Wir fahren weiter die Ostküste entlang und kommen nachmittags in Kaikoura an. Das war mein Wunsch, da man hier die Gelegenheit hat Wale zu sehen. Gleich nach der Ankunft buchen wir eine Whalewatching-Tour mit dem Boot für den nächsten Mittag. Meine Mutter und Thomas wollen in der Zeit auf Wanderung entlang der Steilküste gehen. Als wir mit Sophia auf dem Spielplatz sind, sehen wir direkt am Strand einen Schwarm Delfine. Sie spielen und springen aus dem Wasser. Das bleibt nicht lange geheim und alle Leute rennen begeistert zum Meer. Es ist schön, die Tiere in Freiheit und ganz aus der Nähe zu betrachten.
Unser Whale-Watching-Abenteuer beginnt. Mit einem Bus werden wir abgeholt, zum Boot in die South Bay gefahren und dürfen als Erste an Bord, weil wir ein Kind dabei haben. Das Meer ist unruhig und das Boot schaukelt stark hin und her. Man hat Mühe zu laufen, ohne irgendwo anzustoßen. Zwei Asiaten hängen bereits seekrank über der Reling. Uns wurde erzählt, dass bei ihnen im Ohr beim Gleichgewichtsorgan etwas fehlt, und deswegen werden sie ganz schnell seekrank. Manche schlafen nach kurzer Zeit ein und sehen Wale und Delfine nur in ihren Träumen. Doch standhaft probieren sie ihre Seetüchtigkeit immer wieder auf’s Neue aus.
Es sind drei Bootsleute an Bord. Der Erste erzählt was über Wale, der Zweite hält Ausschau nach den Kolossen und der Dritte steuert. Der Bootsführer hält immer wieder ein Lautsprecher ähnliches Gerät ins Wasser und kann anhand der Töne über Kopfhörer die Wale orten. Wir haben Glück und sehen insgesamt drei Buckelwale. Sie sind riesig. Wir können sie nicht in ihrem ganzen Ausmaß sehen, da die Hälfte ihres Körpers unter Wasser ist. Das Boot muss 50 Meter Sicherheitsabstand einhalten und darf sich nur von der Seite einem Wal nähern. Es ist ausgesprochen beeindruckend, wenn die mächtige Schwanzflosse beim Abtauchen der Tiere aus dem Wasser ragt. 3 Wale, ein Albatros, Robben und Delfine waren die Ausbeute dieser Fahrt. Ich habe mich sehr über diese Tour gefreut. Auch wenn sie nicht ganz günstig ist, kann ich sie sehr empfehlen. Wie oft hat man im Leben die Möglichkeit, Walen so nahe zu kommen.
(127,00 $/Person = 80 € unter Berücksichtigung von 10% Campingrabatt, 60 $ = 37,50 €/Kind).
Alternativprogramm Steilküstenweg von Elvira:
Thomas und ich nehmen den Peninsula Walkway über die gesamte Halbinsel in Angriff. Wir laufen durch den Memorial Park mit seinen Walrippendurchgang, weiter entlang der Limestones und Blätterteig-Rocks zur Warft, wo wir das Aquarium besichtigen. Es bezieht seinen besonderem Charme aus den vielen Zeichnungen und Beiträgen von Schulkindern, welche die Ausstellung bereichern. Sogar ein Streichelbecken gibt es. (8 $ = 5 €/Person)
Über zahlreiche Stege und Brücken erreichen wir den „Must-do-Snackstand Mike Mussels“. Leider ist es noch früh und wir haben keinen Hunger, also lassen wir ihn links liegen. Ein Fehler, wie sich später herausstellen soll.
Es geht steil bergauf. Unter uns liegen zahlreiche Robben auf Steinen und sonnen sich dort. Der Pfad schlängelt sich bis zum Whalewatch-Ausblick, wo es eine Treppe zum Strand gibt, doch wir bleiben besser oben, da wir ein wenig groggy sind.
Noch ein Stück durch hohes Gras, dann beginnt der steile Abstieg, der meinen fürchterlich schmerzenden Füßen den Rest gibt. Auf der Karte sah die Strecke viel kürzer aus als sie wirklich ist. Unser Wasservorrat ist längst aufgebraucht, als wir in der South Bay ankommen. Wir lechzen nach einem kühlen Drink. Fehlanzeige. Außer Fischer-, Sport- und Walguckerboote gibt es hier nichts.
Also weiter: Endlos ziehen sich Strand- und Uferstraße dahin, es folgt die Galopp-Rennbahn und dann geht’s am Straßenrand des Highway 1 entlang. Trostlos. Autos rasen vorbei. Der Weg nimmt kein Ende. Wo gibt es was zu trinken? Ich trotte in meinem Nichts-Denken-Schritt dahin, setze einen Fuß vor den anderen. Hoffentlich sind wir bald da. Mit letzter Kraft steuern wir den erstbesten Pub im Dorf an. Gierig fallen wir über das eiskalte Golden Lager her, von dem ich natürlich prompt leicht bedudelt werde, ausgepowert wie ich bin. Unsere Wanderung mit kleinen Pausen hier und dort hat 6 Stunden gedauert.
Abends köcheln wir Würstchengulasch und fallen danach ganz schnell ins Bett. 2 Wochen auf Tour in Neuseeland mit den unzähligen Eindrücken haben unsere Energie erschöpft. Oh je. Und am nächsten Morgen heißt es ganz früh aufstehen, da die beiden Männer zum Hochseefischen wollen.