Um 20.30 Uhr holt uns ein Tuk Tuk vom Hotel in Luang Prabang ab und fährt uns zum Busbahnhof. Gegen Vorlage unseres Buchungszettels erhalten wir ein Busticket für den Sleepbus nach Vientiane. Es ist das erste Mal, dass wir dieses Transportmittel nutzen.
Wir lernen, dass wir vor dem Einsteigen die Schuhe ausziehen und in die uns zur Verfügung gestellten Plastiktüten packen müssen. Einen Sleepbus betritt man nur in Socken oder barfuß. Keine Ahnung warum, wegen der Sauberkeit kann es nicht sein. Der Fahrer wirkt sehr ungeduldig. Es geht ihm nicht schnell genug voran, deshalb sicherlich lässt seine Freundlichkeit sehr zu wünschen übrig.
Ganz hinten im Bus ergattern wir drei nebeneinander liegende Sitze. Sie sind äußerst bequem und wir können sie ganz weit nach hinten kippen. Die Plätze haben außerdem den Vorteil, dass sie genügend Stauraum dahinter bieten, um unsere Rucksäcke, Taschen und Schuhe unterzubringen. Sogar Fried Rice gibt es zu unserer großen Freude zum Essen. Die vorderen Reihen sind enger und die Leute müssen ihr ganzes Zeug zwischen die Beine nehmen. Ungünstig ist ein Sleepbus für große Menschen, ich denke mal ab 1,80 wird es sehr unbequem. Zum Glück haben wir eine gute Körperlänge. Alles passt prima. Um 22.00 Uhr starten wir.
Wir haben es uns gemütlich in unserer hinteren Reihe eingerichtet. Zeit zum Schlafen. Denkste. Die Ledersitze sind dermaßen glatt, dass Stefan und ich ständig herunterrutschen. Wir finden einfach keinen Halt, höchstens, wenn wir wie die Maikäfer auf dem Rücken liegen. Wir dösen vor uns hin, an richtig Schlafen ist nicht zu denken. Nur Sophia schläft wie ein Stein. Morgens um 6 Uhr kommen wir in Vientiane an. Wir beide sind fix und fertig, Sophia topfit und unternehmungslustig. Ich ahne, dass es ein anstrengender Tag wird.
Wir fahren mit einem Sammeltaxi in unser Hotel, welches leider ziemlich außerhalb im Baumarktviertel liegt. Der englische Wortschatz der Dame an der Rezeption besteht lediglich aus „passport“. Immerhin eine äußerst wichtige Vokabel, denn wie auch bereits in Thailand muss man in Laos seinen Pass beim Einchecken abgeben und bekommt ihn erst bei Abreise wieder ausgehändigt. Diese Regelung ist total nervig. Oft braucht man seinen Pass beim Buchen eines Tickets oder noch schlimmer, man vergisst ihn im Hotel und fährt ohne weiter. Wenn du Glück hast, bemerken sie es im Hotel gleich und schicken den Ausweis mit dem nächsten Bus hinterher, so geschehen bei dem Paar, das wir kennengelernt haben. Wir haben Gott sei Dank immer noch im letzten Augenblick daran gedacht.
Es ist sehr warm in Vientiane. Stefan schläft noch mal eine Runde, und ich versuche lustlos irgendwie Sophia zu bespaßen, obwohl mir die Augen fast zufallen. Am Nachmittag fahren wir mit einem Tuk Tuk in die Innenstadt. Ich möchte bei der Hitze erst einmal einen leckeren Icecoffee haben, egal zu welchem Preis. Leider ist das Getränk ultrasüß. Um einen Zuckerschock zu vermeiden, lasse ich die Hälfte vorsichtshalber stehen. Wir verbringen zur Freude von Sophia noch einige Zeit auf den Spielplatz, Essen später was und sind froh, als der Tag rum ist und wir ins Bett gehen können.
Am nächsten Tag schauen wir uns die Tempelanlage Pha That Luang an, mit der großen buddhistische Stupa aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist das Nationalsymbol von Laos und zahlreiche Legenden ranken sich um das goldene Gebäude. Eine davon erzählt, dass sich hier eine Reliquie von Buddha befindet. Danach fahren wir wieder in die Innenstadt, um ein Busticket für die Weiterreise am nächsten Tag zu buchen. Natürlich geht es nochmals auf den Spielplatz und abends besuchen wir den Nachtmarkt.
Es war ein kurzer Zwischenstopp in Vientiane, der aber völlig ausgereicht hat. Obwohl es die Hauptstadt von Laos ist und sie als wirtschaftliches sowie kulturelles Zentrum gilt, hat die Stadt nicht so viele Attraktionen zu bieten, um länger zu bleiben. Morgen fahren wir weiter nach Kong Lor.
Hier haben wir geschlafen:
Skyline Hotel für 34,00 €/2 Nächte im DZ (angegeben war 29,00 €) ohne Frühstück
Es liegt sehr weit außerhalb und in der näheren Umgebung gibt es keine Essenstände. Will man in die Innenstadt oder was Essbares finden, braucht man jedes Mal ein Taxi. Das ist nervig. Gezwungenermaßen beschäftigt man sich dann den ganzen Tag irgendwie in der Stadt, da man keine Lust hat mehrfach hin und her zu fahren.
Unser Zimmer war in Ordnung. Verständigung mit Händen und Füßen. Miserables Internet gab es nur unten bei der Rezeption.
Insgesamt Durchschnitt, es gibt Besseres in Vientiane zu günstigeren Konditionen.