Von Christchurch nach Hamnersprings

Wir verabschieden uns von der freundlichen Rezeptionistin Sophia Lou, einer nach Neuseeland eingewanderten Chinesin. Ein Shuttletaxi bringt uns zur Maui-Station, wo wir unser gemietetes Wohnmobil abholen. Während die Herren in die Geheimnisse des Fahrzeugs eingewiesen werden, trinken wir Frauen Kakao und Kaffee.

Um 12.00 Uhr starten wir in unser Camperleben, nachdem wir alle Kleidung verstaut haben. Stefan traut sich mit Copilot Thomas an seiner Seite auf die Straße. Großes Auto ist für ihn kein Problem, der Linksverkehr dagegen gewöhnungsbedürftig. Doch alles klappt ganz prima.

In Kaiapoi gibt es einen Abstecher zum Strand. Tosendes Meer, viele Fischer und stürmischer Wind. Herrlich. Er pustet den Kopf frei. In Amberley kaufen wir in einem riesigen Supermarkt ein, denn schließlich brauchen wir was zum Essen. Das nimmt einige Zeit in Anspruch, doch endlich ist die große Wunschliste abgearbeitet. Nun hält uns nichts mehr auf.

Wir biegen auf die Lewis-Passtraße ein. Unser erstes Ziel ist Hamnersprings. Atemberaubend ist der Blick von der hohen einspurig zu befahrenden Brücke ins Tal. Die ganze Landschaft wirkt wie einem Modellbaukasten entsprungen. Zum ersten Mal kommen wir mit den in NZL erfundenen Extremsportarten in Berührung, denn große Plakate für Bungee-Jumping und anderen Nervenkitzel leuchten uns entgegen.

In Hamnersprings wollen wir in den heißen Quellen baden, nachdem wir aber feststellen, dass es sich um ein Thermalbad handelt, haben wir keine Lust dazu und fahren gleich weiter zum Campingplatz außerhalb des Ortes.

Frühstück auf dem Campingplatz von Hamnersprings begleitet von Sandflys
Frühstück auf dem Campingplatz von Hamnersprings begleitet von Sandflys

von Elvira
Hier erleben wir dann eine Herausforderung der besonderen Art: Sandfliegen stürzen sich auf uns, hocherfreut über das frische Blut aus Europa. Wir mummeln uns ein trotz Sonnenschein. Flipflops aus, Schuhe mit Socken an, das extrastarke Antibrumm auf die Haut, was den Biestern nur ein müdes Lächeln entlockt und balinesische Räucherstäbchen auf den Tisch, bei denen ihnen das Lachen vergeht.

Ich versuche in der heruntergekommenen Küche Chili con carne mit Reis zu kochen. Es ist nervig, umständlich und die Kochtöpfe sind viel zu klein für 5 Personen.

Erstes Fazit:
NZL und ich sind noch Lichtjahre von einem Miteinander entfernt. Es ist kalt obwohl es doch Hochsommer ist, voller Stechmücken, die einen den Aufenthalt draußen vermiesen und zu einer Wohnmobilfreundin bin ich ebenfalls noch nicht geworden. Nachts kann ich nicht schlafen auf dem beengten Raum und jedes Mal, wenn sich Jemand im Schlaf umdreht, wackelt das ganze Ding. Kurz: es ist nervig und ätzend, nur die Landschaft entschädigt ein wenig. Warum tue ich mir sowas in meinem hohen Alter an?

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