Nusa Lembongan ist wirklich eine Trauminsel und es gelten zwei besondere Regeln:
- Helme beim Rollerfahren sind totaler Unsinn, denn hier gibt es keine Polizei
- Kinder (schätzungsweise 10 Jahre) dürfen Roller fahren, denn sie müssen ja irgendwie von A nach B kommen
Wahrscheinlich ist das sicherer als bei uns, wenn 10jährige mit dem Fahrrad unterwegs sind. Hier wird sehr viel Rücksicht aufeinander genommen.
Zum Essen gehen wir in die Warungs, welche in den Seitenstraßen abseits des Strandes liegen. Am besten und günstigsten ist es dort, wo auch die Einheimischen essen. Wenn wir die Hygiene mal außen vor lassen, war das leckerste Essen in der Lembongan Stadt. Ein Warung, total dreckig, besetzt mit hunderten von Fliegen, servierte köstliche Gerichte. Es gab auch eine kraftvolle Suppe. Wir konnten uns persönlich davon überzeugen, denn das halbe Huhn lag noch in der Brühe. Hier brauchst du keine Angst vor seltsamen undefinierbaren Zusatzstoffen haben. Hier ist alles echt. Außer dem sehr guten Essen gibt es in der Stadt noch einen Strand, doch wegen der hohen Wellen können wir nicht baden.
Sophia besteht auf eine zweite Paddeltour durch die Mangroven. Bei Ebbe kann man in flachen Wasser hervorragend total große bunte Seesterne sehen, Krabben, Seegurken und andere Meeresbewohner. Der Mann vom letzten Mal sitzt wieder da, aber noch bevor er sein Eintrittsgeld-Seemannsgarn spinnen kann, winken wir fröhlich, rufen ihm ein „Hello, nice to see you“, entgegen und paddeln ohne Stopp weiter. Er winkt lachend zurück und wartet geduldig auf die nächsten Touristen. Mit Sicherheit wird einer Eintritt zahlen oder seine Dienste in Anspruch nehmen. Wir haben unsere Freude an ihm.
Die nächste Herausforderung ist, woher Geld bekommen ohne zu stehlen. Es gibt nur einen Automaten auf der Insel in Jungut Batu und der ist defekt und bleibt es auch bis zu unserer Abfahrt. Doch es gibt eine Wechselstube. Beim ersten Tausch berechnen sie uns 6% Gebühren, beim Zweiten wollen sie 8%. Diese Flausen reden wir der Dame schnell wieder aus. Kurzes Palaver und am Ende bleibt es beim niedrigen Gebührensatz.
Nachdem wir um die Insel gerollert sind besuchen wir die kleine Nachbarinsel Nusa Ceningan, die über eine einspurig zu befahrene Brücke zu erreichen ist. Später findet der Umzug in den anderen Bungalow statt. Der ist neu, hat Klimaanlage und sieht innen toll aus. Alles ist in weiß gehalten, dadurch wirkt er hell und freundlich. Und weil Sophia gerne in der Hängematte schaukelt, hängt der Besitzer gleich eine neue auf, neben den zwei riesigen stylischen Sitzsäcken. Sophia ist begeistert und legt sich gleich hinein.
Silvester wird in Indonesien drei Mal gefeiert. Je nach ethnischer Zugehörigkeit der Einwohner finden die Neujahrsfeierlichkeiten zwischen Januar und März statt, mal laut und mal sehr sehr leise. Der Besitzer der Bungalow Anlage feiert mit seiner Familie und Freunden und lädt uns dazu ein. Das Essen vom Büffet ist umsonst, die Getränke müssen wir zahlen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Balinesen feiern dürfen. Am Silvesternachmittag wird fleißig gewerkelt, die Fische ausgenommen und gekocht diovan 160 mg. Die Feier beginnt verspätet, da mal wieder Stromausfall ist. Das passiert fast jeden 2. Tag, wir sind schon daran gewöhnt. Sophia schaufelt sich hingebungsvoll Essen auf ihren Teller. Büffet mag sie besonders, denn dann kann sie sich was aussuchen. Es gibt Rippchen, Thunfisch, Schweinespieße, Gemüse mit Kokosraspeln und Reis. Alles schmeckt superlecker und wir schlemmen voller Wonne. Die Leute sind nett und wir fühlen uns sehr wohl. Um 21.00 Uhr sind jedoch alle Leute verschwunden, die Party ist zu Ende.
Und nun? Das haben wir uns etwas anders vorgestellt. Wir gehen zur Hauptstraße, wo einige junge Leute ihre eigene Party feiern, kaufen erneut Knaller und Wunderkerzen, da unsere nichts taugten und tuckern zum Strand. Sophia ist müde und quengelig, deshalb lenken wir sie mit vorgezogenem Feuerwerk ab. Kurz vor unserem Bungalow erklingt aus einer Bar Livemusik. Ich frage Sophia, ob wir hineingehen und noch ein bisschen tanzen wollen. Sofort ist sie hellwach. Tanzen ist ein Zauberwort, welches Müdigkeit und schlechte Laune sofort vertreibt. Wir lernen zwei Engländer und eine Österreicherin kennen. Sie alle tanzen mit Sophia. Irgendwann später geht einer der Engländer zum Gitarristen auf die Bühne. Er singt wirklich sehr gut und ein Lied ist nur für Sophia, deren Augen strahlen und funkeln. Der Abend ist gerettet und schon ist es 0 Uhr. Alle Leute sitzen am Strand und schauen sich das Feuerwerk auf der Insel und drüben auf Bali an. Mit einer völlig fix und fertigen Sophia gehen wir zum Bungalow und schnell ins Bett. Es war ein sehr schöner Silvesterabend.
Unsere Zeit auf Nusa Lembongan verging wie im Flug. Die Insel ist einfach supertoll, ein Postkartenidyll. Wir haben das Strandleben und die Ruhe sehr genossen. Ich lege jedem ans Herz, hierher einen Abstecher zu machen, wenn er mal auf Bali ist.
Wir kaufen noch ein Boot/Taxi-Ticket bei unserem Bungalowbesitzer für 900.000 Rp (61,00€) und werden weiter nach Amed fahren.
Wir haben wir gewohnt:
Suka Beach Bungalow, 7 Nächte für 163,80 € incl. Frühstück
Die Anlage liegt direkt am Strand und der Besitzer ist sehr herzlich und hilfsbereit. Im Standard Bungalow hatten wir nur eine Kaltwasser Dusche, im zweiten dann Warmwasser. Leider gibt es nur Salzwasser, doch die Schönheit der Insel lässt mich darüber hinwegsehen, dass Haut und Haare etwas leiden. Prädikat: Absolut empfehlenswert.