Christchurch – erdbebengeplagte Stadt

Nach ausgiebigem Frühstück bei grauem Himmel und einer hochsommerlichen Temperatur von 14° starten wir zur Stadtbesichtigung in Christchurch.

Dort sind die Zerstörungen des verheerenden Erdbebens im Februar 2011, bei dem Schäden in Milliardenhöhe entstanden und 185 Menschen starben, noch allgegenwärtig. Überall wird gebaut und saniert. Das Stadtbild prägen Absperrungen, Kräne und Gerüste. Inzwischen hat die alte Stadttram ihren Betrieb wieder aufgenommen und fährt seit 2013 ihre Runden durch die Innenstadt.

Auf dem Weg zum Botanischen Garten können wir erahnen, wie schön die Stadt war, bevor alles innerhalb von Sekunden in Trümmern lag. Der Garten ist wunderschön mit seinen mächtigen alten Bäumen und den Blumenrabatten. Wir hören beim kostenlosen Sonntag-Nachmittag-Konzert zu. Trotz Kälte sind viele Bewohner mit ihren Klappstühlen erschienen und es herrscht Festivalstimmung. Wir bummeln am Avon entlang und sehen den Gondolieren zu, die ihre Boote durch den Fluss staken.

Der große Springbrunnen mit seinen blauen Fischen im botanischen Garten
Der große Springbrunnen mit seinen blauen Fischen im botanischen Garten
Mächtige alte Bäume, perfekt zum Klettern
Mächtige alte Bäume, perfekt zum Klettern

An der Bridge of Remembrence ist das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar. Das Epizentrum des Bebens befand sich genau in der Innenstadt mit ihren zahlreichen Hotels, Geschäften und markanten Häusern. Der ganze Stadtteil ist völlig zerstört. Inzwischen sind ein Teil der Gebäude abgerissen und das Ganze ist eine riesige Baustelle.

Wir kommen zu einer Straße, wo überall Container aufgebaut sind. Darin befinden sich übergangsweise Geschäfte oder kleine Restaurants. Es wird improvisiert, damit das Leben nach dem Erdbeben weitergehen kann. Re:Start nennt sich dieses Projekt – wir lassen uns nicht unterkriegen. Es sieht ganz nett aus und kommt anscheinend bei den Leuten gut an. Schon wird überlegt, ob man aus der Improvisation eine feste Einrichtung werden lässt.

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Neubeginn in Containern nach dem Erdbeben von 2011

Jetzt schauen wir uns noch die Kathedrale an. Sie ist beim Erdbeben so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr begehbar ist. Überall sieht man die Risse und Mauerteile liegen herum. Noch ist unklar, was mit ihr geschehen soll. Ein blumenbemalter Bretterzaun umringt sie. Er bringt Farbe und Fröhlichkeit inmitten von Zerstörung und Mahnmalen, die an die Toten erinnern. Wir sind berührt von der Stimmung, die hier irgendwo zwischen Aufbruch, Trotz, Freude und Erinnerung angesiedelt ist.

Die zerstörte Kathedrale umringt vom bunten Bretterzaun
Die zerstörte Kathedrale umringt vom bunten Bretterzaun

Wir überlegen jetzt, was wir noch machen können, da der Tag noch nicht herum ist und wandern weiter in die New Regent Street. Die Straße sieht sehr schön aus mit den hübschen bunten Häusern zu beiden Seiten, den netten Cafés und kleinen Läden. Mittendrin zieht die alte Tram ihre Spur. Wir kaufen uns dann noch total leckere Cookies bei Mrs. Higgins. Sie sind frisch gebacken und super köstlich. Traumhaft.

Buntes Leben in der New Regent Street
Buntes Leben in der New Regent Street

Abends gehen wir zum Essen in die Brewery in der Papanui Road in der Nähe unseres Hotels. Es gibt leckere Steaks vom heißen Stein und dazu ein Pint Ale. Köstlich.

Hier haben wir gewohnt:

Colonial Inn, 2 Übernachtungen im Appartement für 5 Pers. 226,00 €
Es liegt nur einen kurzen Fußweg entfernt zur Innenstadt und dem botanischen Garten im Stadtteil Merivale. Gleich in der Nähe gibt es Supermärkte und Restaurants. Die Zimmer sind mit einer kleinen Küche eingerichtet, alles ist sauber und gepflegt. Das Personal ist ausgesprochen freundlich. Wir fühlten uns dort sehr gut aufgehoben.

So war es einmal: Die gesamte Innenstadt ist zerstört nach dem Erdbeben von 2011
So war es einmal: Die gesamte Innenstadt ist zerstört nach dem Erdbeben von 2011

Aktuell: Ein neues Erdbeben erschütterte Christchurch
Zwei Tage nach unserem Abflug, am Sonntag, 14. Februar 2016 bebte die Erde erneut in Christchurch und sorgte für Angst und Schrecken unter den Einwohnern. Das Epizentrum lag dieses Mal 20 km entfernt an der Küste, wo es zu Erdrutschen und einem Kliffabbruch kam. Zum Glück gab es nur mehrere Leichtverletzte und weitere Schäden an den schon arg in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden. An der Kathedrale brachen weitere Mauern ein.
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