Fidschi – eine Woche im Paradies

Wir starten von Auckland in Richtung der Fidschi-Inseln. Eine Woche Südseetraum liegt vor uns, auf den wir uns sehr freuen. Ganz flott verabschieden wir uns am Flugplatz von meiner Mutter und Thomas, damit sich der Trennungsschmerz bei Sophia in Grenzen hält.

Angekommen in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu werden wir mit Musik begrüßt und Jeder sagt „Bula“ zu uns. Das heißt „Hallo“ und ist das am meisten gesagte Wort auf Fidschi. Immer und überall hören wir es.

Bula Fidschi, wir sind im Südsee Paradies angekommen
„Bula Fidschi“, wir sind im Südsee Paradies angekommen

Draußen angekommen, ist es sehr heiß, und wir müssen erst einmal schauen, wie wir hier wegkommen. Ich hatte zwar bei der Buchung einen Shuttleservice angegeben, doch das hat wohl nicht funktioniert. Die Taxifahrer lehnen eine Beförderung ab mit dem Hinweis, dass wir ganz bestimmt vom Hotel abgeholt werden. Wir sollen uns einfach beim Ausgang hinstellen. Jetzt stehen wir hier und warten und warten. Ist ja schön, wenn das Hotel einen Shuttle hat, aber wenn er nicht kommt, bringt es nichts.

Südseestrand
Südseestrand

Irgendwann reicht’s. Stefan spricht nochmals einen Taxifahrer an. Und dann läuft es. Wir versuchen gleich mal zu handeln, weil wir das so gewohnt sind und werden dann für 15 $ (6,45 €) zum Wailoaloa Beach Resort in Nadi gefahren. Sophia gefällt es hier, weil sie ein Mädchen kennenlernt und mit ihr spielen kann. Leider liegt das Resort nah am Flughafen und bei jeder Landung befürchten wir, dass die Flieger an das Hausdach stoßen.

Am nächsten Tag fahren wir mit einem indischen Taxi für 80 $ (34,20 €) in die Provinz Sigatoka. Das Witzige ist, dass die indischen Leute über die Fidschianer sagen, dass sie schlecht seien und andersherum ist es genauso. Der Unterschied besteht darin, dass man mit den Indern handeln kann, mit den Fidschianern nicht.

So schmücken die Fidschianer ihre Häuser, wenn ein Fest gefeiert wird
So schmücken die Fidschianer ihre Häuser, wenn ein Fest gefeiert wird

Mit lautem Trommelschlag werden wir in unserem neuen Resort begrüßt und in unseren Bungalow mit Blick aufs Meer geführt. Es ist herrlich und irgendwie fällt man sofort in den Entspannungsmodus. Die Anlage ist sehr gepflegt und es sind nur sehr wenig Gäste da, weil Nebensaison ist. Abends bleiben wir zum Essen im Resort, da sich im Umkreis nichts anderes befindet.

Meine Mutter hat Sophias Puppe mit nach Neuseeland gebracht. Sie ist nun immer dabei und wird am Tisch von der supernetten Bedienung mit Namen „Kini“ in ihren eigenen Hochstuhl gesetzt. Sophia ist begeistert über soviel Aufmerksamkeit. Kini fragt nach dem Namen der Puppe und als ihr Sophia sagt, sie heißt „Pitzi“ erfahren wir, dass Kinis bester Freund ebenso heißt. Wir reißen erstaunt unsere Augen auf. Stefan fragt nochmals nach: „Really?“ Wir fallen völlig vom Glauben ab, denn bisher war „Pitzi“ ein reiner Phantasiename, den sich Sophia im Alter von 3 Jahren für ihre Puppe ausgedacht hatte. Sophia fragt uns mehrfach in den nächsten Tagen, ob es diesen Namen wirklich gibt. Wir sind schnell bekannt im ganzen Resort, vor allem Sophia mit Pitzi, egal ob es sich um den Gärtner oder den Koch handelt.

Pitzi bekommt extra Betreuung und ein eigenes Eis
Pitzi bekommt extra Betreuung und ein eigenes Eis

Überhaupt sind alle Menschen hier einfach super freundlich und ausgesprochen fröhlich. So nette Leute haben wir noch nie getroffen. Sie wirken alle absolut tiefenentspannt. Das Wort Stress scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Wenn du Flip Flops langsam über den Boden schleifen hörst, weißt du sofort, es ist ein Inselbewohner im Anmarsch. Das liegt bestimmt an der „Fiji Time“. Sie lachen noch und machen Späße, wenn sie in der größten Mittagshitze einen riesigen Dreckberg wegschaufeln. In Deutschland fängt spätestens da in der Regel das große Jammern und Klagen an.

Baden, während es wie aus Kübeln schüttet ist herrlich
Baden, während es wie aus Kübeln schüttet ist herrlich

Stefan und ich holen uns gleich am ersten Tag einen ordentlichen Sonnenbrand, trotz 50+ Schutzcreme. Ein kurzer Aufenthalt im Meer hat ausgereicht, uns die Haut zu versengen. Im Gegensatz dazu schüttet es plötzlich ohne Vorwarnung wie aus Eimern. Es ist halt Regenzeit. Das macht uns aber nicht viel aus. Einen Abend hatten wir Sturm. Dann fegt der Wind erbarmungslos vom Meer auf’s Land. Der pure Wahnsinn.

"Fiji Time", das Leben geht langsamer. Relaxen, entspannen, Nichtstun
„Fiji Time“, das Leben geht langsamer. Relaxen, Entspannen, Nichtstun

Wir sind sehr viel am Meer. Das Wasser ist warm, und wir gehen auch mal schnorcheln, obwohl Viti Levu kein Hotspot dafür ist. Besser geht es auf den kleinen Nachbarinseln, doch bei unserem Kurzaufenthalt hätte sich das nicht gelohnt why not find out more. Als Sophia eine tolle große Muschel am Strand findet, läuft sie stolz wie eine Königin damit herum und zeigt sie jeden. Gerne hätten wir noch das Krabbenrennen gesehen, doch leider hat es in dieser Woche nirgends stattgefunden.

Markttreiben in Sigatoka
Markttreiben in Sigatoka

Nachdem uns ein Hotelangestellter geholfen hat, den Bus an der Straße anzuhalten, fahren wir in die nächstgrößere Stadt Sigatoka. Wegen der lauten Musik haben wir das Gefühl, in einem Partybus zu sitzen. Als erstes gehen wir zur Markthalle. Dort lernen wir das Nationalgetränk Kava kennen, das aus der Pfefferwurzel hergestellt wird. Sie wird zerdrückt und mit Wasser ausgequetscht. Wir haben natürlich probiert. Es schmeckt wie würziges Dreckwasser, sieht auch genauso aus und betäubt die Zunge. Stefan fühlt sich danach ein bisschen komisch. Wir gehen noch Lebensmittel einkaufen, denn sich ausschließlich im Resort zu versorgen, strapaziert den Geldbeutel übermäßig. Mit dem Bus geht es zurück, wobei wir rechtzeitig an einer Schnur mit Klingel ziehen müssen, um dem Fahrer zu signalisieren, dass wir aussteigen wollen. Alles läuft prima.

Stefan traut sich und probiert Kava. Danach ist ihm ein bisschen komisch
Stefan traut sich und probiert Kava. Danach ist ihm ein bisschen komisch

Die Woche auf Viti Levu ist schnell herum. Kini erzählt uns, dass morgen ein großer Zyklon erwartet wird. Sie ist froh, dass wir heute abreisen und in Sicherheit sind. 12 Meter hohe Wellen peitschen dann auf den Strand. Alle Gäste des Resorts werden mit dem Auto evakuiert, da es an der Küste zu gefährlich ist, anschließend wird weggeräumt und so gut wie möglich gesichert. Dann heißt es abwarten. Kini meint, dass sie seit einem Monat wissen, das etwas auf die Fidschis zukommt, da die ganzen Vögel bereits ins Landesinnere geflogen sind. Wir fanden das sehr interessant von einer Einheimischen zu hören. Und mit was für einer Ruhe sie das erzählt. Keiner ist wegen des drohenden Zyklons unruhig oder aufgeregt. Diese Stürme gehören zu ihrem Inselleben im Pazifik dazu. Ein Fidschianer hat zu mir gesagt: „Man muss immer lachen und fröhlich sein, auch wenn es manchmal schwer ist, denn dann bleibt man gesund und lebt länger.“

Alle Mitarbeiter des Resorts singen für uns ein Abschiedslied
Alle Mitarbeiter des Resorts singen für uns ein Abschiedslied

Zum Abschluss werden noch die ganzen Mitarbeiter, egal ob Gärtner, Koch, Rezeptionistin oder Bedienung zum Abschlusslied zusammen gerufen. Das ist hier Tradition. Ich fand es total berührend und wunderschön.

Mit dem Taxi geht es zurück nach Nadi zum Flughafen. Auf der Fahrt fragen wir den Fahrer, wohin er geht, wenn der Zyklon kommt? Seine Antwort: „Ich verlasse mein Haus nie“. Ich denke, dass ist das einzig Wertvolle, was sie haben. Es kann sonst was kommen, die meisten Fidschianer verlassen ihr Zuhause nicht.

Das Leben auf den Fidschi-Inseln ist sehr teuer, da viele Waren aus anderen Ländern importiert werden müssen. Schaut man abseits der Hauptverkehrsstraßen bemerkt man, dass es ein sehr armes Land ist. In den Resorts bekommt man es nur nicht mit. Ich kann nur Jedem empfehlen, falls er mal in Neuseeland oder Australien ist, eine Woche vom Urlaub abzuzwacken und auf die Fidschis zu fliegen. Es ist unbeschreiblich toll gewesen und wir werden den Aufenthalt lange in schöner Erinnerung behalten.

Zwischen Himmel und Erde
Zwischen Himmel und Erde

Hier haben wir gewohnt:

Eine Nacht im Wailoaloa Beach Resort für 21,00 € mit Frühstück
Die Leute sind nett und hilfsbereit. Das Zimmer war ok, und es gibt ein Swimmingpool. Wegen der Nähe zum Flughafen ist es zeitweise sehr laut.

6 Nächte im Tambua Sands Beach Resort für 401,30 € incl. Frühstück
Unser Südseetraum mit Swimmingpool. Es war hervorragend und hat uns äußerst gut gefallen. Die Anlage ist sehr gepflegt und die Bungalows hübsch. Es gibt täglichen Zimmerservice und alles wird mit frischen Hibiskusblüten geschmückt. Das Essen war lecker. Die Mitarbeiter sind so lieb und super nett zu uns gewesen, dass wir uns pudelwohl gefühlt haben.

Allgegenwärtige Hibiskusblüten
Allgegenwärtige Hibiskusblüten

Nachtrag:

Am Samstag, 20. Februar 2016 traf der Zyklon „Winston“ mit ungeheurer Wucht auf die Fidschis. Mit einer Geschwindigkeit von über 300 km/h verwüstete er unter anderem die Hauptinsel Viti Levu, zerstörte Häuser und überflutete große Gebiete. Die Menschen saßen tagelang in Notunterkünften ohne Strom, Zugang zu frischem Wasser und Kommunikation mit der Außenwelt. 43 Tote sind angeblich zu beklagen. „Winston“ war der erste Wirbelsturm, der die Kategorie 5 der australischen Intensitätsskala erreicht hat mit katastrophalen Schäden.
Wir hoffen jetzt sehr, dass den ganzen lieben Leuten nichts passiert ist, und sie alle gesund und wohl auf sind.

Bula, ihr Lieben, wir denken an Euch
Bula, ihr Lieben, wir denken an Euch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*