Wir laufen von unserem Homestay zur Perama Station, wo wir abgeholt (mit Verspätung) und nach Sanur gefahren werden. Dort wartet das Speed Boot auf uns. Sophia wird getragen, da man bis zu den Knien ins Wasser hinein muss, um ins Boot zu gelangen. Es geht los. Wir haben etwas Wellengang und zeitweise springt das Boot ganz schön übers Wasser. Stefan und mir gefällt das, anderen Leuten eher weniger.
Angekommen in der Stadt Jungut Batu, sind wir sofort begeistert von der Insel Nusa Lembongan. Das Wasser ist glasklar und ein weißer Sandstrand schmiegt sich an türkisblaues Wasser. Weit und breit sehen wir kein Taxi. Seltsam ungewohnt. Also laufen wir los. Die Sonne knallt vom Himmel und wir sind froh, als nach kurzer Zeit ein Roller neben uns anhält. Der Fahrer fragt, wohin wir wollen und bietet an, uns für 50.000 Rp (3,40€) zu fahren. Gerne nehmen wir sein Angebot an. Zuerst bringt er Sophia und mich zu der Bungalowanlage und dann holt er Stefan ab.
Es ist herrlich. Unser Bungalow liegt direkt am Strand. Sophia beschlagnahmt gleich eine der zwei Hängematten und beschließt, darin zu übernachten. Und wir beschließen, unseren Aufenthalt auf dieser wunderschönen Insel zu verlängern. Unser Bungalow ist besetzt, doch ein anderer ist frei. Dann wechseln wir eben, kein Problem.
Nun fehlt uns nur noch ein Roller zum Glück. Wir mieten einen für 7 Tage (pro Tag 50.000 Rp = 3,40€), denn ohne einen fahrbaren Untersatz kommen wir auf dieser Insel nirgends hin. Als wir nach Helmen fragen, schaut der Vermieter erst leicht irritiert und antwortet dann mit schallenden Lachen: „Ihr braucht keine Helme, hier gibt es keine Polizei.“ Stefan und ich sind völlig sprachlos. Mit einer solchen Erklärung haben wir nicht gerechnet. Wir wollten die Helme wegen der Sicherheit unserer Köpfe und nicht wegen der Polizei. Dann sind wir wohl gezwungen, uns den örtlichen Sicherheitsstandard anzupassen.
Zurück vom Strand beginnt Sophias Projekt „Schlafen in der Hängematte“. Die Aktion endet bereits nach 2 Stunden. Um Mitternacht steht sie vor unserem Bett, denn hier ist es bequemer als in der Hängematte. Wieder was gelernt.
Wir leihen uns ein Kajak und paddeln zum Korallenriff. Abwechselnd gehen Stefan und ich schnorcheln, da Sophia lieber im Boot bleiben möchte. Sie ist zwar seit 4 Monaten stolze Besitzerin des Seepferdchen-Abzeichens, doch so mitten im Meer zu schwimmen ist ihr suspekt. Das ist völlig okay. Wir dagegen bestaunen eine fantastische Unterwasserwelt mit unzähligen bunten Fischen, die um uns herum huschen. Wunderschön.
Als wir in den Mangrovenwald paddeln wollen, werden wir von einem Mann angehalten. Er verlangt einen horrenden Eintritt von uns. Wir verweigern die Zahlung, denn wir sehen, dass andere Touristen einfach durchfahren. Nach kurzer Diskussion bedeutet er uns, dass wir einfach weiterpaddeln sollen.
Mangroven sind Bäume, die im Küstenbereich wachsen. Sie schützen vor Sturmfluten und bieten zahlreichen Muscheln, Krustentieren und Fischen Lebensraum. Sie sind wahre Überlebenskünstler, denn sie können Salzwasser aufnehmen und in Süßwasser umwandeln. Leider sind diese Wälder gefährdet. Sie werden großflächig zerstört, um Platz für Shrimpsfarmen zu schaffen.
Im Mangrovenwald ist es wie in einem Labyrinth. Alles sieht gleich aus und die Spiegelungen der Bäume im Wasser sind ganz schön verwirrend. Wir sehen dann auch den Mann, der uns Eintritt abknöpfen wollte. Dieses Mal fungiert er als Bootsführer für andere Touristen. Wieviel Jobs er wohl noch so hat.
Abends gehen wir in ein Warung, das auf dem Rückweg liegt. Ganz alleine sitzen wir am Tisch direkt am Meer bei Kerzenschein und genießen andächtig unser Essen, während die Sonne im Meer versinkt. Welch ein wunderschöner zauberhafter Abend.