Ganz früh, gefühlt mitten in der Nacht, fahren wir in die South Bay von Kaikoura, wo das Schiff zum Hochseeangeln startet. Wir 3 Frauen bleiben einfach in unseren Betten liegen. Erstens ist es erst 6.00 Uhr, zweitens sind wir sooo müde und drittens regnet es mal wieder. Wir verpassen also nichts.
Um 8.30 Uhr ist auch für uns die Nacht zu Ende, Sophia muss mal Pipi. Ich möchte dann mal an dieser Stelle die öffentlichen Toiletten in Neuseeland loben. Es gibt sie überall, die Benutzung ist kostenlos und sie sind sehr sauber und ordentlich.
Um 10.00 Uhr kommen die Männer in bester Laune zurück. Es hat ihnen gut gefallen, sie haben Delfine gesehen und waren sehr erfolgreich: Sie bringen Crayfish (Hummer) und jede Menge Barsch mit. Das gibt heute Abend ein Festmenü.
Nach dem Frühstück fahren wir zurück in den Ort zum Einkaufen. Dort entdecken wir in der Westend-Street einen supertollen Käseladen mit spezieller Probierstube. Mmmh, ist das gut – unsere Begeisterung und Kauflust ist grenzenlos. Noch ein Glas Manuka Honig und dann zurück zu Thomas, der den Camper bewacht, der nicht ganz optimal geparkt ist.
So mit Leckereien ausgestattet steht der Abfahrt nichts mehr im Weg. Unterwegs werden die beiden Männer müde und halten im Nirgendwo an der Straße für ein Schläfchen. Wir Frauen laufen durch ein fast trockenes Flussbett zum Meer. Boah, schwarzer Sand und schwarze Steine bedecken gelben getrockneten Schlamm, der aufgebrochen ist und bizarre Muster und Strukturen zeichnet. Sophia macht mit uns Wellenhüpfer, d. h. wer bleibt am längsten stehen, wenn eine Welle an den Strand rollt und plötzlich sind sie da: Delfine. Welch ein wunderbarer Moment.
Die Weiterfahrt geht durch Marlborough mit seinen grün bewaldeten Hügeln, Weiden und Weinreben. Die Straße windet sich in zahlreichen Kurven Havelock entgegen, einem kleinen Ort am Pelorus Sound. Um 16.00 Uhr kommen wir an. Nach dem Kochen von Barsch und Langusten geht es schnell ins Bett.
Spätes Aufstehen, spätes Frühstück und dann ein Gang durch den Ort. Stefan und ich laufen den Waterfalltrack. Es ist ein schöner Weg, der durch dichtes saftiges Grün und Farne führt. Von dort haben wir eine schöne Aussicht auf den Fjord. Die anderen Drei schauen sich die Kirche und das liebevoll gestaltete Museum an sowie die Vogel- und Fischausstellung der i-site, wo sie eine Tour für uns alle mit dem Postschiff buchen. Später treffen wir uns wieder im „Slip-Inn“ am Hafen. Auf’s Wasser schauen, Eis essen, ein Nachmittagsschläfchen, Spielplatz – geruhsam verbummeln wir den restlichen Tag. Auszeit.
Um 9.00 Uhr checken wir ein beim Pelorus Postboat, Start ist um 9.30 Uhr pünktlich. Vorn im Schiff liegen die ganzen Postsäcke für die verschiedenen Anleger der Dienstag Tour plus Gefriergut und sonstiger Waren, die wohl von den Anwohnern bestellt worden sind. Der Himmel zeigt sich mal wieder von seiner grauen Seite mit Wind und Sprühregen, doch das sind wir inzwischen gewohnt. Der Pelorus ist der größte Meeresarm im Marlborough Sound.
Der Kapitän erläutert uns die Geschichte des Bootes und welche Wirtschaftszweige es hier gibt. Leider verstehen wir mal wieder nicht viel vom neuseeländischen Englisch. Hin und wieder legen wir an, dann wird die Post verteilt an die wenigen Leute, die fernab der Zivilisation inmitten der Natur hier leben und ihren Geschäften nachgehen. Es gibt keine Straßen, alles wird per Boot erledigt. Die Kinder erhalten übers Internet Unterricht. Ich finde, es ist ein ganz schön einsames Leben.
Wir fahren durch riesige Aquakulturen, wo die Grünlippmuscheln gezüchtet werden, welches der größte Wirtschaftszweig in dieser Region ist. Täglich werden 8 Tonnen geerntet. Neben dem Verzehr dient sie auch medizinischen Zwecken. In ihr verbergen sich Antioxidantien und Fettsäuren, welche gegen eine Vielzahl von Krankheiten helfen sollen. Die Maori wenden sie seit Generationen als Heilmittel bei Luft- und Gelenkbeschwerden an. Die Babymuscheln werden aus dem Norden vom Cap Reinga geliefert und im Pelorus Sound an Baumwollschnüre gesetzt. Später werden sie vereinzelt, um zu einer großen schönen Muschel heranzuwachsen.
Das 2. wichtige Standbein ist die Holzwirtschaft. Man sieht es an den Hängen. Neben dem ursprünglichen hellen Laubwald wachsen angepflanzte dunkle Tannenwälder. Einige Hügel sind kahl, andere wurden bereits wieder aufgeforstet. Per Boot erreichen die Stämme Havelock und werden dort umgeladen auf LKWs für den Export.
An der Jacobsbay steigen wir aus und können uns kurz die Füße vertreten. Das war der einzige Stopp. Schade. Nach der Beschreibung hatte ich mir mehr Kontakt mit den Menschen vorgestellt, also, dass man sich dort mal umsehen darf, wo und wie sie leben. Doch man ist nur auf dem Boot, schaut zu beim Anlegen, kurzer Wechsel der Postsäcke, gefüllte gegen leere, 5 Sätze mit den Anwohnern und weiter geht es. Die Fahrt zieht sich und wir finden es nicht sehr spannend. Unsere mitgebrachten Vorräte sind aufgegessen, damit können wir uns auch nicht mehr die Zeit vertreiben. Sophia langweilt sich ebenfalls, obwohl sie mit einem Mädchen spielt. Nachmittags reißt der Himmel auf und die Sonne taucht alles in ein grünes Licht. So können wir an Deck gehen, das bringt eine andere Sichtweise in diesen sehr gemächlichen Tag.
Nach 7 Stunden sind wir froh, als wir den Hafen erreichen. Obwohl diese Tour sehr angepriesen wird, fand ich sie nicht besonders.
Später gehen wir in den „Musselpot“ zum Essen. Dort können wir uns von der Qualität und Frische der Grünlippmuschel überzeugen. Absolut lecker sind die gratinierten Muschelvariationen.
von Elvira
Ich wache um 6.30 Uhr auf. Alle schlafen noch und so beschließe ich, einen Morgenspaziergang entlang des Motuweka Pathway zu machen. Er wurde mir von Stefan als sehr schön empfohlen. Doch zuerst muss ich noch durch den Industriehafen. Dort geht es bereits sehr geschäftig zu in den muschel- und holzverarbeitenden Betrieben. Danach umfängt mich Stille. Der Morgendunst schwebt über den Meeresarm. Es ist Ebbe und ich beobachte die Vögel, die allerlei Getier aufpicken. Ich lasse mir viel Zeit, genieße die frühen Stunden.
Bei meiner Rückkehr wartet das Frühstück und nach der Aufstockung unserer Lebensmittel im örtlichen Markt geht es weiter zum Abel Tasman Nationalpark.
Hallo Ihr drei, jetzt habe ich mir endlich Eure Seite angeschaut, sehr fein, die letzten Laender gingen ein bisschen unter…? Wie ist es Euch nach der Rueckkehr ergangen. Vom Alltag ueberrollt? Wir naehern uns nun auch dem Ende und verlassen in zwei Tagen Suedamerika. Oh das wird schwer werden…
Wie ist es fuer Sophia? Lolo hat ueberigens gerade wieder Herpes, Du hattest doch so eine Wundersalbe aus Asien, wonach soll ich suchen?
Ich hoffe Ihr seid gut drauf, seid ganz herzlich gegruesst von Silke, Ulf, Lolo & Alwin