Hanoi

Stefan und ich haben mal wieder miserabel im Sleeper Bus geschlafen, Sophia dafür umso besser. Wir erreichen um 4 Uhr morgens statt um 6 Uhr Hanoi und werden unsanft geweckt. Die Stimmung der Fahrgäste ist ziemlich auf den Tiefpunkt, und einer erdreistet sich den Busfahrer zu fragen, ob er weiterschlafen könne, da die Ankunft viel zu früh ist, was der überhaupt nicht witzig findet. Noch im Halbschlaf sehen wir wie unser Gepäck ausgeladen und unsanft auf den Bürgersteig gelegt wird. Also steigen wir schnell aus. Sophia ist schlaftrunken, doch nach einer Minute sabbelt sie bereits putzmunter vor sich hin und stellt eine Frage nach der anderen.

Da wir alle wach sind, laufen wir zu Fuß zu unserem Hotel. Morgens um 4 Uhr ist es absolut ruhig und menschenleer in Hanoi. Wir laufen vorsichtshalber auf der Straße, um nicht wieder in ein Loch hineinzutreten und die Füße zu verletzen. Beim Hotel angekommen ist alles mit Rolltoren verrammelt. Eine Klingel finden wir nirgends, also klopfen wir einfach gegen das Tor. Kurz darauf öffnet uns ein völlig verschlafener junger Mann. Wir entschuldigen uns natürlich für unser frühes Erscheinen und sind froh, dass wir ein Ersatzzimmer erhalten, zwar mit ungemachten Betten und nicht geputzt, doch es ist uns völlig egal. Hauptsache wir können noch eine Runde schlafen. Um 11.00 Uhr erwachen wir und können unser eigentliches Zimmer beziehen.

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Parkplatz für Motorroller ist der Gehweg, Gehweg für Fußgänger ist die Straße

Wir wollen in die Altstadt. Durch den Hoteleingang treten wir auf die Straße und uns trifft fast der Schlag. Nachts wie ausgestorben und jetzt laut und chaotisch. Überall wimmelt es von Motorrollern. Die Gehwege dienen als Parkplätze, die Fußgänger laufen mit der größten Selbstverständlichkeit auf der Straße. Wir schauen gebannt auf dieses Chaos, fassen dann Mut und gehen ebenfalls auf der Straße, so als hätten wir nie was anderes getan.

Es gibt nichts, was auf einem Motorroller nicht transportiert werden kann
Es gibt nichts, was auf einem Motorroller nicht transportiert werden kann

Die Altstadt von Hanoi ist in verschiedene Viertel unterteilt und jeder dieser Bereiche hat seinen eigenen Schwerpunkt. Wenn du etwas brauchst, kannst du es ganz einfach finden. So befinden sich z.B. alle Uhrenläden in einer Straße, dann gibt es eine Straße für Klamotten, Spielzeug, Bücher, . . . Das finde ich echt toll und außerordentlich praktisch, weil man nicht durch die ganze Stadt rennen muss. Wir haben in der Straße für Baustoffe gewohnt.

Überwältigendes Angebot an frischen Früchten
Überwältigendes Angebot an frischen Früchten

Wir sind bis zum Ufer des Hoan Kiem-See gelaufen. Von dort sieht man den auf einer kleinen Insel stehenden Tempel Den Ngoc Son (Jadeberg-Tempel). Es dauerte nicht lange und zwei Jugendliche sprechen uns an. Sie wollen gerne mit uns Englisch reden, um es besser zu lernen. Da sind sie ja genau an die Richtigen gekommen, denn weder Stefan noch ich können es gut. Da sie nicht locker lassen, unterhalten wir uns mit ihnen. Zum Abschied möchten sie ein Foto mit uns zusammen für die Schule. Es war echt ganz nett. Und dann muss sich unsere Hilfsbereitschaft herumgesprochen haben, denn nach 5 Minuten kommen die Nächsten auf uns zu. Gleiche Prozedur wie vorher: Englisch reden, Foto für die Schule. Ich will etwas im Reiseführer lesen. Denkste, da biegen wieder welche um die Ecke. Also auf ein Neues. Langsam nervt es. Bevor wir es gleich mit der ganzen Klasse zu tun haben, verziehen wir uns in ein Café. Wir finden das supertolle „The Note“, wo der Kaffee lecker und die Wände mit bunten Zetteln verziert sind, auf denen die Besucher Lob oder Mitteilungen schreiben.

Mobiler Verkaufsstand
Mobiler Verkaufsstand

Die nächsten 2 Tage schlendern wir durch Hanoi. Man kann hier natürlich sehr viel unternehmen, es mangelt nicht an Angeboten. Auf unserer Reise haben wir jedoch viel erlebt und haben im Moment keine Lust auf noch mehr Tempel, Attraktionen oder Sightseeing. So komisch das jetzt klingen mag, doch wir sind gerade an einem Punkt, wo wir uns vom Reisen mal erholen und unsere vielen Eindrücke verarbeiten müssen. Alle 4 Wochen ein neues Land ist anstrengend, erfordert ein neues Einstellen auf Kultur und Menschen. Da musst man sich jedes Mal wieder aufs Neue sortieren.

Wir haben zum Glück noch Tickets für das Wasserpuppentheater ergattert. 2 Erwachsene zahlen 200.000 Dong (8,15 €). Nachdem sich Sophia 2 Tage darauf gefreut hat, ist es heute Abend soweit. Es ist witzig, wie die Figuren über das Wasser flitzen und obwohl wir die Sprache zur Handlung nicht verstehen, ist das Zuschauen interessant und total unterhaltsam. Sophia ist hingerissen und völlig begeistert vom Spiel. Wenn du in Hanoi bist, ist das Wasserpuppentheater auf jeden Fall ein „Muss“. Unbedingt hingehen.

Zum Flughafen fahren wir mit dem Shuttlebus, der für uns alle 120.000 Dong ( 4,90 € ) kostet.
Es klappt alles wunderbar und wir kommen rechtzeitig an. Stefan und ich erhalten die Ausreisestempel, bei Sophias Pässen kommt die Dame am Schalter ins Schleudern. Sie stutzt, schaut nochmal, bespricht sich mit Kollegen und dann haut sie den Stempel in Sophias Kinderpass hinein. Der wird jetzt sofort ganz weit weg gesteckt. Für die restliche Zeit kommt nur noch der Reisepass zum Einsatz.

Vorbei die Zeit in Vietnam. Bali – wir kommen.

Hier haben wir gewohnt:

Indochina Queen II Hotel, 3 Nächte incl. Frühstück für 46,00 €
Unser Zimmer ist sehr schön und sauber. Im Bad läuft wie so oft mal wieder das Wasser im ganzen Raum herum, da die Dusche einfach nur so hineingestellt wurde und eine Abdichtung zwischen Fliesen und Glaswänden bzw. Duschwanne fehlt.

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