicht, wenn wir Glück haben, dann . . . ?

Gesamtkunstwerk aus Töpferei, Schmalspurbahn und Wiederaufforstungsprojekt
Gesamtkunstwerk aus Töpferei, Schmalspurbahn und Wiederaufforstungsprojekt

Nun heißt es also warten. Diese Zeit verbringen wir im herrlich bunten Drive Creek Café bei leckeren Kuchen und anderen wohlschmeckenden Kleinigkeiten. Unbedingt besuchen. Schön ist es dort.

Dann stehen wir erwartungsvoll am Bahnsteig. Klappt es? Können wir mitfahren? Ja, wir haben Glück. Einsteigen, es ertönt ein Pfiff und die Bahn setzt sich ächzend in Bewegung.

Die Fahrt führt durch schmale Tunnel
Die Fahrt führt durch schmale Tunnel
Über mächtige Kauribäume blickt man auf die Bucht
Über mächtige Kauribäume blickt man auf die Bucht

Barry hatte vor Jahrzehnten das Grundstück gekauft, um hier seinen Lebenstraum zu verwirklichen: Töpfern und die Wiederaufforstung des Gebiets mit Kauri-Bäumen. Um die jungen Bäumchen zu transportieren, bauten er und viele seiner Helfer nebenbei eine Schienenstrecke mit kleiner Bahn. Heute ist sie zur Hauptattraktion der Gegend geworden. Der Zug bewältigt teilweise 7 % Steigung, schlängelt sich am Berg entlang, fährt über furchteinflößende Brücken, durch Tunnel und Regenwald bis er die 167 m hohe Aussichtsplattform erreicht. In schwindelerregender Höhe wird dort rangiert, bevor man aussteigen und den tollen Ausblick auf die McGregor-Bay genießen kann. Überwältigend.

Rangieren in schwindelnder Höhe mit Blick aufs Meer
Rangieren in schwindelnder Höhe mit Blick aufs Meer
Von hoch oben blicken wir auf die McGregor-Bucht
Von hoch oben blicken wir auf die McGregor-Bucht

2,7 km lang ist Barrys Traum von einem harmonischen Gesamtkunstwerk aus Mensch, Natur und Technik. 1 Stunde dauert die Fahrt von unten nach oben. Erwachsene zahlen 35,00 NZL $ (=20,70 €), Kinder 13,00 NZL $ (=7,70 €). Barrys Railway ist jeden Cent Eintritt, jeden Meter Strecke und jede Minute Zeit wert.

Wir entscheiden uns, hier auf dem Top 10 Campingplatz zu bleiben, weil er uns besser gefällt und lassen die gebuchte Nacht am Hot Water Beach sausen. Coromandel selbst ist ein nettes kleines Städtchen mit viel Kolonialzeit-Atmosphäre. Abends essen wir im Restaurant „Peppertree“ sehr sehr lecker. Es gibt Fisch, Lammkrone, Steak und Ribs. Vorher waren die Männer bereits auf kleiner Kneipentour. Dann legen wir uns zur letzten Nacht im Camper zu Ruhe.

Unser Abschlußessen: hervorragende Lammkrone im Restaurant "Peppertree"
Unser Abschlußessen: hervorragende Lammkrone im Restaurant „Peppertree“

Hobbitland – Filmset von „Herr der Ringe“

Am nächsten Tag geht es weiter nach Matamata. Wir möchten ins Hobbitland. Zum Glück kaufen wir uns schon im Infozentrum der Stadt Tickets. Erwachsene zahlen 79 $ (70€) und Kinder bis 8 Jahre sind frei. Durch unsere Top 10 Holiday Card bekommen wir 10 % Rabatt. Als wir an der Farm ankommen, wo die Touren starten, sind wir sehr froh bereits Tickets zu haben, denn vor den Kassen stehen ellenlange Schlangen.

Natürlich ist es sehr teuer, doch wir wollen unbedingt ins Hobbitland und ohne eine Tour kommt man noch nicht einmal in die Nähe der kleinen Häuschen. Es ist alles abgesperrt. Überhaupt ist in Neuseeland jedes noch so kleine Landstück eingezäunt. Geht man ein paar Meter in die freie Natur, stehst du bestimmt vor einem Zaun. Selbst die Wanderwege führen über Privatgrund. Mit Hilfe kleiner Treppen werden die Absperrungen überwunden. Das finde ich ganz schön nervig. Soviel zur unbegrenzten Weite.

Wir haben noch eine gute Stunde Zeit bevor unsere Tour nach Hobbiton los geht. Inzwischen starten die Besichtigungsbusse im Abstand von 15 Minuten. Zunächst fahren wir durch grüne Weidelandschaften. Im Hobbitland angekommen, geht es zu Fuß mit unserer Führerin Kathy weiter. Wie niedlich die kleinen Häuser sind mit ihren bunten Türen. Wir laufen durch den Garten. Gemüse und Obst, alles ist echt. Bei den Dreharbeiten wurden jedoch alle Äpfel von den Bäumen gepflückt, weil sie zu groß sind und durch unechte Kleinere ersetzt, ebenso das Gemüse. Alles aus Pappmaché. Unglaublich, dieser Aufwand.

Das Haus der Kräuterfrau
Das Haus der Kräuterfrau
Der Tisch ist gedeckt
Der Tisch ist gedeckt

Eine Tour reiht sich an die Nächste, so viele Menschen. Mit zwei Mädchen aus Deutschland fallen wir in der Gruppe immer etwas zurück, weil wir Fotos ohne andere Leute machen wollen. Kathy hat alle Hände voll zu tun, uns immer wieder einzufangen. Dieses Durcheinander nutzen wir, um hin und wieder heimlich die kleinen Türen der Wohnungen zu öffnen, um einen Blick ins Innere zu erhaschen. Einige Male werden wir erwischt und ermahnt, weil es natürlich nicht erlaubt ist. Zum Abschluss folgt ein Stopp im „Green Dragon“. Das Ale ist lecker und „kostenlos“. Wir haben gerade die Hälfte davon geschafft, als wir wieder zum Bus gedrängt werden.

Blick auf den "Green Dragon". Bierbrauen könne n diese Hobbits
Blick auf den „Green Dragon“. Bierbrauen können diese Hobbits

Es ist inzwischen Nachmittag, als wir am Startpunkt zurück sind. Der Besucherandrang hat extrem nachgelassen. Wir hatten wohl die Hauptbesuchszeit erwischt. Im Shire’s Rest Café trinken wir noch einen Kaffee. Überhaupt Kaffee. Der ist hier in Neuseeland immer hervorragend, egal ob man am Kiosk, an einer Tanke oder im Restaurant ist.

Insgesamt ist es im Hobbitland sehr schön. Schade, dass man so durchgehetzt wird. Man kann die Tour nicht richtig genießen. Gern hätten wir hier und da mal ein paar Minuten verweilt. Außerdem hatten wir eine sehr ungünstige Zeit erwischt. Ein Besuch früh am Morgen oder nachmittags ab 15.00 Uhr ist sicher die bessere Wahl. Daher empfiehlt es sich, die Tickets ein paar Tage vorher in einer iSite zu besorgen.

Hobbiton
Hobbiton

Wir setzen unsere Tour fort und fahren zur Hot Water Beach auf der Coromandel-Halbinsel.

Rotorua, Hochburg der Maorikultur

Der erste Tag in Rotorua empfängt uns mit strömenden Regen. Wir versuchen uns so gut es geht, regenfest anzuziehen, doch der Sprühregen dringt bis auf die Haut.

Wir bummeln eine Runde durch die Innenstadt, bestaunen das ehemalige Badehaus inmitten des Government Gardens, einer sehr gepflegten Anlage mit vielen Boule-Plätzen, bunten Blumenrabatten und heißen dampfenden Springbrunnen. Im Badehaus kann man noch die alten Kureinrichtungen ansehen. Den größten Raum nimmt jedoch das Rotorua Museum of Arts und History ein. Wir sehen einen Film über die mythologischen und geologischen Besonderheiten Rotoruas und wenden uns dann ganz der Maori-Kultur zu. Sehr aufregend fand ich es jetzt nicht, im Gegensatz zu meiner Mutter, da ich nicht so eine begeisterte Museumsgängerin bin. Aber was will man auch bei strömenden Regen tun.

Kleine Einführung in die Sprache der Maori
Kleine Einführung in die Sprache der Maori

Zu Rotorua gehört die Teilnahme an einer der größten Touristenattraktionen, einem Hangi. Wir haben bei Mitai gebucht für 115 $/Person, Sophia zahlt 22,50 $, jeweils Essen plus Show. Es regnet immer noch, als uns ein Bus Punkt 17.45 Uhr am Campingplatz abgeholt.

In dem nachgebauten Maoridorf angekommen, werden wir in große Zelte gebracht und an einen Tisch gesetzt. Es folgt eine Ansprache, dann die Führung. Zum Glück gibt es bunte Regencapes, denn es schüttet nach wie vor. So in Plastik eingepackt, muss man gut aufpassen, dass man den Anschluss an seine Gruppe nicht verliert. Thomas geht uns irgendwann verloren und läuft bei einer anderen Gruppe mit. Zum Glück findet er uns in den Besuchermassen wieder.

An einem Bachlauf zeigen uns die Maoris, wie sie mit einem traditionellen Kanu Aotearoa, das Land der großen weißen Wolke, erreichten. Sie haben in ihren Gesichtern bestimmte Zeichnungen und tragen nur einen Lederrock. Danach wird uns erklärt wie das Essen in einer der heißen Quellen gekocht wurde. Es sieht lecker aus und riecht sehr gut.

Essen, gekocht in den heißen Quellen
Essen, gekocht in den heißen Quellen

Jetzt folgt das Showprogramm. Wilde Kriegstänze und lieblicher Gesang wechseln sich ab. Eine der Maorifrauen hat eine unglaubliche Stimme. Gänsehautfeeling. Wir hören den Klang des Muschelhorns, welcher ertönt, wenn es in den Kampf geht. Was natürlich nicht fehlen darf ist, dass die Maori die Zunge weit herausstrecken, sie schnell hoch und runter schnellen lassen und laut schreien. Das sollte dem Feind Angst einflößen. Wir finden es sehr lustig und wenden es die nächsten Tage oft zum Spaß an. Sophia ist mit Begeisterung dabei, ihre Wangen glühen und ich glaube, am liebsten würde sie auf die Bühne springen und mittanzen.

Ankunft der Maori in Aotearoa
Ankunft der Maori in Aotearoa
Kriegstänze der Maori
Kriegstänze der Maori

Danach geht es zurück in das große Zelt. Dort steht für uns das Büffet bereit. Sophia ist wie immer begeistert, weil sie sich ihr Essen selbst aussuchen darf. Es schmeckt sehr gut, Fleisch und Kartoffeln haben eine leichte Rauchnote. Da alles generalstabsmäßig durchgeplant ist, wird es hektisch, wenn man ein zweites Mal nehmen will. Punkt 21.00 Uhr ist Schluss, und die Speisen werden uns unter den Händen abgeräumt. Pech, wer nicht schnell genug ist.

Wir hüllen uns wieder in die Regencapes und laufen mit Taschenlampen durch den Wald, in den ein Maoridorf nachgebaut wurde. Zum Schluss sehen wir noch sehr viele Glühwürmchen, die grün und bläulich in der Dunkelheit funkeln. Jetzt geht es wieder in die Busse hinein, und wir werden zurück zum Campingplatz gefahren.

Flötentöne
Flötentöne

Es war ein sehr schöner Abend, trotzdem alles nur für Touristen inszeniert war und im Eiltempo abgearbeitet wurde. Exakt 4 Stunden dauert das Programm. Hier habe ich auch erfahren, dass es eine tolle Internetseite gibt, wo es Restkarten zu verschiedenen Attraktionen mit großen Rabatten zu kaufen gibt: www.bookme.co.nz. Sie lohnt sich, wenn man zeitlich flexibel ist. Für uns war die Information leider etwas spät, da unsere Reise bald zu Ende ist.

Sophia bestimmt den heutigen Tag zu ihrem Glückstag. Die Erlebnisse lassen sie nicht einschlafen. Immer und immer wieder fällt ihr eine Besonderheit ein, die sie noch berichten muss. Irgendwann fallen ihr mitten im Satz die Augen zu. Schlaf schön und träume süß.

Wai-o-tapu und ein schäumender Wasserfall

Am nächsten Tag tun mir meine Beine noch mehr weh. Aber so ist das halt. Wir machen uns auf den Weg von Turangi nach Rotorua. Unterwegs wollen wir uns einige fantastische Naturwunder ansehen.

Als erstes halten wir an den mächtigen Huka-Falls des Waikato Rivers. Er ist mit 425 km der längste Fluss Neuseelands. Es schäumt und wirbelt, Gischt sprüht auf, als sich der 100 m breite Fluss mit lautem Gebrüll in den 15 m schmalen Canyon zwängt. Es werden pro Sekunde 140.000 Liter Wasser dort durchgespült. Am Ende stürzt es sich, türkisblau gefärbt mit weißen Schaumkronen, 11 m tief über eine Klippe in das Flussbett zurück. Wir schauen uns das Spektakel von einer Brücke aus an. Welch ungeheure Kräfte sind hier am Werk. Beeindruckend. Dicht gedrängt bestaunt eine Menge Touristen dieses Naturschauspiel, und es ist nicht leicht ein Foto hinzubekommen ohne andere Leute darauf.

Der Waikato-River zwängt sich mit seiner 100 m Breite in die enge 15 m Felsspalte
Der Waikato-River zwängt sich mit seiner 100 m Breite in die enge 15 m Felsspalte
Weiße Gischt sprüht auf beim 11 m tiefen Fall von der Klippe
Weiße Gischt sprüht auf beim 11 m tiefen Fall von der Klippe

Danach fahren wir zur einzigen Shrimpsfarm des Landes, da wir uns frische Garnelen für das Abendessen kaufen wollen. Als Thomas und Stefan sehen, dass sie die Riesengarnelen selbst angeln können, gibt es kein Halten mehr. Es erwacht der Jagdtrieb und so machen sich die Männer an die Nahrungsbeschaffung. Wir Frauen vergnügen uns im Café und genießen anschließend ein durch die heißen Quellen gespeistes, warmes Fußbad. Ein bisschen Wellness kann nie schaden. Nach 2 Stunden holen wir die beiden Männer ab, die um 28 NZL $ Eintritt/Person ärmer und 5 Garnelen reicher sind. Da fehlt wohl die Übung. Dann wird es wohl Nudeln mit Tomatensauce zum Abendessen geben und als Krönung für Jeden eine Garnele oben drauf.

Nächster Anlaufpunkt ist das Wai-o-tapu Thermal Wonderland mit seinen heißen Quellen. 32,00 NZL $/Person kostet der Eintritt. Das wohlmeinende Schild am Eingang, dass man festes Schuhwerk tragen sollte, übersehen wir geflissentlich und laufen mit unseren Flip Flops hinein. Das ganze Gebiet mit allen Tieren und Pflanzen steht unter Naturschutz und ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, blubbernden Schlammtümpeln und dampfenden Spalten. Ich finde es ist eine beängstigende Vorstellung, dass der Boden unter mir kocht. Dazu riecht es abscheulich und Sophia ist darüber „not amused“. Sie hält sich die Nase zu, heult und ist oberquengelig. Erst in der Hälfte der Strecke, am grünen See, ändert sich ihre Laune langsam.

Wir laufen den Rundweg. Überall verkünden Schilder, dass die Temperatur der Bodenlöcher 100° C beträgt und wir auf gar keinen Fall vom Weg abweichen dürfen. Wir können uns nicht vorstellen, dass es überall gleich heiß sein soll und Thomas prüft das. Am ersten Loch ist das Wasser angenehm warm, bei zweiten verbrennt er sich die Finger. Gut, wir glauben den Schildern. Das Gebiet zeigt eine große Vielfalt an Farben, hervorgerufen durch verschiedene chemische Zusammensetzungen der Elemente: Schwefel = gelb, Siliziumoxid = rotbraun, Eisenoxid = schwarz um nur Einige zu nennen.

Begleitet uns auf unserem Spaziergang durch eine bizarre Wunderwelt der Natur:

Rotorua, Rainbow Crater
Rainbow Crater: Auffallend sind hier die Schwefelausblühungen auf den Kraterwänden und die Rotfärbungen. Es ist dauerhaft ein öliger Film auf dem siedenden Wasser.

Devil's ink Pot, Rotorua
Devil’s Ink Pots: Der Wasserstand in diesem Schlammtümpel verändert sich mit der Niederschlagsmenge. Die Farbe entsteht durch Graphit und Öl.

Artist's Palette, im Hintergrund der Champagnerpool, Rotorua
Artist’s Palette: Sie schließt sich an den Champagner Pool an und hat heiße und kalte Tümpel sowie zischende Erdspalten. Wie der Name sagt, ist sie sehr farbenprächtig und sieht toll aus.

The Primrose Terraces, Rotorua

The Primrose Terraces: Sie werden durch das Wasser des Champagnerpools gebildet, welches reichlich Siliciumoxid enthält. Durch Verdunstung entstehen die Ablagerungen und bilden die Terrassen. Sie sind geschätzte 700 Jahre alt.

Ngakoros See, Rotorua

Ngakoros See: Ein kleiner Wasserfall mündet in den See, er ist nach einem Vulkanausbruch vor etwa 700 Jahren entstanden und ist sehr groß.

Aussicht auf den Champagnerpool
Aussicht auf den Champagnerpool

Champagner Pool: Er ist die größte Attraktion in dem Gebiet, entstanden vor ca. 700 Jahren durch eine hydrothermale Explosion. Er hat einen Durchmesser von 65m und eine Tiefe von 62m. Die Wassertemperatur liegt bei 74°C und durch den aufsteigenden Wasserdampf ist es sehr warm an seinem Ufer. Sichtbare Perlen, die durch Kohlendioxid entstehen, blubbern an die Oberfläche (Champagnerbläschen). Das mineralhaltige Wasser enthält Gold, Silber, Arsen, Quecksilber, Schwefel und Antimon. Der Pool sieht imponierend aus mit seinem orangefarbenen Rand, besonders wenn sich die umliegende Landschaft in ihm spiegelt.

Bird's Nest Crater, Rotorua
Bird’s Nest Crater: Zwei Vogelarten nisten in den Höhlen an den Kraterwänden. Anscheinend machen ihnen die Dämpfe, die dort aufsteigen nichts aus. Niemand weiß genau, warum sie sich so einen außergewöhnlichen Ort ausgesucht haben.

Devil's Bath, Rotorua
Das Bad des Teufels: Es ist ein zerklüfteter Krater. Je grüner das Wasser ist, desto mehr Arsensulfide sind darin enthalten. Und heute sieht es wirklich extrem giftig aus. Sophia ist hin und weg bei diesem Anblick und der Geschichte dazu. Schlagartig verebben die restlichen Schluchzer. Sie würde am liebsten jetzt hierbleiben.

Es gibt auch einen Bach, der dort hindurch fließt, der Wai-o-tapu-Bach. In der Sprache der Maori heißt das „Heiliges Wasser“. Auf seinem Weg nimmt er die natürlichen Chemikalien auf, wodurch es für Fische unmöglich ist, dort drinnen zu leben.

Das war ein kleiner Ausschnitt von dem, was wir dort gesehen haben. Noch nie habe ich ein derart beeindruckendes Naturwunder gesehen. Ich fand es großartig, absolut faszinierend und ich verleihe wieder einmal das Prädikat: besonders empfehlenswert, trotz großen touristischen Andrang. Wir sind nachmittags bis zum Schluß dort gewesen und waren am Ende fast ganz allein unterwegs.

Wir fahren weiter und kommen nach einem erlebnisreichen Tag um 18.30 Uhr in Rotorua auf dem Top 10 Campingplatz an. Zu unserem Erstaunen sind Waschmaschinen und Trockner frei. Wahrscheinlich, weil die meisten Menschen von Auckland in Richtung Süden fahren und nach 3 Tagen noch keine Wäsche schmutzig ist. Also nutzen wir die Gelegenheit zum Großwaschtag.